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Google will die URL abschaffen

Google hat seinem Chrome-Browser zum zehnten Geburtstag nicht nur ein Redesign verpasst. Das Team hinter Chrome denkt nun offenbar auch über die Abschaffung eines der Kernelemente des Internets nach.

Von Cornelia Erichsen
2 Min. Lesezeit
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Tschüss, URL. Google denkt über die Abschaffung nach. (Foto: Shutterstock)

Die Uniform Resource Locator (URL) gehören zu den fundamentalen Elementen des Internets. Sie geben jeder Website eine individuelle, eindeutige Adresse und ermöglichen es Nutzern, zu Seiten zu navigieren, ohne dabei mit komplizierten Zahlenfolgen arbeiten zu müssen. Nun will Google dieses Verfahren offenbar fundamental überdenken und die URL abschaffen.

URL: Zu fehleranfällig, zu undurchsichtig

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Je größer das Internet wurde und je mehr Websites es gab, desto komplizierter wurden URLs. Kryptische Zeichenketten oder Tracking-Parameter mindern die Transparenz und Verständlichkeit von URLs – auf Mobilgeräten ist kaum Platz, sie überhaupt richtig anzuzeigen. All das ist für Cyber-Kriminelle besonders verlockend, die durch gefälschte aber täuschend echt aussehende URLs beispielsweise Phishing betreiben.

„Es ist schwer für Nutzer, URLs zu verstehen“, erklärt Adrienne Porter Felt, Technical Manager bei Chrome gegenüber Wired, „Sie sind schwer zu lesen und es ist schwer zu wissen, welcher Teil von ihnen vertrauenswürdig sein soll. Im Allgemeinen glaube ich nicht, dass URLs eine gute Möglichkeit darstellen, die Identität einer Website zu vermitteln.“ Eine URL reicht als Identifizierungsmerkmal nicht aus, damit Nutzer wissen, mit wem sie es bei einer Website zu tun haben.

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Das Team hinter Chrome will nun die Art, wie URLs angezeigt werden und wie die Identität einer Website richtig vermittelt werden kann, grundlegend hinterfragen. Derzeit arbeitet das Team daran, alle Möglichkeiten, wie URLs verwendet werden, zu identifizieren. Daraus soll eine Alternative entstehen, die Sicherheit und Seriosität von Identitäten verbessert und gleichzeitig den Nutzungskomfort erhöht.

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Konkrete Lösungsansätze gebe es momentan noch nicht, da die Diskussion im Team noch aktiv geführt werde, so Porter Felt. „Aber ich weiß, dass alles, was wir vorschlagen, umstritten sein wird. Das ist eine der Herausforderungen bei einer wirklich alten, offenen und ausufernden Plattform. Veränderungen werden immer umstritten sein, egal wie sie aussehen. Aber es ist wichtig, dass wir etwas tun, weil jeder mit URLs unzufrieden ist.“

Schon 2014 hat Google mit einer Lösung des Transparenzproblems bei URLs experimentiert. Der sogenannte Origin-Chip verkürzte die URL auf den Hauptdomainnamen einer Seite. Mit einem Klick auf den Chip konnte dann die vollständige URL angezeigt werden. Der Test erntete nicht nur positive Kritik und wurde innerhalb kurzer Zeit wieder eingestellt.

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Veränderungen in der Art, wie Chrome Identitäten von Websites darstellt, seien im nächsten Jahr zu erwarten, so Adrienne Porter Felt auf Twitter:

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Boris

interessant, dass Madame Adrienne mit Allgemeinplätzen wie „jeder“ die Arroganz besitzt, für die gesamte Menschheit sprechen zu wollen. Scheint symptomatisch für G-Mitarbeiter zu sein…

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dennis

So ein lächerlicher Vorstoß. Das schränkt den User komplett ein. Was für ein Vorteil soll sich denn daraus ergeben? Wenn ich eine bestimmte Domain aufrufen möchte, was mache ich dann? Unsinn, der nur wieder in eine Richtung zeigt, man soll sich gefälligst von Google aus auf die Website bewegen, denn einen anderen Weg gibt es dann ja nicht mehr…

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