Google Chrome: Warum Nutzer bald diese Warnung sehen
Es gibt unterschiedliche Unternehmen, die Vertrauenszertifikate für Websites anbieten – Browser berufen sich auf diese, wenn sie ihre Nutzer:innen dorthin schicken. Google Chrome beendet demnächst seine Zusammenarbeit mit einem davon.
Klare Worte von Google Chrome
In einem auf Googles Security Blog veröffentlichten Beitrag hält der US-Konzern mit seiner Meinung zur Zertifizierungsstelle (CA) Entrust nicht hinter dem Berg. Die Maßnahmen von Entrust hätten „das Vertrauen in ihre Kompetenz, Zuverlässigkeit und Integrität als öffentlich vertrauenswürdiger CA-Besitzer untergraben“, heißt es darin. Das Unternehmen habe die Erwartungen von Chrome „nicht erfüllt“.
Direkte Konsequenzen hat das noch nicht. Chrome werde jedem Entrust-Zertifikat, das nach dem 31. Oktober 2024 ausgestellt wird, nicht mehr automatisch vertrauen, teilte Androidpolice.com mit.
Warnhinweise werden die Konsequenz sein
Das heiße nicht, dass Chrome-Nutzer:innen den Zugriff auf Websites verlieren, die von Entrust ausgestellte Zertifikate verwenden. Die Nutzer:innen müssen ab dann das Vertrauen in Entrust manuell aktivieren oder sich durch Warnungen kämpfen, wenn sie eine Website besuchen, die die Zertifikate von Entrust verwendet. Diese Änderungen betreffen alle Chrome-Nutzer:innen, abgesehen von iPhone-Besitzer:innen.
Solche Warnungen können immer mal wieder auftauchen. Laut androidpolice.com ist das in den meisten Fällen keine große Sache. Man sollte sich jedoch im Klaren darüber sein, dass diese Websites höchstwahrscheinlich keine Verschlüsselung verwenden, wenn Daten zwischen dem Server und dem Browser übertragen werden. Wichtig sei deshalb, auf solchen Seiten keine persönlichen Daten preiszugeben.
Bei Firefox steht Entrust noch gut da
Spannend wird sein, wie große Seiten, deren Zertifikatsanbieter Entrust ist, auf diese Chrome-Entscheidung reagieren. Eine davon ist das US-Energieministerium. Androidpolice.com geht davon aus, dass zahlreiche Seiten den Anbieter wechseln werden, falls Entrust und Chrome nicht doch noch eine Einigung erzielen.
Bei Firefox steht Entrust noch auf der Liste der vertrauenswürdigen Zertifizierungsstellen, doch das reicht womöglich nicht, um in Sachen Vertrauen die Oberhand zu behalten. Der große Player unter den Browsern ist nämlich Chrome, das 65 Prozent des Marktes kontrolliert.