Warum viele Geschäftsreisende ihren Job wegen gekürzter Businesstrips wechseln würden
Heute hier, morgen dort: Die Zahl der Geschäftsreisen ist im Nachklang der Corona-Pandemie deutlich gesunken. Doch es gibt sie noch, die Jetsetter:innen, die im Auftrag ihrer Firmen durch die Weltgeschichte touren. Aber was, wenn die bisher Geschäftsreisenden plötzlich deutlich weniger unterwegs sein dürften? Der Corporate-Payment-Anbieter Airplus hat bei 543 von ihnen nachgefragt.
Jobwechsel für Geschäftsreisen?
31 Prozent der Geschäftsreisenden aus Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, der Schweiz und Großbritannien gaben in der Airplus-Umfrage an, dass sie ihren Job wechseln würden, wenn sie nicht mehr oder nur noch sehr selten reisen dürften.
Wer für seinen Job viel unterwegs ist, dürfte darin auch ein Stück weit Selbstbestätigung finden: Immerhin hatten sich 37 Prozent der Befragten schon einmal wegen einer bestimmten Geschäftsreise „besonders wichtig oder überlegen gefühlt“. Ebenfalls 37 Prozent der Geschäftsreisenden halten Menschen, die häufig für ihren Job unterwegs sind, für besonders wichtig. Und 57 Prozent aller Befragten gaben an, sie würden Geschäftsreisen gerade in Zeiten von Videocalls als besonderes Privileg empfinden.
Sparplan für Geschäftsreisen: An diesen Stellen kürzen Unternehmen
Apropos Videocalls: 28 Prozent der Umfrage-Teilnehmer:innen waren laut Airplus von ihren Unternehmen in den letzten zwölf Monaten ermutigt worden, Reisen durch virtuelle Konferenzen zu ersetzen, bei 22 Prozent waren die Reisebudgets reduziert worden.
Dass Unternehmen berufliche Reisen und die damit verbundenen Kosten derzeit durchaus genauer unter die Lupe nehmen, zeigt auch ein Report von SAP Concur, einem Dienstleister für Reisekostenabrechungen, aus dem April 2024. Von 3.750 befragten Geschäftsreisenden berichteten 91 Prozent von Kürzungen, die sie bei ihren Trips erlebt hätten.
Während Reisen, die nicht dem direkten Kundenkontakt dienten, sondern beispielsweise für Konferenzen, Schulungen oder interne Mitarbeiterbesprechungen angefallen wären, teilweise ganz gestrichen wurden, gab es bei den verbliebenen Reisen immer wieder Einschränkungen hinsichtlich der Flexibilität.
Die Umfrageteilnehmer:innen berichteten teilweise von längeren Tagestrips, die entstanden waren, weil Übernachtungen gestrichen wurden. Viele Unternehmen hätten zudem kostspieligere bevorzugte Reiseoptionen wie Direktflüge abgelehnt, und auch die Möglichkeit, eine Geschäftsreise privat zu verlängern, wurde von einigen gestrichen.