Insgesamt hat das Unternehmen aktuell noch rund 1250 Angestellte, sodass der Einschnitt jeden Fünften seinen Job kosten wird. Infolge der Ankündigung ging die Aktie des Kameraherstellers in Sturzflug: Um bis 29 Prozent sackte das Papier im vorbörslichen Handel ab und erholte sich bis dato nicht nachhaltig.
Gopro: Dritter Stellenabbau in 18 Monaten

Dass die Börse so verschnupft reagiert, verwundert nicht mehr: Es ist nun das dritte Mal innerhalb von eineinhalb Jahren, dass der Kamerahersteller einen größeren Stellenabbau bekannt gibt. Bereits im März 2017 hatte sich das Unternehmen von 270 Mitarbeitern getrennt.
In der Tat konnte das Management mit den Abverkäufen seiner Hero-5-Kamera nicht zufrieden sein. Erst nach einer Preisreduzierung kurz vor Weihnachten zogen die Verkaufszahlen wieder an, wie CEO Nicolas Woodman berichtet.
Gopro-Chef bekommt nur noch einen Dollar ausgezahlt
So erzielte das Unternehmen nicht den geplanten Jahresumsatz von 460 bis 480 Millionen US-Dollar, sondern lediglich 340 Millionen US-Dollar. Dabei bereits eingerechnet sind die rund 80 Millionen US-Dollar, die das Unternehmen die Preisreduzierung der Hero 5 Black kostete. Für Woodman, der laut Bloomberg 2016 1,1 Millionen US-Dollar Vergütung erhielt, ist ebenfalls Sparen angesagt: Er begnügt sich 2018 mit einem Salär von einem symbolischen Dollar.
Dass man sich aus dem Drohnen-Geschäft zurückzieht, hat vor allem regulatorische Gründe. Insbesondere beobachte man „eine feindliche Haltung seitens der Regulierer in Europa und den USA“, schreibt das Unternehmen. Zusätzlich hatte sich Gopro Ende 2016 durch eine Rückrufaktion Sympathien verspielt: Die damals auf den Markt gebrachten Drohnen, die dummerweise noch auf den Namen Karma hörten, bewiesen dem Hersteller kein gutes Karma: Sie produzierten Stromausfälle, offenbar durch einen wackeligen Batterieverschluss, der im Sturzflug in einigen Fällen seinen Akku preisgab. Ein herber Imageverlust für den Hersteller, dem darüber hinaus die Konkurrenz aus Fernost zu schaffen macht. Inzwischen ist Gopro nämlich bei Weitem nicht mehr der einzige Hersteller robuster Outdoor-Kameras, sodass sich das Geschäft für das Unternehmen aufgrund der wachsenden Konkurrenz offenbar nicht mehr wie bisher rechnet.
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