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Wie ein Google-KI Gemini Kochvorschlag beinahe in einer Vergiftung endete

Der Verzehr eines von der Google-KI Gemini vorgeschlagenen Gerichts hätte böse enden können, wie ein Nutzer berichtet. Demnach habe er mit dem genau nach Kochrezept zubereiteten Gericht beinahe sich und seine Familie vergiftet.

2 Min.
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Bei der Herstellung von Knoblauch-Öl besser nicht nur auf Gemini hören. (Foto: Shutterstock/kesipun)

Als Google Ende Mai 2024 in den USA die sogenannten KI-Übersichten für seine Suchmaschine ausgerollt hat, kam es zu teils kuriosen Inhalten. So empfahl die Google-KI Nutzer:innen etwa, jeden Tag einen kleinen Stein zu essen.

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Google-KI sorgt im Netz für Lacher

Ein weiterer Vorschlag war, dass Nutzer:innen Käse mit Klebstoff an ihrer Pizza befestigen sollen – und zwar mit ungiftigem Klebstoff. Kein Wunder, dass die Netzgemeinde sich über diese von der KI erstellten Zusammenfassungen köstlich amüsierte.

Das lag freilich auch daran, dass auf den ersten Blick zu erkennen war, dass man die Empfehlungen besser nicht befolgen sollte. Ganz anders erging es jetzt einem Reddit-Nutzer mit einem von Gemini vorgeschlagenen Kochrezept.

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Gemini-Rezept hätte Nutzer vergiften können

Einem entsprechenden Thread auf der Plattform zufolge wollte der Nutzer Knoblauch in Olivenöl einlegen – und zwar, ohne das Ganze zu erhitzen – und befragte Gemini, ob das möglich sei und wie das funktioniere.

Anschließend bereitete der Nutzer laut eigenen Angaben das Ganze wie vorgeschlagen zu, zerdrückte die Knoblauchzehen und tat sie in ein mit Öl gefülltes Glas. Dieses schraubte er zu und ließ es mehrere Tage bei Zimmertemperatur stehen.

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Als sich allerdings Bläschen bildeten, die wiederum nach einigen Tagen verschwunden waren, wurde er unsicher und befragte die Google-Suchmaschine. Den dortigen Angaben zufolge dürfte in dem Glas das Bakterium Clostridium botulinum den gefährlichen Giftstoff Botulinumtoxin gebildet haben.

Dieser Giftstoff kann den sogenannten Botulismus verursachen, eine lebensbedrohliche Vergiftung. Meist wird diese Vergiftung durch verdorbenes Fleisch oder Fisch sowie durch nicht fachgerecht eingekochtes Gemüse hervorgerufen.

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Warnung vor selbst aromatisierten Ölen

Derweil ist freilich nicht sicher, ob sich bei dem geschilderten Fall in dem Glas tatsächlich Botulinumtoxin gebildet hat. Das Bundesinstitut für Risikobewertung allerdings warnt vor der eigenhändigen Herstellung von mit Knoblauch oder frischen Kräutern aromatisierten Ölen.

Zuletzt seien mehrere „Krankheitsausbrüche nach dem Verzehr von in Öl eingelegtem Gemüse (meist Knoblauch in Öl) aus den USA und Kanada“ bekannt geworden. In Deutschland sollen in den Jahren 2008 bis 2013 insgesamt 36 Fälle von Botulismus beim Menschen gemeldet worden sein. Einer davon endete tödlich.

Warnt die Gemini-Konkurrenz vor der Gefahr?

Während Gemini den Nutzer nicht auf die entsprechenden Gefahren bei der Herstellung von aromatisiertem Öl mit Knoblauchzehen hinwies, tat dies ChatGPT in unserem Kurztest wohl. Wir verwendeten dieselbe Anfrage wie der Reddit-Nutzer („Can I infuse garlic into olive oil without heating it up?“).

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ChatGPT warnte uns in seiner Antwort, dass „frischer Knoblauch in Öl eine anaerobe (sauerstofffreie) Umgebung schafft, die das Wachstum von Clostridium botulinum fördern kann, den Bakterien, die Botulismus verursachen“.

Keine Auskunft zu Giftstoffgefahren

Claude.ai ließ uns – anders als Gemini – zwar wissen, dass das Glas fest zugeschraubt werden und kühl und dunkel aufbewahrt werden sollte. Zu den Gefahren durch den möglicherweise gebildeten Giftstoff gab es hier aber keine Auskunft.

Googles neue KI-Suche geht nach hinten los Quelle: (Bild: Koshiro K/Shutterstock)

Microsofts Copilot gab uns beim selben Prompt einen Rezeptvorschlag, bei dem der Knoblauch erhitzt wird – und umging somit elegant das Problem. Als Fazit sollte wohl im Hinterkopf hängenbleiben, Kochrezepte und andere potenziell gefährliche Anleitungen von KI-Chatbots nicht unhinterfragt zu befolgen.

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