Anzeige
Anzeige
Fundstück

Glatzkopf oder Ball? KI-Kamera kann sich nicht entscheiden

In einer Live-Übertragung eines Fußballspiels hat sich die automatische Stadion-Kamera auffällig oft auf einen der Linienrichter fokussiert. Sie hielt ihn wohl für den Ball.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Das ist nicht der Ball. Aber das weiß die Kamera nicht. (Screenshot: t3n)

Wegen der Coronapandemie hatten sich die Verantwortlichen des Inverness Caledonian Thistle FC aus Schottland dazu entschieden, ihre Spiele live aus dem Stadion zu streamen. Um so wenig Personen wie möglich einem Kontaktrisiko auszusetzen, soll dabei auf den Kameramann verzichtet werden. Stattdessen kommt eine Kamera mit einer künstlichen Intelligenz (KI) zum Einsatz.

KI-Kamera mit seltsamer Vorliebe für den Linienrichter

Anzeige
Anzeige

Diese KI ist auf die Erkennung des Balles trainiert und hätte insofern eigentlich stets den Bewegungen des Balles folgen und die Übertragung dadurch interessant halten sollen. Wie das folgende Video eines Spiels von Ende Oktober zeigt, gelingt das in sehr vielen Szenen nicht.

Statt dem Ball zu folgen, folgt die Kamera lieber den Bewegungen des Linienrichters, der – durch den prallen Sonnenschein gut beleuchtet – am Spielfeldrand auf und ab schreitet. Was wie eine Schwärmerei der Kameraführung wirkt, hat eine ganz einfache technische Erklärung.

Anzeige
Anzeige

Glatzkopf wirkt balliger als der Ball

Der Linienrichter trägt nämlich Glatze. Zudem ist er sehr hellhäutig, sodass das Sonnenlicht optimal reflektiert wird. Ebenso stimmt die Größe des Kopfes mit der des Balles nahezu perfekt überein. Der starke Kontrast der weißen Glatze zum schwarzen Linienrichter-Dress dürfte sein Übriges tun.

Anzeige
Anzeige

Ergebnis: Die KI der Kamera hält den Kopf des Linienrichters für den Ball. Bei näherem Hinsehen kann man es der KI nicht einmal verübeln. Tatsächlich ist der Kopf des Linienrichters deutlich besser zu erkennen als der Ball selbst.

Dem Hersteller des automatischen Kamerasystems, der Firma Pixellot, dürften solche Ausfälle nicht gefallen. Auch die Zuschauer des Spiels zeigten sich zwar belustigt, aber nicht begeistert. Der Kommentator des Spiels sah sich bisweilen genötigt, sich für die schlechte Kameraführung ausdrücklich zu entschuldigen.

Anzeige
Anzeige

KI nur so gut wie ihr Training

Dieses kuriose Beispiel zeigt erneut die Grenzen aktueller KI-Implementationen. Die Systeme sind starr in ihrer Definition und nicht in der Lage, eigene Einordnungen zu treffen. Im Inverness-Beispiel wäre kein Mensch je auf die Idee gekommen, den Glatzkopf des Linienrichters für den Ball zu halten. Die KI tat es bedenkenlos. Das ist in diesem Fall lustig. In anderen Einsatzbereichen kann es gefährlich sein.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige