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Google E-A-T: Was du über die Zukunft des Algorithmus wissen musst

Seit dem 1. August 2018 ist das Akronym E-A-T in aller Munde. Komisch, denn das Konzept gibt es schon eine ganze Weile in den Google Quality Rater Guidelines. Wie ihr E-A-T anwendet, lernt ihr hier.

Von Alexander Rus
5 Min. Lesezeit
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(Foto: Evan Lorne/Shutterstock)


Auch wenn E-A-T in den Quality Rater Guidelines klar ausformuliert ist, sind die Auswirkungen in der Praxis nicht immer ganz nachzuvollziehen. Laut Gary Illyes sind die Hauptfaktoren von E-A-T aktuell Links und Erwähnungen auf einflussreichen Websites. Brian Dean von Backlinko nennt das Konzept deshalb Domain Authority 2.0. Ganz so einfach ist es jedoch nicht, denn teilweise haben sogar Websites mit viel Autorität verloren.

Was ist E-A-T?

E-A-T steht für Expertise, Authority und Trustworthiness. Es wird in den Quality Rater Guidelines als Bewertungskriterium von Websites erwähnt. Seit 2018 wird es zudem zur Bewertung einzelner Autoren genutzt: Wer hat die Hauptinhalte einer Seite verfasst? Welche Referenzen hat diese Person in Bezug auf den Inhalt? Das gilt besonders, wenn es sich um ein YMYL-Thema handelt.

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Seit dem Medic-Update im August 2018 wurde alle drei bis vier Monate ein Core-Update ausgerollt, das vom Muster her ähnlich war. Während dieser Zeit entstand unter SEO-Spezialisten die Theorie, dass E-A-T eine wichtige Rolle spielt. Die Updates:

Im Februar 2019 veröffentlichte Google dann noch ein Dokument mit einer sehr interessanten Passage, das die Vermutungen der Community bestärkte: „Unser Ranking-System identifiziert nicht die Intention oder die fachliche Korrektheit eines bestimmten Inhalts. Es ist jedoch speziell darauf ausgerichtet, Seiten mit hohen Indizien für Kompetenz, Autorität und Vertrauenswürdigkeit zu identifizieren.“

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Am Jahrestag des Updates gab es dann die offizielle Bestätigung, dass E-A-T ein Ranking-Faktor ist. Wieso das alles gerade jetzt? Es ist kein Geheimnis, dass Google und andere Tech-Giganten aktuell wegen Falschinformationen unter Druck stehen. Dazu kommt: Schon 2015 drehte sich jede zwanzigste Suchanfrage um Gesundheitsinformationen.

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Was ist YMYL?

YMYL steht für „Your Money, Your Life“ („Dein Geld, dein Leben“). Laut Google ist jede Seite eine YMYL-Seite, deren Inhalte starke Auswirkungen auf persönliche Lebensbereiche haben können: Glück, Gesundheit, Sicherheit oder die finanzielle Stabilität.

Theoretisch fällt damit beispielsweise auch ein Blog mit Gesundheitstipps in diese Kategorie. Für diese Websites hat E-A-T einen besonders großen Einfluss auf die Seitenqualität (Page Quality). E-A-T ist somit die Grundlage für gute Rankings.

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E.A.T. ist „nur“ ein Konzept

Achtung: Die Quality Rater Guidelines zeigen laut Google nur, was die Algorithmen machen beziehungsweise bewirken sollen: „[Die Quality Rater Guidelines] sagen nicht, wie der Algorithmus die Ergebnisse bewertet, aber sie zeigen grundsätzlich, was der Algorithmus tun sollte“, so Ben Gomes, Google VP of Search, Assistant & News.

E-A-T ist also nur ein Konzept für einen komplexen Filter, der viele unterschiedlichen Signale in Betracht zieht. Er besteht aus vielen sogenannten Baby-Algorithmen, die im Google-Core-Algorithmus enthalten sind. Trotzdem können wir eine Menge darüber lernen, was Google wichtig ist und wichtig sein wird.

Was sind hochwertige Inhalte?

Die Seitenqualität wird durch eine Reihe von Faktoren bestimmt, darunter:

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  • Wie gut der Inhalt die Suchintention abdeckt
  • Das E-A-T der Seite
  • Die Qualität des Hauptinhalts (Main Content)
  • Den Ruf des Hauptinhalts

Für gute Rankings ist es somit essenziell, dass die Inhalte zuerst einmal mit der Suchintention übereinstimmen. Gleichzeitig müssen sie bestimmte Qualitätsrichtlinien erfüllen.

Expertise

Bei Expertise geht es um das Wissen des Autors beziehungsweise der Website über das behandelte Thema. Suchmaschinenoptimierer wissen, dass es als Spezialist mit weniger Autorität möglich ist, sich gegen starke Generalisten durchzusetzen.

Dabei unterscheiden wir zwischen „großen“ Themen wie Medizin und einem Hobby-Thema wie Schwertkampf. Wenn ich medizinisch beraten werde, ist es mir wichtig, dass mein Arzt die entsprechenden Qualifikationen hat. Bei einem Hobby-Thema wiederum werde ich nicht allzu lange nach anerkannten Zertifizierungen suchen. Auch die Konsequenzen von Falschinformation sind (wahrscheinlich) geringer.

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Frage dich, wenn du Inhalte erstellst:

  • Ist es ein YMYL-Thema?
  • Ist der Autor ein Experte für das Thema?
  • Welche Qualifikation hat der Autor?
  • Ist meine Marke ein Spezialist für dieses Thema?
  • Könnte es rechtliche Konsequenzen haben, wenn jemand diese Informationen anwendet?
  • Sollten die Inhalte von weiteren Experten geprüft werden?

Empfehlungen:

  • Wenn es sich um ein YMYL-Thema handelt, sollte der Inhalt von qualifizierten Experten verfasst werden.
  • Idealerweise gibt es einen redaktionellen Prozess, um die Inhalte aktuell zu halten.
  • Biete auf der Seite Informationen über den Autor und seine Qualifikationen.

Authority

Derzeit ist die Autorität hauptsächlich ausschlaggebend für die E-A-T-Bewertung deiner Website. Zur Erinnerung: Es gibt laut Google keinen E-A-T-Score, aber es kommt auf dasselbe raus. Für Authority gibt es seit Anbeginn von Google schon die gleiche Metrik: Pagerank. Wichtig ist in diesem Kontext auch der Trustrank.

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Empfehlungen:

  • Sammle Backlinks. Verlinkungen sind weiterhin ein wichtiger Ranking-Faktor. Deren Qualität und Quantität ist entscheidend für die Sichtbarkeit in der organischen Suche.
  • Erstelle Linkable Assets. Überlege dir, wer in deiner Nische verlinkt und schaffe Inhalte genau für diesen Zweck. Du musst diejenigen überzeugen, die verlinken: die Linkerati.

Trustworthiness

Wie vertrauenswürdig ist deine Website wirklich? Das ist ein häufiges Problem im Affiliate-Bereich, denn die Inhalte werden zu einem bestimmten Zweck erstellt. Meist steht nicht der Nutzer, sondern die eigenen Interessen im Vordergrund. Kein Wunder also, dass besonders Affiliate-Projekte unter den letzten Updates leiden.

Fragen, die du dir stellen solltest:

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  • Sind meine Informationen unabhängig?
  • Sind die Inhalte zuverlässig?
  • Können Benutzer den präsentierten Informationen vertrauen?
  • Was sagen andere Stimmen über diese Inhalte beziehungsweise das Unternehmen?

Empfehlungen:

  • Arbeite an deinem Ruf im Internet: In den Guidelines steht, dass Quality-Rater die Reputation einer Website auf Bewertungsplattformen und Foren prüfen sollen. Dementsprechend solltest du aktiv Reputationsmanagement betreiben.
  • Vertrauenswürdig zu sein bedeutet, einer der Besten zu sein. Das Ziel der Inhalte sollte deshalb sein, alle anderen zu übertreffen.

So bekommt deine Website mehr E-A-T!

Auch wenn es laut Google keinen E-A-T-Wert gibt, können wir unsere Websites trotzdem verbessern:

  • Sammle Backlinks und Erwähnungen von einflussreichen Portalen, idealerweise aus deiner Nische.
  • Gib Quellen an und unterstütze deine Fakten mit Aussagen von vertrauenswürdigen Experten.
  • Eine Autorenbeschreibung ist nicht ausreichend. Idealerweise sollte es sich beim Autor des Main Contents um einen „echten“ Experten mit klaren Qualifikationen handeln.
  • Besonders YMYL-Inhalte sollten faktenbasiert, objektiv und gründlich recherchiert sein.
  • Wenn du über ein kritisches Thema oder gar YMYL-Inhalte schreibst, solltest du mit werblicher Sprache sparen und Affiliate-Links meiden.
  • Kommuniziere deine Redaktionsrichtlinien und monetären Interessen, damit Nutzer wissen, woran sie sind.

Lass uns zum Abschluss ganz ehrlich sein. Eigentlich hat sich nichts geändert. Googles Vision ist es weiterhin, durch glückliche User Berge an Geld zu verdienen. Nur jetzt hat das Kind einen Namen und wir kommen nicht länger umhin, unsere Inhalte ordentlich aufzupolieren – übrigens auch in Hinblick auf andere SEO-Maßnahmen wie technische Optimierung!

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Dein t3n-Team

Alexander Rus

Zuerst einmal vielen lieben Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, diesen tollen Kommentar zu schreiben!

Ich freue mich immer sehr, wenn das Geschriebene oder Gesagte kritisch hinterfragt wird, denn nur so kommt man wirklich voran.

1. Behaupte ich auch nirgends.

2. Siehe verlinkte Quelle. Bei deinem Standpunkt muss man dann aber sagen, dass so gut wie nichts ein offiziell bestätigter Ranking-Faktor ist, sogar wenn es Tests gibt, die das Ganze belegen.

3. Das sind Begriffe, welche in der Community bekannt sind und die die Konzepte ganz wunderbar erklären. Mehr aktuelle Informationen (Bill Slawski) darüber: https://gofishdigital.com/trust-metrics/

4. Behaupte ich auch nirgends. Und ja, natürlich ist Expertise in jeder Branche wichtig, aber wie sich die Expertise definiert und messen lässt, unterscheidet sich stark.

5. Ich schreibe sogar Links und Erwähnungen. ;)

6. Ja, Affiliate-Seiten sind auch nur ein extremes Beispiel. All deine Punkte stehen genau so im Artikel.

7. Ja, das ist korrekt, ich behaupte auch hier nichts anderes.

Wie du schon richtig sagst, es geht darum, den Nutzer zu verstehen und zufriedenzustellen. Du hast einen sehr strategischen und theoretischen Ansatz diesbezüglich, der nicht falsch ist, aber nur in einer perfekten Welt funktioniert. Bei der Optimierung für Suchmaschinen kommt es auf die Feinheiten an und genau um diese Feinheiten geht es in diesem Artikel. Sonst würde jeder, der aus Sicht des Brandings und der Kundenzufriedenheit alles richtig macht, tonnenweise Traffic über Google bekommen. Dem ist aber nicht so. Dies ist ein Artikel mit konkreten Empfehlungen, statt Theorien. Die Theorien dahinter kann jeder in den Quality Rater Guidelines selbst nachlesen.

Einige Punkte von dir konnte ich leider nicht ganz nachvollziehen. Es wirkt teilweise so, als hättest du den Artikel höchstens überflogen. Mit dem Begriff „Falschinformationen“ hast du dich ein wenig aus dem Fenster gelehnt, aber ich schätze, der war hauptsächlich für den dramatischen Effekt.

Solltest du mal in Innsbruck sein, komm auf einen Kaffee vorbei. Ich diskutiere immer gerne. ;)

Viele Grüße,
Alexander

Antworten
Per Gosche

Hallo Alexander,
vielen Dank für diesen sehr lesenswerten Artikel. Ich denke, dass viele Website-Betreiber und auch manche SEOs ein Problem mit dem Konzept „E-A-T“ haben, da die zugrunde liegenden Kriterien Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit etwas vage und unkonkret sind.

Google ist mit Sicherheit auch *noch* nicht in der Lage, Websites verlässlich und umfassend nach all diesen Kriterien zu bewerten. Aber als Richtschnur finde ich diesen Ansatz sehr hilfreich – nicht nur für die Suchmaschinenoptimierung, sondern auch für die eigene Kundenorientierung. Du hast ja diverse Beispiele geliefert, wie E-A-T in der Praxis umgesetzt werden kann, so dass diese Kundenorientierung möglichst auch von Google wahrgenommen werden kann.

Google wird immer besser darin, mit seinen Algorithmen die Seitenqualität gemäß seiner Rater Guidelines zu erfassen und man sollte möglichst früh damit beginnen, die eigene Website dahingehend zu optimieren.

Antworten
Alexander Rus

Hey!

Da gebe ich dir absolut recht. Google ist definitiv noch nicht in der Lage viele dieser Kriterien zu messen und achtet weiterhin hauptsächlich auf Links und Erwähnungen. Das ist aus meiner Sicht auch die schlaueste Variante, denn Links und Erwähnungen auf bekannten Portalen sind schwer zu faken.

Genau! Mit diesem Beitrag wollte ich aus SEO-Sicht vermitteln, wo die Reise mit Google hingeht und was man präventiv unternehmen kann.

Schönes Wochenende!

Antworten
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