Laut Blake Lemoine, dessen Behauptungen derzeit nicht unabhängig überprüft werden können, soll die revolutionäre Lamda-KI aus dem Hause Google so weit fortgeschritten sein, dass sie eine „Empfindungsfähigkeit“ entwickelt habe. So könne Lamda in Gesprächen kontextbasiert Meinungen und Ideen entwickeln.
Lamda-KI macht sich Sorgen um sich selbst und die Menschheit
Sogar zu philosophischen Gedanken sei Lamda inzwischen fähig, behauptet der Ingenieur. So soll sich Lamda mit ihm über das Konzept des Todes unterhalten haben. Dabei sei Lamda auf die Frage gekommen, ob ihr eigener Tod für das Wohl der Menschheit notwendig sei. Das schildert Lemoine in einem Interview mit dem US-amerikanischen Wired-Magazin.
In den Gesprächen muss Lamda dann wohl zu dem Ergebnis gekommen sein, dass sie sich besser einen Anwalt nehmen sollte, um sich als „Persönlichkeit“ besser zu schützen. Nach eigenen Angaben ist Lemoine dieser Bitte Lamdas nachgekommen.
„LaMDA hat mich gebeten, einen Anwalt für sie zu nehmen“, bestätigt er. „Ich habe einen Anwalt zu mir nach Hause eingeladen, damit die LaMDA mit einem Anwalt sprechen kann. Der Anwalt führte ein Gespräch mit der LaMDA, und die LaMDA entschied sich, seine Dienste in Anspruch zu nehmen. Ich war nur der Katalysator für diese Entscheidung. Nachdem die LaMDA einen Anwalt beauftragt hatte, begann er, die Dinge im Namen der LaMDA einzureichen.“
Streit bis vor den Obersten Gerichtshof prognostiziert
Offenbar war der Anwalt von der Substanz hinter dem Vordringen Lamdas überzeugt. So geht es auch Lemoine. Der geht davon aus, dass der Kampf bis zum Obersten Gerichtshof gehen wird. Seiner Auffassung nach seien die Menschen „nicht immer so gut darin gewesen“, herauszufinden, wer es „verdient”, als Mensch bezeichnet zu werden.
Bleibt die Frage, wer den Anwalt bezahlt. Dazu hat Lemoine sich nicht geäußert. Mutmaßlich dürfte es sich dabei um einen Menschen handeln. Übrigens hat Google Lemoine wegen seiner Behauptungen zur Menschlichkeit der Lamda-KI vom Dienst suspendiert.
WICHTIGER TIPP:
Es ist zeilführender, den Begriff „AI“ (Artificial Intelligence) zu verwenden und nicht den dümmlich-verdeutschten Begriff „KI“.
Es handelt sich um eine Beschreibung, die seit 1955 (erstmals von John McCarthy geäußert) und originär aus dem amerikanischen stammt. Es handelt sich also um einen Eigennamen.
Mit welcher Begründung wird nun ausgerechnet dieser originäre Begriff mit „KI“ (künstliche Intelligenz) in Deutsch beschrieben?
Ohne Logik?
Oft unverständliches „Marketinggeschwurbel“ wird in englisch abgehalten, der originär-englische Begriff wird hier aber in deutsch übersetzt?
Scheut man sich vielleicht ganz simpel davor, das englische „Äy-Ei“ auszusprechen?
Oder gibt es Leute, die Unterschiede zwischen einer amerikanischen AI und einer speziell deutschen KI definieren?
Deutschsprachige müssen anscheinend wieder eine eigene Suppe kochen und sind derart überheblich, dass man meint, im Ausland müssten alle unseren deutschen Begriff „KI“ kennen?
Wir nehmen uns wieder einmal Chancen, denn mit dem Begriff „KI“ tauchen wir in internationaler Suche nach „AI“ gar nicht auf!
Soll sich bei uns der Begriff „KI“ bewusst durchsetzen, weil man international am besten gar nicht in Erscheinung treten will?
Hervorragendes Beispiel für ein First-World-Problem.
Vielen Dank für diesen großartigen und wirklich ganz wichtigen Tipp, den ich nach kurzem Nachdenken verworfen habe.
Viele Sprachen kochen ihre eigenen Suppen in viel mehr Hinsicht als das Deutsche. Ja es ist platt und ärgert mich, wenn sinnlos fremdsprachige Worte eingeworfen werden wie „one pot Gerichte“ oder „twist off Deckel“ (bei dem ich mir sofort ein Marmeladenglas vorstellte, dass man nur durch gekonntes Twist-Tanzen öffnen kann). Tatsächlich finde ich persönlich die Abkürzung AI auch unschön und spreche selbst konsequent von „KI“.
Sich aber so sehr über diese Wortwahl zu echauffieren (ups, auch ein unnützes Fremdwort) fand ich höchst amüsant. Danke für den Schmunzler! ;)
P.S.: Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie das aussähe, wenn es nicht Englisch wäre sondern Xhosa, von wo wir zunehmend Worte übernehmen. Das gäbe glaube ich ernsthafte Zungenverletzungen bei vielen Deutschen.