Im November hatte Google die Übernahme des Fitnesstracker-Herstellers Fitbit angekündigt. Kostenpunkt: 2,1 Milliarden US-Dollar. Der Deal hat nicht nur Fitbit-Nutzer verunsichert, sondern auch Verbraucher- und Datenschützer auf den Plan gerufen. Befürchtet wird, dass Google nicht nur an den Geräten, sondern an den Gesundheitsdaten von Fitbit interessiert ist – was der Konzern bestreitet. Eine kartellrechtliche EU-Untersuchung stand lange im Raum. Jetzt soll sie beschlossene Sache sein, wie Reuters unter Berufung auf Insider schreibt.
Zugeständnisse reichen nicht aus
Demnach habe Google zuletzt Zugeständnisse gemacht, um eine solche Untersuchung zu verhindern – etwa den Verzicht auf die über die Fitbit-Plattform erhobenen Gesundheitsdaten. Googles Beteuerungen reichten der EU-Kommission offenbar nicht aus, wie das Anleiern einer umfassenden Untersuchung des Deals zeigt – sollte die Untersuchung tatsächlich starten. Genaueres erfahren wir am 4. August, wenn die Voruntersuchung des Falls beendet ist. Die Hauptuntersuchung könnte dann bis zu vier Monate dauern.
Die EU-Kommission hat sich nicht zu den Reuters-Informationen geäußert. Google erklärte einmal mehr, dass es dem Konzern bei der Übernahme um die Geräte gehe und nicht um die Daten. Der Wearables-Markt sei gut gefüllt, so eine Google-Sprecherin. Gemeinsam mit Fitbit könne Google den Wettbewerb aber noch erhöhen, was wiederum den Verbrauchern zugute käme. Schließlich könnten die beiden Unternehmen zusammen die nächste Gerätegeneration noch besser und erschwinglicher machen.
Fitbit-Deal: Daten an Google?
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Fitbit-Übernahme würde Google auf dem Markt für Fitnesstracker und Smartwatches mit Schwergewichten wie Apple, Samsung sowie Huawei oder Xiaomi konkurrieren. Die Sorge der Wettbewerber und Kartellwächter sowie Verbraucherschützer ist daher weniger der Einstieg Googles in den Wearables-Markt. Vielmehr wird befürchtet, dass Google seine ohnehin marktführende Stellung im Suchmaschinenbereich mit den Gesundheitsdaten noch weiter ausbauen könnte.
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