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Google ändert seine Payment-Strategie und will kein Plex-Bankkonto anbieten

Mit Google Plex wollte Alphabet die Bankenwelt um zahlreiche neue Features und Kontomodelle bereichern. Jetzt hat das Unternehmen das Projekt ad acta gelegt, will aber über die Google Cloud weiterhin in der Bankenwelt mitmischen.

2 Min. Lesezeit
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Google Pay bietet in den USA bereits deutlich mehr Funktionen als mobiles Bezahlen. (Foto: Proxima Studio/ Shutterstock)

Ziemlich genau vor zwei Jahren sorgten Meldungen von Google für Aufregung, wonach das Unternehmen zusammen mit der Citigroup und einigen weiteren US-amerikanischen Banken ein Google-spezifisches Bankkonto anbieten und Google Pay zum Banking-Hub ausbauen wollte. Dahinter stehen sollte eine Payment- und Banking-App, ähnlich wie Apple sie mit seinem Konto zusammen mit Goldman Sachs gelauncht hat. Das spezielle Google-Konto, das unter dem Projektnamen Google Plex gehandelt wurde, sollte ein Giro- und Sparkonto werden, für das weder monatliche Gebühren, Überziehungsgebühren noch Mindestguthaben anfallen sollten. Als Partner für die dazugehörige physische Kreditkarte wäre das Netzwerk von Mastercard im Gespräch gewesen.

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Jetzt hat Google die Pläne in der bisherigen Form abgesagt und will stattdessen lieber weiter andere Banken bei deren Digitalisierungslösungen unterstützen, das aber nicht als Produkt unter dem Google-Label laufen lassen. Auch ist Google ja im Kontext der Google Cloud, in der Finanzdienstleistungen ein wichtiges Standbein sind, mit zahlreichen deutschen und internationalen Banken im Boot (in Deutschland etwa mit der Deutschen Börse, der Deutschen Bank, der Commerzbank, der Hypovereinsbank und der Finanzinformatik der Sparkassengruppe). Einige der bisher entwickelten Services könnten auch als Teil von Google Pay Verwendung finden.

Das Plex-Projekt soll nicht rund gelaufen sein

Diese grundlegende Änderung der Strategie hat – das bestätigte Google unter anderem auf Anfrage von CNBC –  auch mit dem Abgang einer hochrangigen Führungskraft aus dem Payment-Umfeld zu tun. Es handelt sich dabei den Berichten zufolge um Caesar Sengupta, den ehemaliger Google-Vizepräsident und General Manager für Google-Zahlungen, der im März Google verließ und inzwischen ein eigenes Fintech-Unternehmen namens Arbo Works gegründet hat. „Wir aktualisieren unseren Ansatz, um uns in erster Linie auf die Bereitstellung digitaler Möglichkeiten für Banken und Finanzdienstleister zu konzentrieren, anstatt als Anbieter dieser Dienste zu fungieren“, erklärt Google in einem Statement, lässt dabei aber offen, welchen Anteil an dem Sinneswandel die offenbar nicht erreichten Zwischenzeile beim Plex-Projekt hatten.

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Und in der Tat dürfte das Ende von Google Plex auch speziell für die deutschen und europäischen Kunden gar nicht so große Auswirkungen haben. Denn ähnlich wie Google Pay erst vergleichsweise spät in Deutschland startete, hätte wohl auch bei Google Plex erst einmal der US-Markt auf der Agenda gestanden. Hinzu kommt, dass die europäischen Bankkunden dank der PSD2-Schnittstelle ein wichtiges Feature bereits haben. Denn Google Plex sollte ermöglichen, dass sich Kunden für Konten bei unterschiedlichen Banken über dieselbe App anmelden können. Und anders als in den USA ist der Markt der Neobanken und Apps in Europa auch in vielerlei Hinsicht bereits weiter.

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Davon abgesehen tut sich Google allerdings mit den Payment-Themen naturgemäß in Deutschland und der EU auch schwerer als Apple Pay, was zum einen damit zusammenhängt, dass Google Pay unter Android nur ein Player unter vielen ist (während Apple Pay unter iOS immer noch die Hauptrolle spielt), zum anderen aber auch mit dem weit verbreiteten und gut ausgebildeten Banken- und Payment-System in unserer Region zusammenhängt. Insbesondere in vielen Emerging Markets sind solche mobile-basierten Services deutlich beliebter und werden mehr genutzt als bei uns.

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