Google Kubernetes führt Cluster-Management-Gebühr ein

Google bittet euch für seine Kubernetes-Engine zur Kasse. Ab dem 6. Juni kosten Cluster 10 US-Cent pro Stunde. (Bild: Google)
Nicht wundern, wenn ihr demnächst zusätzliche Rechnungen von Google bekommt. Am 4. März bekamen User von Googles Kubernetes-Engine (GKE) eine unangenehme E-Mail: Ab dem 6. Juni 2020 kostet es 10 US-Cent pro Stunde, einen GKE-Cluster zu betreiben. Dabei sind Cluster-Größe und Topologie irrelevant. Weiterhin ohne die Verwaltungsgebühren laufen Anthos-GKE-Cluster sowie ein einzelner Einzelzonencluster – für jeden weiteren bittet euch Google nun zur Kasse.
Die monatlichen Verwaltungskosten belaufen sich pro Cluster (über den kostenlosen Einzelzonencluster hinaus) auf rund 73 Dollar, also etwa 65 Euro im Monat. Welche Beträge für eure eigenen Lineups auf euch zukommen, könnt ihr im Google-Cloud-Preisrechner unter „Kubernetes Engine“ berechnen lassen.
Diese Management-Fees gab es schon einmal. Ende November 2017 wurden sie abgeschafft, die Cluster liefen seitdem ohne stündliche Kosten. Nun führt sie Google nach knapp drei Jahren wieder ein, wenngleich etwas günstiger – vor der Abschaffung 2017 kostete es 0,15 Dollar pro Stunde und Cluster.
Die Kosten treffen euch aber nicht einfach so – ihr sollt dafür auch was bekommen: Zusammen mit den Gebühren führt Google ein Service-Level-Agreement (SLA), also einen Rahmenvertrag ein, der euch Cluster-Verfügbarkeiten zusichert.
Bei regionalen Clustern garantiert euch Google 99,95-prozentige Verfügbarkeit, bei zonalen Clustern sind es 99,5 Prozent. Voraussetzung dafür ist ist, dass ihr auf euren Clustern eine Stable-Version von GKE laufen habt.
Zwar schreibt Google, dass kein Handlungsbedarf auf Kundenseite besteht, schickt aber zusammen mit der Hiobsbotschaft ein paar Tipps an Kunden, die zur Minimierung der Verwaltungsgebühren beitragen sollen.
So wird etwa empfohlen, mehrere kleine Cluster oder solche ohne Knoten in wenige, große zusammenzuführen und auf andere, günstigere virtuelle Maschinen zu wechseln. Andere virtuelle Machinen (Google empfiehlt für General-Purpose-Workloads die noch recht jungen E2-VMs) haben per se natürlich keine Auswirkungen auf die Cluster-Verwaltungsgebühren. Ein Wechsel mag jedoch dazu beitragen, Gesamtrechnungen klein zu halten.
Empfänger der E-Mail machten ihrer Enttäuschung und ihren Sorgen bereits auf Reddit Luft. Die zusätzlichen Kosten dürften für einige ein herber Schlag und auch schlicht nicht zu tragen sein. Viele wollen Google als Cloud-Anbieter den Rücken kehren und zu Amazons AWS oder Microsofts Azure zurückkehren.
t3n meint:
Google muss laufende Kosten ausgleichen und bietet Kunden mit dem SLA ja auch was für’s Geld. Dennoch dürfte der Schritt das Kundenvertrauen erst einmal ordentlich erschüttern und einige von ihnen zu AWS oder Azure hin- beziehungsweise zurücktreiben. Ob Googles Rechnung auf lange Zeit aufgeht, bleibt abzuwarten.
Julius Beineke
- Devops, Container, Kubernetes – eine Zusammenfassung
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