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Android und Huawei: Google warnt vor Sideload von Google-Apps

Google hat sich zum ersten Mal seit Mai 2019 in klärender Absicht zum US-Bann von Huawei geäußert. Das Unternehmen warnt unter anderem davor, Google-Dienste und -Apps wie Gmail oder Maps auf nicht lizenzierten Smartphones zu installieren.

4 Min. Lesezeit
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Das Huawei Mate 30 Pro mit App-Gallery und HMS. (Foto: Huawei)

Die US-Regierung hatte Huawei am 16. Mai 2019 auf eine sogenannte Entity-Liste gesetzt. Mit Unternehmen auf dieser Liste dürfen US-Hersteller nur mit einer speziellen Genehmigung Handel treiben oder sonstige Geschäftsbeziehungen unterhalten. Unter anderem darf Google nicht mit Huawei an neuen Smartphone-Modellen arbeiten und Apps wie Gmail, Maps, Youtube oder den Play-Store auf Huawei-Geräten vorinstallieren. Ebenso ist die nachträgliche Installation untersagt, erklärt Tristan Ostrowski, Rechtsdirektor von Android und Play, in einem Support-Dokument.

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Im besagten Dokument stellt Google sich erstmals offiziell den Fragen der Community und warnt davor, Google-Apps nachträglich per Sideload auf nicht lizenzierten Geräten zu installieren. Die Warnung begründet der Hersteller mit Sicherheitsbedenken.

Play-Store und Google-Dienste auf Huawei Smartphones: Google gibt Klarheit

Huawei P30 Pro. (Foto: t3n)

Das P30 Pro ist das letzte Topmodell von Huawei mit Google-Diensten. (Foto: t3n)

Google erhält nach eigenen Angaben immer noch Fragen zu neuen Huawei-Smartphones. Dem Konzern zufolge herrsche weiterhin Unklarheit bezüglich der Unterstützung von Google-Diensten bei künftigen Huawei-Modellen. Aber auch zu Geräten, die nach dem 16. Mai 2019 angekündigt wurden, jedoch erst jetzt in neuen Regionen der Welt erhältlich werden, kommen Fragen auf. Besonders stellt sich die Frage, ob sie mit Googles Apps und Diensten genutzt werden können. Googles am Freitag veröffentlichtes Support-Dokument soll hier mehr Klarheit geben.

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Das Dokument beinhaltet die wohl bisher direktesten Kommentare von Google zum Huawei-Thema. Dennoch umschifft das Unternehmen die Beantwortung der Frage, ob Huawei eine Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA darstellt. Genau das ist allerdings des Pudels Kern und wird von US-Geheimdiensten und dem Gesetzgeber konsequent behauptet. Google warnte im Juni 2019 indes davor, dass eine von Huawei selbst entwickelte Android-Version die nationale Sicherheit gefährden könnte.

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Googles Ostrowski legt in seinem Beitrag statt einer expliziten Warnung vor Huawei den Fokus auf einer Gewährleistung der Sicherheit von Millionen von Huawei-Geräten, die weltweit in Benutzung sind. „Wir haben weiterhin mit Huawei zusammengearbeitet, um in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen Sicherheitsupdates und Aktualisierungen für Googles Apps und Dienste auf den bestehenden Geräten bereitzustellen, und wir werden dies auch weiterhin tun, solange es erlaubt ist“, betont Ostrowski weiter.

Google erklärt, dass dem Unternehmen nach US-amerikanischem Recht lediglich erlaubt sei, mit Huawei an Gerätemodellen zusammenzuarbeiten, die am oder vor dem 16. Mai 2019 auf den Markt gekommen seien. Ausnahmen stellen indes neue Geräte dar, die auf älteren Modellen basieren und letztlich nur einen gewissen Neuanstrich erhalten haben. Dazu gehören etwa die P30-Modelle, die in neuer Farbgebung im September 2019 auf den Markt kamen, oder das P30 Lite New Edition und Huawei Y6s, die im Januar 2020 vorgestellt wurden.

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Das 2020er Huawei P30 Lite New Edition besitzt weiterhin Google-Dienste. (Bild: Huawei)

Das 2020er Huawei P30 Lite New Edition besitzt weiterhin Google-Dienste. (Bild: Huawei)

Allen offiziell von Google unterstützten Huawei-Modelle stehen – Stand Februar 2020 – „zur Gewährleistung des Gesamterlebnisses“ der Play-Store, Google Play Protect und Googles Kernanwendungen wie Google Mail, Youtube, Maps und andere zur Verfügung. Diese Modelle seien „Play-Protect-zertifiziert“ und durchlaufen laut Google „eine strenge Sicherheitsüberprüfung und Kompatibilitätsprüfung“, um sicherzustellen, dass Nutzerdaten und Anwendungsinformationen sicher gespeichert werden.

Neuere Modelle wie das Huawei Mate 30, das Mate X oder das kommende P40 dürfen Googles Zertifizierungsprogamm nicht durchlaufen und werden daher als unsicher eingestuft, stellt Google klar.

Google warnt vor Sideloading auf Huawei-Smartphones

Besitzer von neueren Huawei-Produkten warnt Google davor, Gmail, Youtube, den Play-Store oder andere Google-Software zu laden. Denn das Unternehmen könne wegen der fehlenden Zertifizierung nicht garantieren, ob es sich dabei um echte Produkte handele und ob sie frei von Malware seien.

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Google betont weiter, dass per Sideload installierte Google-Anwendungen nicht zuverlässig funktionieren würden, da man die Ausführung von bestimmten erforderlichen Diensten auf nicht zertifizierten Geräten nicht zulasse. Weiter warnt Google davor, dass via Sideload installierte Google-Anwendungen ein hohes Risiko bergen würden, da sie durch Dritte verändert oder manipuliert sein könnten, was wiederum die Sicherheit der Nutzer beeinträchtige.

Ostrowski schließt seinen Beitrag mit der Anleitung, wie ihr auf euren Geräten überprüfen könnt, ob ihr ein Play-Protect-zertifiziertes Smartphone nutzt:

Google Play Protect. (Screenshot: t3n)

Google Play Protect. (Screenshot: t3n)

Hierfür öffnet ihr die Google-Play-Store-App auf eurem Android-Gerät, tippt dann auf  den Menü-Button – hier findet ihr den Punkt Play Protect. Wenn euer Gerät sicher ist, sollte dort Alles in Ordnung stehen.

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Huawei arbeitet an Alternativen zu Google-Diensten

Huawei Strategie 2020. (Grafik: Huawei)

Huawei-Strategie 2020. (Grafik: Huawei)

Für alle Beteiligten – Google, Huawei und deren Kunden – ist die Situation ärgerlich und frustrierend. Google verliert einen wichtigen Partner, Huawei Zugriff auf essentielle Dienste und Kunden sind wegen der Situation verunsichert. Für Besitzer eines Huawei-Smartphones mit zertifizierten Google-Diensten ändert sich bis auf weiteres immerhin nichts. Alles wird nach aktuellem Stand wie gehabt funktionieren.

Bei neuen Modellen ohne Google-Dienste und Zertifizierung sieht das jedoch anders aus, allerdings baut Huawei eifrig den Play-Store und Googles Dienste in Form der App-Gallery und den Huawei Mobile Services (HMS) nach, um eine identische Nutzererfahrung zu liefern.

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4 Kommentare
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Dein t3n-Team

Alexander Jakob

Na da bin ich mal gespannt, was Huawei in Zukunft zu bieten hat ;-)

Antworten
Fuchiii

Hab derzeit ein Honor 9x – und damit noch den PlayStore als auch die Huawei-App-Galerie.
Scheint ständig zu wachsen das Angebot, und ich hoffe das das auch so weitergeht!

Bis das nächste Huawei bei mir ansteht, wird der Hauseigene Store vermutlich so groß sein, dass ich auf den Playstore verzichten kann.

Was Trump hier anstellt schadet nicht nur Huawei-Europe (in China hat Goggle kaum Relevanz), sondern auch Google! Pustekuchen alles fürs eigene Land – der will einfach nur einen S******vergleich wer das sagen hat und am längeren Hebel sitzt.

Antworten
Yasabey

Dies Reaktion von Trump wird dem Amerikanischen Wirtschaft nichts zu gute kommen. Ist genau gleichzustellen wie mit Pearl Harbor 1941, da hat zwar der Japanische Kaisereich kurzfristig gewonnen jedoch auf Langfristiger Ebene hat man den schlafenden Amerikaner erweckt, laut den Japanern. Dies Szenario wird hier auch nicht anders sein Huwai wird viel stärker und mächtiger aus dieser Krise rauskommen und die Chinesen werden definitiv dominieren, jedoch dann unabhängig und alleine.

Antworten
Holger Zantl

Ähm, der Titel ist falsch! Google warnt nicht vor Huawei, Google warnt davor Google zu nutzen ;o)

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