Google warnt vor Spam zur Weihnachtszeit: Wie sich Gmail-Nutzer schützen können

Gmail-Nutzer sind dank KI jetzt noch besser vor Spam geschützt. Das erweist sich vor allem in der Weihnachtszeit als nützlich. (Foto: abdullah serbest/Shutterstock)
In der Adventszeit wechselt nicht nur auf legalem Weg eine Menge Geld für Geschenke, Glühwein und Bratwurst den Besitzer, auch Cyberkriminelle versuchen, von den bevorstehenden Feiertagen zu profitieren.
So wird um diese Zeit regelmäßig ein starker Anstieg des E-Mail-Verkehrs verzeichnet, der dabei jede Menge Spam und Nachrichten mit betrügerischen Absichten beinhaltet. Google hat deshalb die Sicherheitsmaßnahmen hochgefahren. Vor allem dank neuer KI-Modelle kommen viele Scam-Versuche gar nicht erst bei potenziellen Opfern an.
Google blockt deutlich mehr Spam-Mails als im Vorjahr
Google berichtet in einem Blogpost, dass Gmail-Nutzer dieses Jahr in der Weihnachtszeit 35 Prozent weniger Spam- und Scam-Mails erhalten sollen als noch 2023. Grund dafür ist wohl die KI-Abwehr, mit der Google seinen Mail-Provider im Laufe des Jahres ausgestattet hat.
Das Unternehmen gibt an, dank der neuen Large-Language-basierten Modelle jetzt 20 Prozent mehr Spam identifizieren und innerhalb kürzester Zeit 1000-mal mehr Nachrichten auf Betrugsversuche scannen zu können, die von Nutzern als potenzielle Gefahr gemeldet wurden.
Das sind die häufigsten Betrugsmaschen zur Weihnachtszeit
Trainiert wurden die KI-Modelle mit Malware- und Phishing-Mails. Dadurch sind sie in der Lage, gängige Muster und Warnzeichen in den Mails zu identifizieren und sie erfolgreich auszusortieren.
Am häufigsten sind laut Google in der Weihnachtszeit drei Formen von Betrug:
- Invoice Scams: Die Betrüger geben vor, im Auftrag eines Unternehmens eine Rechnung zu schicken und hoffen darauf, dass ihr argloses Opfer den geforderten Betrag begleicht.
- Celebrity Scams: Hier geben sich die Kriminellen als eine berühmte und/oder einflussreiche Person aus, die aus irgendwelchen Gründen das Geld des Opfers benötigt – meistens mit dem Versprechen, dadurch als Belohnung eine viel größere Geldsumme zurückzahlen zu können. Natürlich sehen Betrogene weder ihre Belohnung noch ihre Vorauszahlung jemals wieder.
- Erpressungs-Scams: Bei diesen Erpressungsversuchen werden die Opfer bedroht und eingeschüchtert, um an ihr Geld zu kommen. Zum Beispiel wird behauptet, im Besitz persönlicher Daten zu sein, oder heimlich intime Videos über die Webcam aufgenommen zu haben, die veröffentlicht würden, sofern das Opfer nicht zahlt. In der Regel sind die Betrüger aber gar nicht im Besitz eines realen Druckmittels.
Betrug zur Weihnachtszeit: So kann man sich schützen
Google empfiehlt vier Maßnahmen, die man ergreifen kann, um nicht auf die Betrugsmaschen der Kriminellen hereinzufallen:
- Langsam machen: Gerade im Advent sollte man ohnehin gelegentlich innehalten. Das empfiehlt sich auch bei Spam-Mails. Nicht panisch oder im Affekt reagieren, wenn man eine außergewöhnliche Nachricht erhält, sondern erst mal nachdenken und sich fragen: Kann das wahr sein? Betrüger bauen in ihren Mails oft ein Gefühl von Dringlichkeit auf. Gerade das ist ein Warnzeichen. Seriöse Unternehmen melden sich in dringenden Angelegenheiten so gut wie nie (und schon gar nicht ausschließlich) per Mail.
- Recherchieren: Es gibt bei Spam immer Anhaltspunkte, die man überprüfen kann. Ist die E-Mail-Adresse des Absenders die reale Mail-Adresse des Unternehmens oder der Person, die er zu verkörpern vorgibt? Ergibt der Inhalt wirklich Sinn? Was sagt die Google-Suche zum Inhalt der Mail? Haben auch andere diese Nachricht erhalten?
- Stop! Nichts verschicken! Kein seriöses Unternehmen verlangt sofortige Zahlungen oder auf der Stelle persönliche Daten.
- Melden: Verdächtige Mails sollte man unbedingt an den Mail-Provider melden. Nicht nur kann der überprüfen, ob die Mail seriös ist, vor allem werden dadurch auch andere vor Mails gleichen Typs geschützt.
Noch besser als jede KI schützt bisher also immer noch der gesunde Menschenverstand. So kommt man sicher und unbehelligt durch die Weihnachtszeit.