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Goldman Sachs’ IT-Chefin: „Deutschland ist nicht wettbewerbsfähig“

Joanne Hannaford, IT-Chefin von Goldman Sachs, ist sich sicher: In der Tech-Branche ist uns Deutschen der Rest der Welt um Längen voraus. Warum? Wir verschenken unser Potenzial, wenn die IT eine Männerdomäne bleibt.

Von Vicky Isabelle Bargel
3 Min. Lesezeit
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Joanne Hannaford auf dem Xathon in Berlin. (Foto: Carolin Weinkopf)

In Berlin ist es ungemütlich grau an diesem Novembertag und doch hat man durch eine riesige Glasfront einen sagenhaften Ausblick: links der Reichstag, rechts der Fernsehturm. Vor dieser Hauptstadt-Szenerie sitzt Joanne Hannaford in einem überdimensionierten Sessel. Sie wirkt darin ein bisschen verloren, ungewöhnlich klein. Was ihr dadurch allerdings an körperlicher Präsenz fehlt, macht die IT-Chefin von Goldman Sachs für die EMEA-Region (Europa, Nahost, Afrika) durch ihre Ausstrahlung wieder wett. Herzlich, aber bestimmt spricht Hannaford in dieser Kulisse vor Frauen auf einem Ideen-Hackathon, will einen 500 Millionen US-Dollar schweren Fonds der Investmentbank Goldman Sachs für Gründerinnen und Gründer anpreisen. Und mehr Frauen für die IT begeistern.

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Hannaford selbst ist eine Koryphäe der Branche – Programmiererin mit Herzblut und knallharte Geschäftsfrau. Seit vielen Jahren macht sie sich dafür stark, dass sich mehr Frauen ans Programmieren herantrauen. Warum das in Deutschland noch immer so selten geschieht, ist Hannaford ein Rätsel. Fragt man sie nach Gründen für die geringe Anzahl an Frauen in der Tech-Branche, so kann sie keine nennen.

Sie sagt: „Es gibt keinen Grund dafür, dass es wenig Frauen in der IT gibt. Programmieren lernen ist das Natürlichste der Welt und die meisten Frauen tun sich mit der Logik wahnsinnig leicht.“ Die Geschlechtertrennung sei vor allem gesellschaftlicher Natur. Im Interview kommt Joanne Hannaford auf einen Artikel in einer Cosmopolitan der 60er Jahre zu sprechen. Zur Erscheinungszeit des Artikels wurde es anscheinend nie infrage gestellt, dass Programmieren der ultimative Frauen-Job ist. Und dennoch: In Deutschland sind gerade einmal 17 Prozent der IT-Fachkräfte weiblich, so ergab es zumindest eine Bitkom-Studie. In Indien hingegen machen Frauen gut 47 Prozent der IT-ler aus, erzählt Hannaford.

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„Warum hat die Frau nur über Familie gesprochen?“

Dass andere Nationen in puncto diverse IT-Branche schon viel weiter sind, zeichnet sich auch ab, wenn die IT-Chefin von anderen Branchenevents berichtet. In Polen habe Hannaford vor 5.000 Frauen gesprochen, in den USA sind es zum Teil viele Tausend mehr. (Zum Vergleich: Auf dem Event in Berlin waren 150 Frauen). Auf anderen Tech-Konferenzen spiele es zum Teil überhaupt gar keine Rolle, dass Frauen unterrepräsentiert sind, es gehe nur um fachlich Debatten. Das ist es auch, was Hannaford im Gespräch als erstes an dem deutschen Event kritisiert. „Warum sollte irgendjemand auf die Idee kommen, bei einem solchen Event über die eigene Familie zu sprechen?“, fragt Hannaford, halb entsetzt, halb belustigt. „Wir sind doch hier, um über unseren Job zu sprechen, oder nicht? Also ich spreche gerne über meinen Job. Den liebe ich und den mache ich gut. Männer sprechen auf Konferenz-Bühnen doch auch nicht über ihre Kinder.“

Die Britin hat deswegen eine ganz klare Message mitgebracht: „Bewertet Frauen einfach nach dem, was sie können!“. Denn: Wenn Unternehmerinnen und Gründerinnen immer nur über Vereinbarkeit von Karriere und Kindern sprechen müssten, bleibe gar kein Raum mehr für das Fachliche. Für das wirklich Relevante im Job-Kontext. Spricht man mit der Goldman Sachs IT-Chefin über ihr Engagement, so zeigt, sich: Hannaford geht es gar nicht allein darum, sich nur unter dem Aspekt der Gleichberechtigung für mehr „Women in Tech“ stark zu machen. Vielmehr sieht Joanne Hannaford das riesige ökonomische Risiko, wenn nicht mehr Frauen den Zugang zur IT finden. „Wieso wollen wir in einer Branche, in der so ein enormer Fachkräftemangel herrscht, 50 Prozent der Bevölkerung als potenzielle Arbeitnehmer ausschließen?“, fragt sich Hannaford. Wenn Deutschland es nicht schaffe, sein volles Potential auszuschöpfen und Frauen für die IT zu begeistern, so sei das nicht nur ein ökonomisches Risiko, vor allem sei das Land im internationalen Vergleich auch schlicht nicht mehr wettbewerbsfähig, betonte die Goldman-Sachs-Managerin.

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Bitte lern Python!

Und was tut Joanne Hannaford, damit das nun endlich auch mehr Frauen so sehen? „Ich erzähle allen, wie toll mein Job ist“, sagt sie. „Und wie viel Spaß ich jeden Tag habe. Außerdem gebe ich mehrmals im Jahr Programmierklassen und bringe Frauen das Coden bei. Das ist immer großartig und vor allem die Teilnehmerinnen sind begeistert. Doch ganz generell will ich jede Frau da draußen motivieren: Bitte lern Python!“

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45 Kommentare
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Mike

Dass Deutschland international nicht mehr konkurrenzfaehig sein koennte (oder bereits ist?!) im IT-Sektor, sehe ich nur zum Teil daran, dass Frauen unterrepraesentiert sind. Den Hauptgrund vermute ich im fehlenden Engagement der Politiker (vielleicht auch Unwissenheit oder Ahnungslosgikeit der Politiker) sowie im Lobbyismus einiger Grosskonzerne, die vor allem eigene Interessen mit Hilfe der Politik und diverser Gesetze/Regeln durchsetzen und deshalb viele wirklich wichtige und grundlegende Trends verschlafen haben. Stichwort: Breitbandausbau, die Basis ueberhaupt fuer saemtliche kuenftige Technologien. Nun steht Deutschland unter enormem Druck, versaeumte Jahre nachzuholen. Darin sehe ich eines der Hauptprobleme. Dieses Problem entstand meiner Meinung nach dadurch, dass es in Deutschland viele alte Strukturen gibt und ganz stur-komservativ daran festgehalten wird, weil es ja gut laeuft und never change a winning system/team/device/etc…. In der deutschen Politik sind ueberwiegend alte Menschen vertreten. Die Fuehrungsrollen in deutschen Konzernen ueberwiegend mit alten Menschen besetzt. Ich will nicht das Alter der Menschen kritisieren. Keineswegs. Aber 60-Jaehrige haben doch an den neuen Technologien kein wirkliches Interesse. Sie sind konservativ in einer wirtschaftlichen Bluetezeit aufgewachsen und konnten jahrelang nach dem exakt gleichen Muster arbeiten. Seit Veroeffentlichung der kommerziellen Smartphones hat die Technik aber so einen Sprung nach vorne gemacht und tut das gefuehlt exponentiell, dass Menschen aus den 1960er Jahren mit dieser rasanten Entwicklung aus meiner Sicht kaum noch mithalten koennen. Ich sehe das jeden Tag. Sie vertreten also lieber die alten Werte, die aber in der Zukunft nicht mehr ueberlebensfaehig sind. Diese Werte werden von Politikern und Firmenchefs in Deutschland auch genau so vertreten, verkuendet und von den Medien zitiert. Dadurch wird in Deutschland auch das gesellschaftliche Bild gewissermassen gepraegt. Leider aber sehr altmodisch. Ich erinnere mich noch wie vor 2 oder 3 Jahren eine Studie veroeffentlicht wurde, nach der es hiess, dass die Deutschen aussterben, weil weniger Kinder in Deutschland auf die Welt gebracht wuerde und sich junge Menschen eher auf ihre Karrieren fokussierten. Es gab Diskussionsrunden um die Familien und deren Bedeutung, etc.. Aus meiner Sicht ein Versuch, mit alten Werte dagegenzusteuern. Wenn ich einer Frau heute irgendwas von Technik erzaehle, schaltet sie ab. Die Interessen fuer dieses Fachgebiet sind einfach nicht vorhanden. Frauen sehen bei einer anderen Frau ein Baby, werde emotional und beginnen, mir viele Babygeschichten zu erzaehlen und wie sie sich ihre Zukunft vorstellten. Nicht alle, aber viele. Um Frauen fuer Technik begeistern zu koennen, muesste damit in der Schule bereits begonnen werden. Um das allerdings interessant zu gestalten, muesste erstmal das 200-Jahre alte Schulsystem renoviert und innerhalb Deutschlands am besten vereinheitlicht werden. So zumindest sehe ich die Situation aktuell. Auf der anderen Seite spricht nichts dagegen, dass es so ist, wie es ist. Wenn Deutschland den Faden verliert, wird es im schlimmsten Fall zu einem Land wie Griechenland. Es kann eben nicht unendlichen Aufschwung geben und die Geschichte hat schon oft gezeigt, dass grosse und fuehrende Laender abstuerzten und nun arme Laender sind, die nicht von der Industrie, sondern von der Landwirtschaft versuchen zu leben: das roemische Reich mit all seinen Laendern oder eben Griechenland. Wo standen die Griechen vor x hundert Jahren? Das ist ein Kommen und ein Gehen. Ein Auf- und Abschwung. Diejenigen, die nicht mit der Zeit gehen, gehen mit der Zeit. Das war schon immer so. In diesem Sinne

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Titus von Unhold

Der erste Teil ist schon ganz richtig, die alte Wirtschaft steht der neuen Wirtschaft im Weg. In Deutschland ist das ganz besonders problematisch, weil die alte Wirtschaft einen extrem bedeutenden Anteil am BIP hat und eine der wenigen ist die auskömmliche Löhne bei viel Freizeit zahlt. Die Ursache liegt aber nicht am Alter, sondern am Mindset. Deutschland ist mit Japan eine der ältesten Gesellschaften, bzw. beide sind die ältesten Industrienatinen. Die Japaner haben eine ähnlich kritische Haltung gegenüber Technik wie die Deutschen, sind bei weitem allerdings nicht so ablehnend. Außerdem sind dort Manager mit 45 maximal Berater, die Entscheidungen treffen die jüngeren Chefs.

Der Rest ist der misogyne Blödsinn der im Text angesprochen wird. Schau dir die Frauenquoten der MINT-Fächer im arabischen Raum an und erklär mir wie das mit deiner „These“ zusammen passt.

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Müncchner

Das hohe Alter sehe ich nicht als Grund. Ich bin Bauingenieur und damit in einer Branche tätig, die aktuell im Bereich IT extrem im Umbruch ist.
Interessanterweise ist es bei uns eher die Generation zwischen 30-40 die mauert und sich damit vom Fortschritt abkoppelt. Die Älteren sind bei uns oft die Innovationsteriber.
In Deutschland hat die IT-Ausbildung extrem nachgelassen. Die Jungen kommen mit der IT- Ausbildung auf den Markt, die es Ihnen erlaubt, ein Katzenvideo auf Inster zu posten. Dass dann MINT-Fächer nicht das Richtige ist, ist klar.

@Mike: Noch kurz zur These „Die Japaner haben eine ähnlich kritische Haltung gegenüber Technik wie die Deutschen, sind bei weitem allerdings nicht so ablehnend. Außerdem sind dort Manager mit 45 maximal Berater, die Entscheidungen treffen die jüngeren Chefs.“:

Ich weiß nicht, mit wievielen Japanischen Konzernen Sie schon gearbeitet haben. Ich kannnur für meinen Teil sagen, dass ich keine hirarchischeren und älteren Strukturen angetroffen habe, als bei Japanischen Konzernen.

politikwunder

ne er hat recht, neue technologien zu fördern bedeutet nicht, dass die alte wirtschaft hätte gehen müssen, aber es wird zeit, dass die generationen 1945-1960 endlich mal abdanken unds maul halten für die scheisse die in den letzten jahrzehnten versäumt und gesetzlich verankert wurde, geht sterben, danke!

Ralf Antrack

Sehr gut analysiert! Nur ein Widerspruch: es liegt nur für einen bestimmten Prozentsatz am Alter oder Geschlecht, sondern am Charakter! Merkel ist alt und weiblich, Scheuer weder noch! Das sind nur Beispiele! Man kann sie beliebig erweitern!

Antworten
politic

Frau Joanne Hannaford redet nur Blödsinn auf dem Niveau einer Betrugsbank und einer Quoten Frau. Praktisch Alles was so genannte Experten seit 20 Jahren verkünden, waren Betrugs Konzepte und Flops. Warum lagerten die Volldeppen, produktive Arbeitsplätze nach China aus, oder die Betrugs PPP Projekte, bis zum Banken Betrugs Konzept am Neuen Markt, vor 20 Jahren schon ein Betrugs Konzept

Antworten
Amilie

Trifft wohl so zu, war das nicht der Laden der auch Griechenland mitorganisiert hat dun D bezahlt, und jetzt streckt man irgendwie wieder die (fordernde) Hand aus?

dennis

Ich bin in der IT Welt schon seit fast 20 Jahren unterwegs und es liegt nicht daran, dass man keine Frauen einstellen möchte, sondern einfach daran, dass Frauen kein Interesse an der IT haben und diesen Job nicht ergreifen. Ich würde jede Frau einstellen, wenn sie sich denn bewerben würde, wenn es die Progger Frau denn gibt…

Auch zu glauben, dass Deutschland abgehängt wird, weil es keine Frauen in der IT Branche gibt, ist so ziemlich der schwachsinnigste Gedanke, denn ich seit langem gelesen habe. Das Problem hat überhaupt nichts mit dem Geschlecht zu tun, sondern damit, dass wir Deutschen einfach zu träge sind.

Auch der Aufruf nach Python finde ich falsch. Lernt PHP, JavaScript und Java. Das sind die Sprachen, die seit sehr langer Zeit gefragt sind und das wird sich so schnell auch nicht ändern. Jeder, der in der IT Welt für Web & Co. tätig ist, weiß das.

Lasst doch bitte diese Geschlechter Diskussionen. Die bringen gar nichts. Wenn ihr was ändern wollt, dann bringt Frauen dazu diesen Job zu erlernen. Lasst die Polemik weg, lasst weg, dass alle Männer böse sind und keien Frauen in ihren Job haben wollen. Schwachsinn… und wir haben 2020.

Antworten
Leni

Lern PHP??!?!

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Münchner

Auch wer Java kann, ist für die Zukunft nicht aufgestellt. Ich habe meine Diplomarbeit noch in Turo Pascal geschrieben (die Älteren werden sich vieleicht nooch erinnern) und dachte, dass das eine Sprache für die Ewigkeit ist. Musste dann aber feststellen, das einzig beständige ist der Wandel.

Das wichtigste ist, sein Leben lang bereit zu sein Neues zu lernen.

Birger Gerling

„Lern PHP??!?!“
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Nothing else matters

Oh Gott – Lern „Python“ – das sagt eigentlich schon alles. Wer Programmieren kann, kann gerne Python lernen – ist sicher nicht schlecht.
Wer nicht Programmieren kann, sollte erstmal Programmieren lernen, bevor er dann am Ende Python lernt. Python ist kein Programmieren – es ist das Importieren und Nutzen von fertigen Programmsegmenten. Ich kann es langsam nicht mehr ab. Ständig haben wir „Programmierer“ im Vorstellungsgespräch. Alle haben „super“ Kenntnisse in Python. Dann zeigen sie uns ihre tollen KI Programme (welche sie sich auf stupiden YouTube Videos angekupfert haben). Wenn du sie dann mal bittest, einen Teil eines Strings zu extrahieren, geben sie auf – weil sie nie gelernt haben zu programmieren sondern nur den Python Style: Wenn du ein Problem hast, lad dir ne Lib runter, welche das löst. Python ist ein super Werkzeug – für Profis.
Und wer Programmieren kann, der lernt Python in ein paar Tagen – wie jede andere Programmiersprache.

Wenn ich heute einen Lebenslauf auf den Tisch bekomme mit Programmiersprache „nur“ R und Python, ist der Bewerber durch. Wenn ich R und Python neben C#, Java, C++ oder von mir aus sogar Visual Basic sehe, schaue ich mir den Kandidaten (die Kandidatin) gerne an.

Wer Bock auf Programmieren hat, auf IT – dem wird Python nie reichen, weil er sich sehr bald die Frage stellt, wie er von Bibliotheken unabhängig wird. Und wer sich nur mal ein Skript für den Alltag schreiben will, der wird kein ITler und ist mit Python sicher super bedient. Der Hardcore Coder lernt programmieren… und dabei nebenbei auch Python.

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mathi

Danke, genau meine Meinung, ständig die effekthascherei durch die bösen Genderrollen und wie unterdrückt die Frauen alle sind, ich kanns nicht mehr hören – jeder soll das machen, was einem spaß macht! Abgesehen davon ist die Politik und Lobbyismus mitunter Schuld für den technischen Stillstand…

Antworten
yaguza

„Auch zu glauben, dass Deutschland abgehängt wird, weil es keine Frauen in der IT Branche gibt, ist so ziemlich der schwachsinnigste Gedanke, denn ich seit langem gelesen habe.“

Da bin ich absolut bei Ihnen. Joanne Hannaford will hoffentlich nur Aufmerksamkeit erhaschen. Ansonsten ist mir unerklärlich, wie frau in diese Position gekommen ist.

Antworten
Anni Meyer

Java will jetzt Lizentgebühren nach Oracle, wo sitzen die?
Die freie Veriosn von Java wird nicht mehr von Oracle sicherheits-gepacht, neben den BSI-Warnungen vor Java kommen jetzt weitere Sicherheitslücken dazu?

Microsoft hat wichtige Entwicklungen mit .net frisch eingestellt.

Meint:
Die bytecode-spycode- Sprachen machen immer mehr Probleme, neben den Problemen die die Wirtschaftler bislang immer so gern augeblendet haben…..

Antworten
Niebeljung

Hier wird der Rang und die Bezahlung als Maßstab für Leistung nahegelegt, was aber gerade im Finanzsektor nicht generell korreliert. Wer wirklich gut programmieren kann der beweist das besser nicht im Finanzsektor, weil der in vielen Bereichen chaotisch funktioniert und nur vage berechenbar ist. Auch beim nächsten Crash werden gutbezahlte Leute ihre Habseligkeiten wieder in Umzugskartons aus den Banken tragen. Das wünsche ich der Dame nicht und empfehle einen vorherigen Jobwechsel. Dann kann sie zeigen ob sie wirklich was drauf hat, oder nur vorübergehend von Risiken im Finanzsystem profitiert.

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Doesn't matter

Jaja typisch frauenquote. Sollte auch mal für Gerüstbauer eingeführt werden…
Komisch das Frauen nur bei gutbezahlten Jobs wie Manager oder IT’ler an zu meckern fangen…
Wer wirklich was auf dem Kasten hat wird sich selbst vermarkten egal ob Mann oder Frau. Eine Frauenqote oder anderes ist in meinen Augen ein Witz!

Antworten
Sophia A.

Genau so ist es „Doesn´t matter!“
Wer was kann, muss sich nicht auf sein Geschlecht berufen!
Ich habe studiert, Kinder bekommen, sie (erfolgreich) großgezogen und bin vor einigen Jahren, seit ich mehr Zeit habe, Unternehmerin geworden, inzwischen mit mehreren Mitarbeitern, ach so: MitarbeiterInnen.
Das immer wieder vernehmbare Rumgeheule von Frauen, Frauen seien benachteiligt etc. , ist schlicht Quatsch. Entweder gibt es nicht genug Frauen mit Interesse an bestimmten Berufen (z.B. Straßenarbeiter) oder nicht genug, die wirklih etwas was können.
Seit doch mal ehrlich! Wir Frauen haben heute alle Chancen! Auch im IT-Bereich! Und genau das ist auch meine Erfahrung! Ich habe auch nie Diskrimierung erlebt! So what?

Antworten
Warum wird sowas bei Pocket verlinkt? :(

Nach der Headline dachte ich, es wird auf die jahrzehntelang vernachlässigten Investitionen in IT-Infrastruktur eingegangen, auf die technologischen Abhängigkeiten, die politisch geduldet, teilweise forciert wurden. Stattdessen kommt mäßig durchdachtes, feministisches Geblubber.
Hoffe T3N landet zukünftig nicht mehr in meinem Pocket-Feed =/

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Frank

Ist das Zufall oder nicht? In dem Artikel geht es ausschließlich mal wieder um die Frauenquote, sonst nichts. Warum hängt Deutschland in der Digitalisierung den anderen Ländern hinterher? Davon wird nichts näher beleuchtet. Oder gaubt ihr wirklich, dass NichtInvestitionen und Marktmonopol der Telekom auf die nichtvorhanden Frauen in der IT zurück zu führen sind? Zufall oder nicht?Der Artikel ist von einer Frau…

Antworten
Werlauer

Das Gender Equality Paradox ist zwar schon seit zehn Jahren formuliert, aber vielleicht ein eine Managerin von Goldmann Sachs keine Zeit, sich damit zu beschäftigen: Es lässt sich empirisch feststellen, dass je freiheitlicher und gleichberechtigter eine Gesellschaft ist, je niedriger ist der Frauenanteil in der IT. Der von Frau Hannaford formulierte Wettbewerbsnachteil lässt sich auch für die Länder Großbritannien, Schweden, Norwegen und Dänemark formulieren. In den USA, dem Heimatland von Goldmann Sachs, sieht es nicht viel besser aus. Trotzdem ist das Land führend in der IT. Wie konnte das passieren? Sind die Frauen nach dem Siegeszug von Google, Facebook und Co einfach wieder aus dem Sektor ausgestiegen?

Im Interview kommt Joanne Hannaford auf einen Artikel in einer Cosmopolitan der 60er Jahre zu sprechen. Zur Erscheinungszeit des Artikels wurde es scheinbar nie infrage gestellt, dass Programmieren der ultimative Frauen-Job ist.

Es ist sehr hilfreich, zu betrachten, was damals „Programmieren“ war und es mit dem heutigen Inhalt dieses Berufs zu vergleichen. Wer wirklich an den Ursachen des Wandels seit den 60igern interessiert ist, würde da sicher ein paar nützliche Anhaltspunkte finden.

Noch ein Hinweis in Bezug auf ungenutztes Potential: Unsere Schulbildung steht in Verruf, Kinder aus bildungsnahen Haushalten besser zu stellen, als Kinder aus bildungsfernen Haushalten. Zumindest klaffen die erreichten Leistungen eklatant auseinander. Dadurch bleibt sehr viel Potential einfach ungenutzt. Noch gravierender [sic!] ist in der Schule der Leistungsunterschied zwischen Jungen und Mädchen. Wenn versucht werden würde, die Jungen auf ein höheres Leistungsniveau zu heben, dann würde (Erfolg vorausgesetzt) ebenfalls Potential freigesetzt werden, dass heute einfach nicht genutzt wird. Aber das passt vermutlich nicht zur Erzählung von Frau Hannaford.

Antworten
Andre Z.

Vorweg: Widerlicher Click-Bait der hier betrieben wird um einen wiedermal Schwachsinns-Genderdebatten-Beitrag unterzujubeln.

Die Behauptung, dass sich Frauen mit der Logik des Programmierens grundlegend leichter tun als Männer, halte ich, als jemand der sich im IT-Studium befindet, für weit hergeholt. Empirisch beweist sich hier die oben getätigte Behauptung nämlich überhaupt nicht. In wie fern es ausschlaggebend für die deutsche IT-Wirtschaft ist, welches Geschlecht letztlich das Programm schreibt, ist mir auch schleierhaft.

Ebenfalls möchte ich meinem obigen Kommentator anschließen; Die Frauen sind in der deutschen IT-Branche unterrepräsentiert, weil sie sich schlichtwegs nicht für die Informatik interessieren. Dass die Damen in der indischen IT so zahlreich auftreten mag wohl mitunter daran liegen, dass die indische IT einer der größten Branchen des Landes ist und hierbei die Bevölkerung sich logischerweise vermehrt dieser zuwendet.
Hätte die Informatik in Deutschland den selben Stellenwert wie in Indien, mit ausbleiben der Alternativen, wären die Frauen hier wohl auch dieser Branche zugeneigter.

Ohne irgendwelche Statistiken oder repräsentativen Studien sind die Aussagen der Dame von Goldman Sachs gleichbedeutend mit meinen Aussagen: Nur eine subjektive Meinung.

Antworten
irgendjemand

Der Job ist das allerwichtigste, daher hört man an jedem Sterbebett: „Hätte ich doch mehr Zeit auf der Arbeit verbracht“. Wettbewerbsfähigkeit ist selbstverständlich ein Wert an sich, daher müsst ihr mehr arbeiten, bei geringerer Bezahlung.

Antworten
Bateman

Ich wollte gerade selbst einen ähnlichen Kommentar schreiben. Danke, hätte es nicht besser formulieren können. Was die Frau erzählt, ist der Stuss der frühen 2000er Jahre, nur, dass er jetzt mal von einer Frau kommt (Neoliberalismus 2.0 Woke!).

Antworten
Locke

Es ist bereits alles gesagt
Wir haben uns (obwohl Zuse den Rechner in D erfunden hat) seit 70 Jahren von der IT verabschiedet.
Das liegt an der Unkenntniss aller Verantwortlichen.
;-)

Antworten
Nordberg

Es gibt eine Reihe von Studien die belegen, dass Diversität messbar hilfreich ist zur Lösung von Problemen, in denen vornehmlich Kreativität gefragt ist. Das war’s aber auch schon. Unsere Arbeitswelt, auch IT, besteht jedoch nicht allein aus Herausforderungen dieser Art. Die Erklärung, dass Frauen in Indien wesentlich mehr IT Jobs haben liegt vielmehr daran, dass sie sich mit diesen Jobs aus den kulturellen Zwängen befreien, denen sie sonst unterworfen werden. (Ebenfalls durch Studien belegt.) In Skandinavien, wo die besten Freiräume für Frauen bestehen, den Wunschberuf zu erlernen, werden nicht mehr technische Jobs von Frauen angestrebt, sondern eher weniger. Denn: Chancengleichheit bedingt nicht eine Gleichverteilung im Ergebnis. Ich arbeite seit über 20 Jahren in der IT und habe mit einer ganzen Reihe von Frauen zusammengearbeitet. Das Ergebnis? Ganz einfach: Wie bei Männern gibt es fähige Entwickler, Analysten, Projektleiter und solche die besser die Finger von dem Job gelassen hätten. Das Geschlecht spielt keine Rolle. Die Diskussion — schlielend auf eine angebliche & systematische Benachteilgung von Frauen — ist wenig zielführend. Hilfreich wäre eine tatsächlich bessere Unterstützung von Frauen, die Kinder bekommen und großziehen. Aber auch das sollte kein Diktat zur Lebensgestaltung sein, sondern eben eine Unterstützung, wenn gewollt. Das Kernproblem ist tatsächlich die technikfeindliche Grundhaltung im Land, repräsentiert durch Politiker und daraus entstehende unternehmerfeindliche Regulierungen bzw. mangelnde Förderung insbesondere von Startups.

Antworten
Oliver

Was für ein Schwachsinn! Der Grund ist klar man fördert die alte Industrie und viele der Fachkräfte wandern ab, weil man hier einfach nicht voran schreiten will. Die Politik behauptet zwar das Gegenteil handelt, aber ganz anders.
Erst waren wir die Nerds und dann kam die Zeit wo die meisten IT Fachleute ausgewandert sind, weil man hier nur blockiert wird. Fortschritt unerwünscht. Die letzten Jahren heult man herum das so wenige IT Fachkräfte gibt. Daraus gelernt hat man leider nicht, ist wird immer noch viel zu wenig in den Bereich getan auch wenn es schon besser geworden ist, als damals.
Nur weil das Problem erkannt hat, ändert das nichts an der Lage. Man sollte doch denken man investiert in Zukunft, aber schau auf die Zahlen die sagen was anderes :D Das mehr Frauen den Beruf ergreifen sollte habe überhaupt kein Problem mit, die dann auch abwandern, macht auch kein Unterschied am Problem. Deshalb Politik Versagen, Lobbys die alten Strukturen am Leben halten. Die meisten Nerds haben aufgeben, wieviel Potential einfach nicht genutzt wird. Wie sind weit weg von dem Potential was vorhanden ist, man muss es nur wollen und endlich handeln.
Ich habe schon vor 25Jahren gesagt , das Land hängt an der Vergangenheit, warum auch immer.

Antworten
odoll

„Es gibt keinen Grund dafür, dass es wenig Frauen in der IT gibt.“

Aha, also Zufall. Warum reden wir dann darüber?!

Antworten
Python_Stools

Python ist eine durchaus angenehme Sprache, aber für viele Applikationen überaus ungeeignet und ineffizient, es dient nur einer möglichst schnellen Entwicklung.

DIN EN 50271 – die verwendete Sprache muss typenbehaftet sein. Python lost
Energieeffizienz und ressourcensparende Programmierung für µC? Python lost
Formaler Beweis benötigt? Geht in Python, aber dann kann man auch gleich ASM schreiben

Antworten
K.

Eine klare Antwort ist: Deutschland ist zum Großteil ein sehr konservatives und somit auch ein patriachalisches Land. Mädchen werden oftmals (nach gender-mainstreaming) von zu viel Technik ferngehalten.

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Werlauer

Wieso ist das in Schweden genauso zu beobachten wie in Deutschland? Ist das auch ein „patriachalisches“ Land? Ist Indien mit Kastenwesen und der dortigen Rolle der Frau mit einem mehr als doppelt so hohem Anteil von Frauen in der IT ein progressives und „nicht patriachalisches“ Land?

Ich vermute Aussagenlogik, Aussagenkonsistenz und Empirie sind auch „patriachalisch“ .

Antworten
Birger Gerling

Auf welche Art & Weise werden Mädchen in Deutschland „von zu viel Technik ferngehalten“?

Antworten
ololol

Wettbewerbsfähigkeit: Wenn erstmal 100% der Bevölkerung um Jobs konkurrieren, statt Kinder zu erziehen, kann man die Löhne wunderbar halbieren. Reicht das dann immer noch nich, dass die Aktionäre genügend Profit absahnen können, behauptet man einfach, im Nachbarlant machen sie es noch günstiger. Endstufe: Alle arbeiten 7 Tage die Woche für 2 Cent. Finde auch eine Autorenbeschreibung als „Vicky Isabelle Bargel, Online-Redakteurin, Feministin und Literaturfreak“ zeugt eher von Ideologie als Journalismus. You cant surf on your identity alone, girl.

Antworten
Karl Friederichs

Ich hätte von IT-Leuten, die ich (Jurist-Rentner) als rational vermute, etwas mehr Argumentaustausch erwartet und weniger Beschimpfungen. Schwachsinn zu rufen ist Null-Argument. Ansonsten finde ich zum einen den Hinweis von Nordberg interessant, dass die Frage, wie attraktiv der IT-Job für die Frauen ist, von der gesellschaftlichen Situation abhängt. Nach meinen persönlichen Vorurteilen (NACH dem Beruf) hätte ich erst mal vermutet, dass Frauen manchmal vielleicht lieber ihre kommunikativen Stärken in kommunikationsintensiven Berufen ausspielen. Und die Frage „Warum seid Ihr so wenige und redet so viel über Vereinbarkeit Familie und Beruf ?“ hätte die Autorin mit diesen Frauen diskutieren sollen, statt die offene Frage in einen Artikel zu packen. Vielleicht ist es ja wie vor 10-15 Jahren auch in sich fortschrittlich gebenden deutschen Firmen immer noch so, dass Kinder & Karriere ein Problem sind. Deshalb sind es oben zu wenige Frauen und die reden drüber. So richtig informativ wäre es natürlich, wenn die Autorin die Frage beantwortet hätte, wieviel Prozent Frauen (mit bzw. ohne Kinder) es im Management von Goldmann gibt. Die sind meinem wirklich schlechten Gedächtnis nämlich komplett entfallen.

Antworten
Agitprop

1. Frauen, ohne Zwänge, entscheiden sich immer gegen Aufwände, worunter ein Technik(Selbst)Studium steckt.
2. Frauen, die sich Zwängen entledigen wollen, gibt es bereits auf dem Arbeitsmarkt, die wenigsten arbeiten aber in Spitzenprojekten.
3. Genau diese Frauen gibt es im östlichen europäischen Ausland, weil mit der Zuarbeitung gut verdient werden kann. Genau deshalb sind auch Asiatinnen im Silicon Valley am arbeiten. Sie sind nicht die Gurus, sondern Lückenfüller.
4.Fast alle politischen Opfer des Feminismus hängen dagegen in Deutschland im öffentlichen Dienst, wie Bahn, Energie oder inzwischen eben auch bestimmten Banken! Damit meine ich nicht mal die Platzhalterdamen, die Sexismus ganz toll finden oder Strukturen sichern sollen.

Die Folgen der Blockadepolitik im Bundesrat in den 90ern durch SPD und Grüne sowie die anschließende Regierungsbildung von Rot-Grün hat den IT-Sektor massiv geschädigt. Vor allem wurden Chancen zur Entwicklung des Internet, Programmen etc. in seinen Standards eliminiert, damit also auch keine Produkt-&Marktstrategie ermöglicht. Nichts, außer Konsumismus der Standards, Produktplatzierungen, freien/offenen Aspekten des Internets, kam folglich aus Deutschland. Heutzutage gibt es einen Schwung an IT-lern, die Programmieren nicht können und nicht mal die Tragweite verstehen, was in der IT-Branche möglich gewesen wäre. Es sind also Flaggenträger in Führungspositionen von IT-Abteilungen unterwegs, dahinter Landknechte als „professionelle Mitarbeiter“.

Antworten
FlameDance

@Agitprop:
Der Name ist Programm, ja? Was für ein Wust an unzulänglichen „Argumenten“, sprich: Vorurteilen.
Ihre Diagnose, daß in Deutschland viele Chancen vertan wurden und werden, ist richtig, aber die von Ihnen angeführten Gründe sind hanebüchen. Sorry, Thema verfehlt.

Antworten
David35

Die angeführten Punkte sind durch alle staaten die noch durchlässiger sind (aka skandinavische staaten) als deutschland prächtig belegt. Ev belesen bevor man ohne gegenargumente wissen verneint

Alf

„Warum das in Deutschland noch immer so selten geschieht, ist Hannaford ein Rätsel.“

Vielleicht, weil sie ggf. ein guter Programmierer, aber kein Soziologe ist und weil das ein soziologisches Problem ist, das die Soziologen besser verstanden haben.

„Fragt man sie nach Gründen für die geringe Anzahl an Frauen in der Tech-Branche, so kann sie keine nennen.“

Ich könnte einige nennen, aber nicht fragt ja keiner ;-)

„andere Nationen in puncto diverse IT-Branche schon viel weiter sind“

Berufswahlentscheidungen hängen von vielen Randbedingungen ab, die sind je nach Land verschieden. Deswegen bringt ein pauschaler Verweis auf andere Länder nichts.

„50 Prozent der Bevölkerung als potenzielle Arbeitnehmer ausschließen“

Kann man die bösen Mächte, die Frauen „ausschließen“, irgendwie benennen, oder ist das eine Verschwörungstheorie?

Antworten
FlameDance

Bei aller Sympathie für den Feminismus: Daß in der IT Frauen benachteiligt werden, halte ich für ein hartnäckiges Gerücht, daß vor allem in Zeitschriftenartikeln verbreitet wird. Gibt es irgendeine wissenschaftlich fundierte soziologische Untersuchung, die diese Behauptung mit Fakten belegt?
Wo sich keine Frau bewirbt, kann sie auch nicht eingestellt werden. Wenn weniger als 5% aller Studienanfänger weiblich sind, woher sollen die 50% ausgebildete IT Frauen kommen?
Die wenigen Frauen in der IT, mit denen ich zusammen arbeiten durfte, waren ausnahmslos kompetent und professionell. Daß es mehr von ihnen geben sollte, sehe ich auch so – nur, woher nehmen?
Das Problem liegt früher, in der Schule, in der vermeintlichen Unattraktivität der IT, im Schlechtreden der Bedingungen, in Artikeln wie diesem, die junge Frauen eher abschrecken als motivieren, in allem, was junge Frauen von vornherein vom Informatikstudium fernhält. Das Studium selbst ist es nicht und die Berufspraxis später auch nicht.

Antworten
Tazman

Wettbewerbsfähigkeit und Frauenquote.
Es wäre wirklich wünschenswert, wenn eine notwendige Sachdiskussion sich auch auf die wesentlichen Aspekte und notwendigen Aktivitäten in der Wirtschaft und Politikeingegangen würde.

Goldman Sachs hat hierzu auch bestimmt die entsprechenden Kontakte, um hier entsprechend entsprechende Förderprogramme auf den Weg zu bringen.

Einen Aufruf zum Programmieren mit Python und sich dann Programmierer zu nennen ist genauso wie mit fertigen Textbausteinen aus einem Texteditor sich als Buchautor zu bezeichnen. Neben dem reinen Zusammensetzen von Programmteilen gehört auch das Verständnis über die Wirkungsweise und teilweise auch die Notwendigkeit von Hintergrundinformationen bis hin zu Ethik und Moral im Bezug auf das Coding. Ansonsten gilt auch hier der Spruch: „A fool with a tool is still a fool“. Dieser Spruch ist vollkommen geschlechterneutral sondern ist mehr ein Aufruf in Richtung der Unternehmen zur Fort- und Weiterbildung sowie einer vernünftige Bildungspolitik, um Menschen an das Programmieren zu begeistern und dort hin zu führen – egal ob Männlein, Weiblein oder Diverse.

Allerdings muss generell festgestellt werden, dass der sogenannte Fachkräftemangel ein hausgemachtes Problem ist, das durch Outsourcing von IT-Bereichen in den letzten 20 Jahren und dem Eindruck einer Hire-and-Fire-Branche viele verunsichert wurden. Das hatte jedoch nichts mit mangelndem Sachverstand und Kenntnissen sondern schlicht und einfach mit Wertschätzung zu tun.

Der Ruf nach neuen und unverbrauchten Fachkräften kommt daher nicht von ungefähr. Wenn also eine solche Diskussion zu Chancen und Gleichbehandlung geführt wird, dann auch im Rückblick auf die Vergangenheit und die dort begangenen Fehler. Ohne eine kritische Rückschau werden andernfalls die Fehler wiederholt – nur dann eben mit höherer Frauenquote.

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Jojo

Hmm, ich weiß nicht, ob man sich qualitqativ mit der indischen IT vergleichen sollte!???
Zudem liegt es wohl eher auch am fehlenden Interesse bei Frauen, etwas in Richtung IT zu machen … das ist nun mal eine Jungs-Spielwiese, jedoch ist es keiner Frau verwehrt, in die IT zu gehen… quasi gar nicht!
Ich sehe das mal wieder als viel Wind in einer stark aufgepusteten Blase, nur einfach, um mal wieder etwas zu sagen und in die Presse zu kommen.
Wer hatte damals eigentlich den ImmobilienCrash nicht kommen sehen? ;) … soviel zur echten Kompetenz dieser Vereinigungen.
Generell ist jeder in der IT willkommen, denn Fachkräfte fehlen immer und immer mehr und das Geschlechterungleichgewicht hat keine strukturellen Hintergründe in DE.

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LIno Latino

Geist und analytischer Verstand, der für IT-Themen wichtig ist, ist unabhängig vom Geschlecht. Dies ist ein Fakt, den man in Psychologiebüchern nachlesen könnte, wenn man nicht nur immer einseitig über ein Thema provozieren würde. Klar, nur vom Python-Programmieren gelangt man nicht zu solchen Erkenntnissen.
Wenn man sich die oft fehlerhafte Software von den sogenannten Marktführern so anschaut, so halte ich derartige Produkte noch lange nicht als ausgereift oder Top-Level.
Wenn man diese Produkte von der IT-Security her betrachtet, sind sie immer noch löchrig wie ein Schweizer Käse und das sind die personenbezogenen Daten, die auf ihnen gespeichert werden, dann irgendwann auch.
Naja, daraus erwächst dann auch wieder eine riesige IT-Security Industrie aufgrund der vielen Programmierfehler….

Man sollte allgemein die Nase nicht zu hoch strecken und zu provozierende Äußerungen tätigen.
Vor ca. 2 Jahren gab es die Intel-Prozessorschummelei, die sensible Daten für schnelleren Zugriff einfach im Prozesser vorhielt – das war die ganze „Magic“ von Intel über die physikalischen Grenzen hinaus.
Diese Schwachstelle ist bisher nur in Soft- aber nicht in Hardware behoben, was viel wichtiger wäre !
Klar, Deutschland hatte auf seiner Schlüsselindustrie die Dieselgate-Krise.

Viele Grüße von einem studierten Universalgebildeten und IT-Security Experten.

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Erwin

Mahlzeit,
habe jetzt nicht alle Kommentare gelesen, gehe deshalb jetzt nur auf den Artikel ein:

Erst einmal erscheint es mir fraglich, ob man als IT-Chefin wirklich so verblendet sein kann – aber gut – das steht ja auf einem anderen Blatt ob sie diese geäußerte wirklich vertritt, oder nur vorgibt sie zu vertreten weil es gut klingt – da will ich jetzt auch nicht weiter drauf eingehen.

Das die deutsche IT den Bach runtergeht wie man so schön sagt liegt wohl aber weniger daran, dass diese eine Männerdomäne ist (und ob das überhaupt stimmt? nachweise…belege…vergleich zu anderen branchen sucht man vergeblich) – vielmehr beruht das doch auf der Tatsache, das Deutschland sich (mal wieder) Gnadenlos selbst im Weg steht! Nun ist der Zeitgeist der Branche momentan ja voll auf KI fixiert – machine learning, autonome maschinen etc etc …

Nun, was benötigt man als Grundlage um solche systeme zu entwickeln und zu erforschen? richtig…DATEN!

Deshalb läuft China zB in dem Bereich auch allen davon – dort gibts keine halblyberalen Datenschutzpropheten die laut dagegen aufschreien – was der Datenschutz hier in Deutschland allerdings für Rattenschwänze mit sich zieht braucht man wohl hier nicht erklären…

LG

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Miike

Wie es bei jedem Problem so ist, gibt es nicht nur eine Ursache. So auch hier beim Hinterhinken im Bereich IT.

Aus eigener leidvoller Erfahrung weiß ich, dass der vermeintliche IT-Fachkräftemangel gar nicht sein müsste. Meine Mathematikfähigkeiten sind nicht besonders gut, sodass ich meine schulische Ausbildung zum IT-Assistenten leider abbrechen musste. In allen anderen Fächern war ich aber gut. Programmieren war kein Problem, Platinen löten genauso wenig usw.

Tätigkeiten im Software- und Hardwarebereich kommen je nach Aufgabe auch gut ohne große mathematische Kenntnisse aus. Deshalb ist das meiner Meinung nach nur eine unnötige Hürde, die potenziellen Fachkräften in den Weg gestellt wird. Würde man wirklich nur unterrichten/fordern, was auch tatsächlich benötigt wird, könnten viel mehr Menschen ihren Weg in die IT finden.

Zwei Bekannte von mir arbeiten in der IT. Der eine hat dafür eine Berufsausbildung gemacht, der andere ein Studium absolviert. Beide hatten Mathematik in ihrer Ausbildung. Brauchen sie heute aber gar nicht in der Praxis. Das Fach hatte es beiden auch nur unnötig schwer in der Ausbildung gemacht. Und jetzt arbeiten sie erfolgreich im IT-Bereich, ohne irgendwelche Formeln wissen/berechnen zu müssen etc.

Ich denke, auch hier sollte die Industrie mal lieber ansetzen, anstatt starr an althergebrachten Vorstellungen festzuhalten und alles nach Schema F zu fordern, was letztlich aber gar nicht nötig wäre.

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ghdstz

In meinem langen Berufsleben in der IT habe ich wiederholt auch unter weiblichen Vorgesetzten gearbeitet, teilweise auch solchen die als CEO ganz oben an der internationalen Konzernspitze standen. Im Schnitt waren sie weder besser noch schlechter geeignet als Männer in solchen Positionen. Es gab auch weibliche CEO’s die ihren Firmen mehr geschadet als genutzt haben.

Warum Deutschland als ausgesprochenes Technik-Land in Sachen IT weit zurück liegt hat sicher andere als Gender-Gründe. Die Nazis hatten schon nicht viel von Zuse’s Erfindung gehalten, und in der Nachkriegszeit fehlten dann die Ressourcen um den Vorsprung der Amerikaner aufzuholen. Die IT-Branche neigte seit jeher auch sehr stark zur Monopolbildung. Die deutsche Wirtschaftspolitik war dagegen stets sehr stark auf die alten Industrien fixiert, die IT entzog sich weitestgehend der Vorstellungswelt der Politiker. Unverständlich ist z.B. dass man Siemens einfach aus der IT und der Netzwerktechnik hat aussteigen lassen. Auch vor 20 Jahren war schon klar dass vor allem in diesen Feldern die Zukunft entschieden wird.

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