Google +1 Klicks kaufen ist kein regelkonformes Marketing. Lasst es bleiben!

Google +1 Klicks kaufen ist in aller Regel nicht sinnvoll
Google +1 Klicks wirken sich, nach allen bisherigen Untersuchungen, durchaus auf die Position der geplussten Website in den Suchergebnissen aus.
Aber, und dieses Aber ist wichtig: +1 geklickte Websites werden nur dann in den Suchergebnisses höher eingestuft, wenn ich als eingeloggter Googleuser suche und das +1 von einem meiner “Freunde” stammt. Derzeit, und damit ist auch in Zukunft nicht zu rechnen, nützen generelle +1 von irgendwem absolut keiner Website, um in den Suchergebnissen nach oben zu rutschen.
Einräumen will ich, dass das zu Zeiten der Einführung des +1 Buttons anders war. Allerdings waren auch damals die Steigerungen in den Suchergebnissen nicht unbedingt spektakulär. So gelangen etwa Sprünge von Platz 8 auf Platz 6 und ähnliche Größenordnungen.
Aktuell ist es so, dass Google den +1 Button im Wesentlichen für die Personalisierung der Suche heranzieht. Das entspricht dem Konzept des sozialen Netzwerks Google+. Der Gedanke ist, dass ein Ergebnis, das jemand aus meinem Freundeskreis mit +1 gekennzeichnet hat, für mich potenziell relevanter sein kann, als ein rein algorithmisch ermitteltes Ergebnis. Und das ist sicherlich richtig gedacht.
Damit ist hinreichend klar, dass es reichlich sinnlos ist, +1 Klicks zu kaufen. Die Streuverluste wären mindestens unkalkulierbar groß. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass einer meiner “Freunde” zum gekauften Pool des Dienstleisters XY gehört, so dass sich dessen Klick auf mein Suchergebnis auswirken würde? Die Wahrscheinlichkeit geht gegen Null. Zumal die bezahlten Klicks dem Vernehmen nach vorwiegend in Ländern eingekauft werden, in denen ein paar Eurocent viel Geld sind.
Sind wir uns nun darüber im Klaren, wie +1 Klicks wirken, schauen wir auf das Angebot.
Cyburios: Deutsches, dabei unnützes und irreführendes Angebot
Besonders dreist ist das Angebot der Firma Cyburios. Die bieten zum Beispiel 1.000 +1 Klicks für 85 Euro an, haben aber für ihre eigenen Seiten bislang keinen einzigen Klick vorzuweisen. Na ja, mag man sagen, der Schuster hat ja immer die schlechtesten Schuhe. Damit läge man in dem Fall allerdings daneben, denn Cyburios schlechte Schuhe sind so nicht zu begründen…
Unbedarften Seitenbetreibern suggeriert Cyburios, +1 Klicks würden (laut Cyburios-Website):
- einen Wettbewerbsvorteil darstellen,
- helfen, den Umsatz zu steigern.
Weiterhin suggeriert Cyburios unter “Ihre Vorteile”, dass es sich beim Kauf von +1 Klicks um “regelkonformes Marketing gemäß Google AGB” handelt. Zudem vermittele man nur “qualitativ hochwertige und geprüfte Google +1 Klicks”.
Zeit, ein paar Dinge klar zu stellen:
- +1 Klicks von Irgendwem stellen keinen Wettbewerbsvorteil dar und helfen auch nicht, den Umsatz zu steigern.
- Schon gar nicht handelt es sich bei gekauften +1 Klicks um “regelkonformes Marketing gemäß Google AGB”. Vielmehr handelt es sich um das genaue Gegenteil. Hierzu genügt ein kurzer Blick in Googles “Richtlinien für die +1-Schaltfläche”. Da heißt es unmissverständlich: “Publisher dürfen keine Prämien, Gelder oder sonstige geldwerte Vorteile als Gegenleistung für Klicks auf die +1-Schaltfläche versprechen.” Nach gängiger Definition dürfte es sich bei Geld um den eindeutigsten geldwerten Vorteil handeln, der denkbar ist. Einen Satz früher wird die Täuschung der Nutzer verboten. Dabei dürfte es unstreitig Täuschungsabsicht sein, die hinter den gekauften Klicks steht. Man suggeriert Empfehlungen, die ohne Bezahlung nicht abgegeben worden wären. So verstößt Cyburios Angebot gleich in mehrfacher Hinsicht gegen Googles Richtlinien. In den genannten Richtlinien behält sich Google vor, die Einhaltung eben dieser Richtlinien zu überprüfen. Verstöße ahndet Google bekanntlich unnachgiebig.
- Ganz abenteuerlich wird es bei der Behauptung, man vermittele lediglich “qualitativ hochwertige und geprüfte Google +1 Klicks”. Gemeint sein könnte hier, man habe stark vernetzte Personen auf der Payroll, bei denen sich ein +1 auf besonders viele Personen auswirken würde. Witzig.
- Was mit “geprüften +1 Klicks” gemeint sein soll, bleibt mysteriös. Sicherlich ist jeder Klick erst dann abgegeben, wenn er abgegeben ist. Soll das die Prüfung sein?
- Fast schon witzig mutet an, dass Cyburios mit einem “Schutz gegen Manipulation” wirbt. Worin dieser bestehen soll, wenn die Dienstleistung gerade die Manipulation an sich ist, erschließt sich mir auch nach längerem Nachdenken nicht.
Fazit: Lasst es bleiben! +1 ist wie die Empfehlung eines Freundes und wirkt auch nur, wenn sie wirklich von einem kommt. Gekaufte +1 entsprechen nicht den Richtlinien Googles. Die Rache des Suchmaschinenriesen kann bis zur Verbannung aus dem Index gehen. Und das wäre sicherlich das Allerletzte, was ihr für eure Website gebrauchen könnt, oder?