Google Analytics: 8 Alternativen zur Besucher-Analyse
(Bild: Shutterstock)
Google Analytics ist das wohl bekannteste Analyse-Tool für Website-Betreiber und bietet Unmengen an Funktionen zur Erfassung von Besucherzahlen, Aufenthaltsdauer, Absprungrate, Ursprungsland, verwendeter Software und vieles mehr. Diese Daten helfen dabei, Optimierungsansätze für die Website zu finden und den Erfolg des Projektes zu messen. Doch nicht nur Google bietet Tools für die Erfassung von Besucherdaten.
Warum sind Alternativen zu Google Analytics sinnvoll?
Aufgrund der DSGVO hat Google Analytics einige Anpassungen vorgenommen. Für Seitenbetreiber ist es zudem wichtig, das Analyse-Tool DSGVO-konform einzusetzen. Im Zuge dessen denken Seitenbetreiber darüber nach, auf eine Alternative zu Google Analytics zu wechseln. Für einen Wechsel sprechen vielfältige Gründe: So geht die kostenlose Analytics-Variante mit einer verzögerten Bereitstellung einiger Daten von 24 Stunden einher. Auch ist der kostenlose Einsatz von Googles Analytics auf einen Traffic von zehn Millionen Hits pro Monat beschränkt. Der Premium-Service von Google Analytics ist mit einer Jahresgebühr von 150.000 US-Dollar nicht gerade ein Schnäppchen. Durch den hohen Funktionsumfang von Google Analytics kann es für weniger versierte Benutzer etwas schwieriger sein, sich in der Analyse-Software zurechtzufinden.
Genug Gründe, um zumindest einen Blick auf alternative Lösungen zu werfen. Viele weitere Anbieter haben vergleichbare Produkte mit teilweise interessanten Zusatzfunktionen und einfacherer Handhabung entwickelt. Einige interessante Alternativen haben wir hier für euch zusammengestellt.
1. Matomo a.k.a. Piwik

Matomo ist die beliebteste kostenlose Analytics-Alternative. (Screenshot: Matomo/t3n.de)
Matomo, früher bekannt als Piwik, ist nach Google Analytics das meistgenutzte Analyse-Tool. Matomo ist eine kostenlose Open-Source-Lösung. Nutzer haben die Möglichkeit, sämtliche Daten auf eigenen Servern zu speichern. So greifen also nur die Seitenbetreiber auf die erhobenen Daten zu.
Matomo stellt umfangreiche Informationen in Echtzeit bereit und lässt Seitenbetreiber jede Customer-Journey bis auf die Personenebene nachvollziehen. Die Dashboards lassen sich zudem per Drag-&-Drop an die eigenen Vorlieben anpassen. Was Matomo sonst noch kann, findet ihr in der kompletten Features-Liste heraus.
Matomo und die DSGVO: Matomo kann so konfiguriert werden, dass alle erhobenen Daten automatisch anonymisiert werden. So werden keine personenbezogenen Daten verarbeitet. Wollen Seitenbetreiber das dennoch tun, bietet Matomo verschiedene Funktionen, um den Einsatz DSGVO-konform zu gestalten.
2. Etracker

Etracker bietet umfangreiche, DSGVO-konforme Analyse-Funktionen. (Screenshot: Etracker/t3n.de)
Etracker bietet Seitenbetreibern Live-Tracking, Klickpfad-Analyse und eine Vielzahl von Benutzerstatistiken. Mit zusätzlichen Paketen ermöglicht das Tool außerdem ein Maus-Tracking, wodurch ein tiefer Einblick in das Surfverhalten der Besucher gewonnen werden kann. Mit einer Adwords-Schnittstelle können außerdem Kampagnendaten automatisch in die Statistiken integriert werden.
Etracker ist je nach gewünschtem Funktionsumfang erhältlich in drei verschiedenen Preisvarianten von 19 Euro im Basis-Tarif, 49 Euro für Etracker Pro und einem individuellen Preis für die Enterprise-Variante.
Etracker und die DSGVO: Auch Etracker hat sich für die DSGVO fit gemacht, sodass Seitenbetreiber das Tool auch weiterhin datenschutzkonform einsetzen können. Daten werden anonymisiert und werden nicht an Dritte weitergegeben; die Verarbeitung und Speicherung erfolgt auf Servern in Deutschland, alternativ kann Etracker auch in einem eigenen Rechenzentrum betrieben werden. Nutzer des Tools erhalten zudem einen DSGVO-konformen Datenschutzhinweis, den sie auf ihrer Website einbinden können.
3. Open Web Analytics

Das übersichtliche Dashboard von Open Web Analytics bietet vielfältige Informationen. (Screenshot: Open Web Analytics/t3n.de)
Wie Matomo ist auch Open Web Analytics eine Open-Source-Lösung. Das Tool bietet einen ähnlichen Look-and-feel wie Google Analytics und bietet viele der von dort bekannten Funktionen. Da Open Web Analytics unter der GPL-v2-Lizenz steht, ist der Einsatz des Tools kostenfrei. Es gibt keine Limits für die Anzahl der Datensätze und der getrackten Websites. Hierbei bietet das Tool Statistiken zur Benutzung der Site-Conversions und benutzerdefinierten Ereignissen.
Besonders spannend ist die Heatmap-Funktion des Tools mit der die Mausbewegungen auf der Website analysiert werden können. Ähnlich der „Eye-Tracking“-Methode, bei der festgestellt wird, wo der Benutzer zuerst hinschaut, kann mit der „Heatmap“ ermittelt werden, wo die höchste Mauszeiger- und Klick-Aktivität der Website stattfindet.
Open Web Analytics und die DSGVO: Da Open Web Analytics als Open-Source-Lösung ebenfalls auf eigenen Servern betrieben wird, haben Seitenbetreiber auch hier die volle Kontrolle über Daten. Diese sind nicht bei Drittanbietern gespeichert. Für weitere Ansprüche der DSGVO müssen Seitenbetreiber aber selbst sorgen, da Open Web Analytics hier keine weiteren vorgefertigten Features bietet.
4. Adobe Analytics

Bei Adobe Analytics kann das Dashboard intuitiv an den eigenen Bedarf angepasst werden. (Screenshot: Adobe Analytics/t3n.de)
Auch Adobe bietet mit Adobe Analytics ein Analyse-Tool für Websites an. Auf dem intuitiven und anpassbaren Dashboard werden Echtzeitinformationen zur Erkennung von Problemen und Chancen zur Verfügung gestellt. Weitere Features sind Social-Media-Integration, Vorhersagen und eine Data-Workbench, mit der Online- und Offline-Daten zur Analyse herangezogen werden können. Über die Kosten des Tools hält sich Adobe bedeckt. Um Adobe Analytics in Anspruch nehmen zu können, muss eine Preisanfrage an Adobe gestellt werden.
Adobe Analytics und die DSGVO: Auf einer gesonderten Infoseite gibt Adobe Tipps, wie Seitenbetreiber Adobe Analytics DSGVO-konform einsetzen können.
5. Clicky

Clicky ist einfach zu bedienen und liefert grundlegende Daten auch in einer kostenfreien Variante. (Screenshot: Clicky)
Clicky ist eine kostenlose und einfach zu bedienende Analytics-Alternative mit zusätzlichen kostenpflichtigen Features. Der kostenlose Account bietet allgemeine Funktionen wie Content-, Such- und Referral-Tracking sowie das Tracking von benutzerdefinierten Events. Seitenbetreiber bekommen Echtzeitdaten, ein anpassbares Dashboard sowie einen API-Zugang für den Abruf der Daten in eigenen Applikationen. Premium-Funktionen wie Heatmaps, Uptime-Monitoring und Datenexport sind bei Clicky in verschiedenen Tarifen ab 9,99 Dollar pro Monat verfügbar.
Clicky und die DSGVO: Clicky bezeichnet sich als DSVGO-konform und gibt Nutzern die Möglichkeit, verschiedene Datenschutzeinstellungen vorzunehmen, um den Ansprüchen der Datenschutzgrundverordnung gerecht zu werden.
6. Mixpanel

Mixpanel beantwortet unkompliziert die Fragen zu deinen Besuchern, die dich interessieren. (Screenshot: Mixpanel/t3n.de)
Mixpanel bietet die Möglichkeit, eine Customer-Journey-Analyse anzufertigen. Der Fokus liegt bei diesem Tool auf den Aktionen, die Nutzer auf einer Website durchführen, und welchen Optimierungsbedarf es auf Grund dessen gibt. Eines der besten Features von Mixpanel ist die Datensegmentierungsfunktion: Daten können in Bezug auf bestimmte Fragen automatisch ausgewertet werden, was komplizierte Eigenauswertungen reduziert. Mixpanel bietet drei Preismodelle an: Für kleinere Seiten ist Mixpanel kostenlos verfügbar. Startups mit bis zu einer Million Datapoints im Monat können Mixpanel für 99 Dollar im Jahr nutzen. Für größere Unternehmen gibt es individuelle Enterprise-Lösungen.
Mixpanel und die DSGVO: Mixpanel hat sich bereits frühzeitig während der Entwicklung der DSGVO auf die Gesetzesänderung eingestellt und entsprechende Funktionen bereitgestellt; dazu zählen unter anderem ein vereinfachter Datenexport und Datenlöschung für Internetnutzer. Auf der Website von Mixpanel findet sich zudem umfangreiches Infomaterial für Seitenbetreiber.
7. Webtrekk

Webtrekk verbindet wichtige Kundendaten über mehrere Geräte hinweg. (Grafik: Webtrekk)
Webtrekk ist ein Analyse-Tool, das den Fokus auf wichtige Kundendaten wie Interaktionen, Käufe, genutzte Endgeräte und Sessions legt. Dabei lassen sich Web- und App-Daten zusammenführen, um einen umfassenden Eindruck vom Cross-Device-Verhalten der Nutzer zu erhalten. Anhand von Machine Learning bietet Webtrekk auch vorausschauende Analysen, etwa über den Lifetime-Value eines Nutzers und Conversion-Wahrscheinlichkeiten. Preise für die Nutzung nennt Webtrekk auf der Website nicht. Diese werden auf Anfragen in einem individuellen Angebot erstellt.
Webtrekk und die DSGVO: Webtrekk gewährleistet vertraglich, dass Seitenbetreiber volle Kontrolle über ihre Daten haben und trackt zudem keine personenbezogenen, identifizierbaren Daten. Auf seiner Infoseite bietet Webtrekk wichtige Hinweise zum DSGVO-konformen Arbeiten.
8. Chartbeat
Chartbeat ermöglicht eine Echtzeit-Überwachung der Website und liefert zahlreiche Daten unter anderem zur Traffic-Quelle und zur Besucherfrequenz. So seht ihr, wie viele neue, wiederkehrende und loyale Besucher eure Seite hat. Darüber hinaus bietet Chartbeat auch Social-Media-Monitoring und die Möglichkeit, autorenbasierte Reportings und Dashboards zu erstellen. Preispakete werden individuell auf Anfrage erstellt.
Chartbeat und die DSGVO: Auf seiner DSGVO-Seite liefert Chartbeat umfangreiche Informationen zum Umgang mit IP-Adressen, Cookies und anderen Daten. Nutzer sollten aber bedenken, dass Chartbeat Server in den USA nutzt.
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Dieser Artikel wurde am 30. August 2018 aktualisiert.