Anzeige
Anzeige
News

Google-Mutter Alphabet streicht Passus, der KI-Nutzung für Waffenentwicklung untersagt

Google verzichtet nicht mehr explizit auf die Nutzung seiner Künstlichen Intelligenz für die Entwicklung von Waffen und Überwachungstechnologie. So begründet das Unternehmen den Schritt und das sagen die Mitarbeiter:innen.

Von Sebastian Milpetz
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Google untersagt KI-Einsatz für Waffen nicht mehr explizit (Bild: metamorworks/Shutterstock)

Der Suchmaschinenriese Google und sein Mutterkonzern Alphabet haben ihre Richtlinien für Künstliche Intelligenz geändert. Wichtiger als die Frage, was darin jetzt enthalten ist, ist das, was fehlt. Denn der Passus, der explizit die Nutzung von KI für die Entwicklung von Waffen oder Überwachungstechnologie untersagte, wurde gestrichen.

Anzeige
Anzeige

Die Anwendung von KI für „Waffen oder andere Technologien, deren Hauptzweck oder Einsatz darin besteht, Menschen zu verletzen oder dies unmittelbar zu erleichtern“ sei untersagt, hieß es in der Version von 2018 noch. Damals hatte sich bei Google interner Widerstand gegen die Teilnahme an einem Drohnenprogramm des US-Militärs geregt.

„Globaler Wettbewerb um die Führung im Bereich der KI“

In einem Blogbeitrag zu „Verantwortungsvoller KI“ hat Google jetzt den kontroversen Schritt erklärt. Freilich ohne das Streichen des Passus explizit zu erwähnen.

Anzeige
Anzeige

Seit 2018 habe sich nicht nur die KI-Technologie „rapide entwickelt“. Man habe es zudem mit einer „zunehmend komplexen geopolitischen Landschaft“ zu tun. Darin finde ein „globaler Wettbewerb um die Führung im Bereich der KI“

„Nationale Sicherheit“ steht nun im Vordergrund

„Wir glauben, dass Demokratien bei der KI-Entwicklung führend sein sollten, geleitet von Grundwerten wie Freiheit, Gleichheit und Achtung der Menschenrechte“, heißt es in dem Blogbeitrag zu dem globalen Rennen um die KI-Führung.

Anzeige
Anzeige

„Unternehmen, Regierungen und Organisationen, die diese Werte teilen“, sollten laut Google zusammen arbeiten, „um KI zu entwickeln, die Menschen schützt, globales Wachstum fördert und die nationale Sicherheit unterstützt“.

Übersetzt könnte man es auch so ausdrücken: Bevor China oder Russland bei Künstlicher Intelligenz führend werden und sie zur Entwicklung von Waffen einsetzen, tun es lieber wir.

Anzeige
Anzeige

Google verschiebt Verantwortung auf internationale Organisationen

Seit 2018 habe es Fortschritte bei den „bei den KI-Prinzipien auf globaler Ebene“ gegeben, schreibt Google. Internationale Organisationen und einzelne Staaten haben „Rahmenvereinbarungen veröffentlicht, um die sichere Entwicklung und Nutzung von KI anzuleiten“.

„Organisationen und Regierungen können sich zunehmend auf diese gemeinsamen Standards stützen, wenn sie darüber nachdenken, wie diese sich entwickelnde Technologie am besten entwickelt, reguliert und eingesetzt werden kann“. Techunternehmen tragen also nicht mehr die alleinige Verantwortung, könnte man diese Argumentation interpretieren.

Google bezieht sich etwa bei seinem gerade veröffentlichten Report über den Fortschritt von verantwortungsvoller KI auf das Risikomanagement-Rahmenwerk des National Institute of Standards and Technology (NIST), der US-Bundesbehörde für Standardisierungsprozesse. 

Anzeige
Anzeige

So reagieren Googles Mitarbeiter:innen

Laut Business Insider haben manche Mitarbeiter:innen von Google mit zynischem Humor auf die Streichung des Ethik-Passus reagiert. Ein Meme im internen Message-Board zeigt Alphabet-CEO Sundar Pichai, der „Wie wird man Waffenunternehmer?“ googelt.

Ein Beitrag zeigt Sheldon Cooper aus „The Big Bang Theory“, der sich fragt, warum Google seine rote Linie für Waffen aufgibt. Als er einen Bericht über die engere Zusammenarbeit von Google mit dem Pentagon sieht, beantwortet er seine Frage selbst mit „oh, deshalb“.

Eine Person postete das bekannte „Are We the Baddies“-Meme. Darin realisieren als Nazis verkleidete Teilnehmer eines Spiels, dass sie die Bösen sind.

Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige