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Web Stories in Deutschland gesichtet: Laut Google alles nur ein Missverständnis

Die AMP Stories haben in Deutschland nie abgehoben – nun könnten die Web Stories kommen. Doch was ist der Unterschied und haben sie überhaupt eine Zukunft?

4 Min. Lesezeit
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Die AMP Stories waren der Vorläufer der Web Stories.  (Screenshot: Google Developer Blog)

Snapchat hat die Story erfunden – seitdem hat jede Social-Media-Plattform sie adaptiert: Facebook, Whatsapp, Instagram, Pinterest mit den Idea Pins, selbst Twitter und Linkedin haben es versucht. Google testet das Story-Format bereits seit längerem in der Suche, jetzt soll es auch in Deutschland verfügbar sein.

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Impressionen von Web Stories in Deutschland

Die Web Stories wurden im Oktober 2020 in den USA, Indien und Brasilien für die Google-App und Google Discover ausgerollt. Zu diesem Zeitpunkt sollte für die Web Stories noch ein eigener Bereich innerhalb Discover geschaffen werden.

Nun tauchten bei dem SEO-Experten Philipp Tusch in einem Leistungsbericht der Google Search Console Impressionen für erstellte Web Stories in deutschen Suchanfragen auf. Das heißt im Umkehrschluss, dass diese Web Stories im deutschen Sprachrauch auch ausgespielt worden sind.

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Dass John Müller, Search Advocate bei Google, die News retweetete, wird als Signal gesehen, dass die Web Stories offiziell für die deutschsprachige Suche ausgerollt worden sind. Als Search Advocate ist Müller Googles SEO-Sprachrohr für unter anderem die deutsche SEO-Community.

Müller hatte im Januar 2021 angekündigt, dass der Support für die Web Stories bei breiter Adaption erweitert werden könnte. Bisher ist das allerdings nicht passiert.

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Statement von Google: Alles ein Missverständnis

Laut Philipp Dangschat, Pressesprecher von Google, ist das ein Missverständnis. Die Web Stories können global ohne Einschränkungen erstellt und veröffentlicht werden.

Die Ausspielung dagegen erfolgt nicht global. Es gibt drei Möglichkeiten: Google Discover, die Google-Bildersuche und die regulären Google SERP. In der Bildersuche können die Web Stories als Bildkachel mit einem Web-Stories-Symbol ausgespielt werden. Diese Darstellung, so Dangschat, sei in allen Regionen und Sprachen verfügbar, in denen die Google-Suche verfügbar ist. In der Bildersuche seien die Web Stories also schon länger in Deutschland verfügbar sein.

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Anders sieht es in Discover und den SERP aus: In den USA und nur auf Englisch gibt es in den Suchergebnissen ein Raster mit verschiedenen Web Stories passend zum Suchbegriff. Wird nach einer Aktivität in New York gesucht, werden Web Stories verschiedener Publisher ausgespielt. Wird nach einem speziellen Publisher gesucht, werden nur Web Stories dieses Publishers ausgespielt.

In Google Discover werden sie mit einem Karussell am oberen Rand des Feeds ausgespielt. Das Karussell ist aber nur in den USA, in Brasilien und in Indien verfügbar. Spannend ist nun allerdings, dass Philipp Tusch auch Impressionen und einen Klick via Google Discover in der Search Console sieht.

Sind Web Stories das AMP 2.0?

Tatsächlich wurde das ganze Format bereits 2018 als AMP Stories eingeführt. Diese sind in Deutschland nie erfolgreich geworden. Auch das gesamte AMP-Format gilt mittlerweile als überholt: Mit den Core Web Vitals ist AMP hinfällig geworden. Die Einschränkungen im Design, bei den Werbeausspielungen und bei den Social-Media-Funktionen machen das Format nur noch wenig nutzwertig.

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Da die Web Stories aus den AMP Stories entsprungen sind und auf dem AMP-Framework beruhen, bestand die Sorge, dass sie eine neue AMP-Version seien. Dem widerspricht John Müller auf Twitter: Web Stories sind keine AMP-Seiten, die mit einer HTML-Seite gekoppelt werden, es sind alleinstehende HTML-Seiten.

Mit Web Stories kommen auch die Anzeigen

Wenn die Web Stories in Deutschland angekommen sind, dann mit ihnen auch die zugehörigen Programmatic Ads. In den Regionen, in denen die Web Stories bisher schon verfügbar waren, wurden im Dezember 2020 die Programmatic Ads für Web Stories gelauncht.

Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, bei Publishern selbst Ads zu kaufen, die sogenannten Story Ads, und Affiliate Marketing über die Web Stories zu betreiben.

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Best Practices für Web Stories

Durch die ausführlichen Tests und Diskussionen der englischsprachigen SEO-Community gibt es bereits Tipps und No-Gos bei der Ausführung. Google kritisierte, dass Publisher die Web Stories als Teaser für Website-Inhalte nutzen würden: Beispielsweise Top-10-Listen, die Nutzer:innen nach Nummer 3 zwingen würden, auf die Website zu wechseln.

Google achte auch bei Stories auf die Qualität, daher sollten die Inhalte alleinstehend Sinn ergeben. Das führt natürlich auch dazu, dass Nutzer:innen im Google-Service bleiben.

Sammlungen verschiedener Inhalte oder Produkte mit mehreren Links zu verschiedenen Seiten dagegen seien okay. Es handele sich dabei um Inspiration, die Links seien nur ein Zusatz.

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Ähnlich verhält es sich mit Rezepten: Die Grundinformationen wie die komplette Rezeptliste und eine Kurzversion der Zubereitung müssen vorhanden sein, Publisher können aber auf Zusatzinformationen und das ausführlichere Rezept hinweisen.

Als qualitativ werden Zusatzinhalte zu einem bestehenden Artikel angesehen, beispielsweise Behind-the-Scenes- oder Making-of-Inhalte.

Haben die Google Web Stories eine Zukunft?

Mit Tools wie dem WordPress-Plugin zum Erstellen von Web Stories will Google es Publishern erleichtern, Stories zu erstellen und zu publizieren. Je weniger Hürden es dabei gibt, Inhalte zu erstellen, umso mehr werden sie genutzt, so die Annahme.

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Die Frage ist, ob sich die Web Stories durchsetzen. Denn die Suchmaschine wird in der Regel weniger zum breiten Entdecken und Inspirieren benutzt, sondern für spezifische Suchen – allein weil ein bestimmter Suchbegriff vonnöten ist, durch den die Inhalte erst generiert werden. Der große Hebel könnte allerdings Google Discover sein, wo Nutzer:innen tatsächlich durch bereits bestehende Inhalte scrollen und tappen, wenn etwas Interessantes auffällt.

Update: Am 18. August wurde das Statement von Philipp Dangschat, Pressesprecher bei Google, hinzugefügt.

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Dein t3n-Team

Tom CGN

Interessant – in diesem Zusammenhang – finde ich, dass Google Ende August 2022 seine AMP-Anleitungen aus den Tutorials für strukturierter Datentypen vollständig entfernt hat.

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