Warum Google 100 Millionen Lithium-Ionen-Zellen in seinen Rechenzentren einsetzt

Mittlerweile betreibt Google 25 Rechenzentren auf der ganzen Welt – darunter auch eines hierzulande in Hanau. Mehr als zehn weitere Rechenzentren sollen künftig an das bestehende Netz angeschlossen werden. Für die Server und die darauf befindlichen Daten sind Stromausfälle eine enorme Gefahr. Um sich dagegen abzusichern, setzt Google auf Akkus.
Warum Google so viele Lithium-Ionen-Akkus in seinen Rechenzentren nutzt
Wie das Unternehmen in einem Blog-Beitrag bekannt gegeben hat, kommen deshalb mittlerweile mehr als 100 Millionen Lithium-Ionen-Zellen in den Rechenzentren auf der ganzen Welt zum Einsatz. Dabei werden immer mehrere Zellen in einem Akku zusammengefasst. Allerdings sind die Akkus nicht dafür gedacht, die gesamte Last der Server zu tragen, sobald ein Stromausfall stattfindet.
Im Falle eines Stromausfalls halten sie die Server zunächst so lang aktiv, bis Google auf die Notstromversorgung wechseln kann. So können auch kurze Unterbrechungen der Hauptstromversorgung überbrückt werden, in denen das Notstromnetz gar nicht gebraucht wird. Fällt der Notstrom ebenfalls aus, können die Akkus die Server so lang mit Energie versorgen, dass sie gefahrlos heruntergefahren werden können. Dadurch stellt Google sicher, dass keinerlei Daten beschädigt werden oder verloren gehen.
Google hat die Umstellung auf Lithium-Ionen-Akkus schon seit 2015 Schritt für Schritt vollzogen. Zuvor kamen bei der Absicherung der Server hauptsächlich Blei-Säure-Akkus zum Einsatz, die deutlich günstiger sind – aber gerade beim Recycling für Probleme sorgen. Weitere Vorteile der neuen Energiespeicher: Sie haben eine etwa doppelt so lange Lebenszeit, können doppelt so viel Energie speichern und nehmen nur etwa die Hälfte des Platzes der alten Akkus ein.
Allerdings gibt es bei den Lithium-Ionen-Akkus auch das Risiko des thermischen Durchgehens. Wenn die Akkus überhitzen, kann das zu Bränden oder Explosionen führen. Um das Risiko zu minimieren, hat Google seine Lithium-Ionen-Zellen einem „rigorosen Brandsicherheitstest“ unterzogen. Dadurch ist das Unternehmen unter anderem in der Lage, die Lithium-Ionen-Zellen auch in Asien einzusetzen, wo die Gesetze besonders streng sind.