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Telegram-Kryptowährung Gram soll bald starten

Der Messenger-Dienst Telegram arbeitet seit rund zwei Jahren an seiner eigenen Kryptowährung namens Gram und soll sie innerhalb der nächsten zwei Monate starten.

2 Min. Lesezeit
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(Foto: Shutterstock)

Wie die New York Times unter dem Siegel der Verschwiegenheit von verschiedenen Investoren erfahren haben will, steht der Gram, Telegrams eigene Kryptowährung auf Blockchain-Basis, kurz vor dem Start. Innerhalb der nächsten zwei Monate sollen erste Investoren ihre Token erhalten.

Telegram konnte professionelle Investoren überzeugen

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Telegram hatte Anfang 2018 in zwei Finanzierungsrunden rund 1,7 Milliarden US-Dollar von professionellen Investoren eingenommen. Die Finanzierungsrunden waren als ICO (Initial Coin Offering) angelegt. Dabei kaufen Investoren den Gegenwert der Kryptowährung, ohne dass es diese bereits gibt.

Das klingt für den Privatanleger nicht zu Unrecht dubios. Telegram hat sich bei seinem ICO entsprechend auch nicht an private Anleger gerichtet, sondern ausschließlich professionelle Investoren in den Blick genommen, die die Risiken kennen und einschätzen können. So haben etliche namhafte Tech-Investoren wie Union Square Ventures, Andreessen Horowitz, Greylock oder Polychain Capital, die an sich für ihre Invests in Blockchain-Technologie bekannt sind, Telegrams Angebot abgelehnt. Andere, darunter Größen wie Benchmark, Sequoia, Kleiner Perkins oder Lightspeed Capital, ließen sich vom Gram überzeugen.

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Im Gegenzug soll sich Telegram verpflichtet haben, den Investoren ihre Grams bis zum 31. Oktober 2019 zur Verfügung zu stellen oder den jeweiligen Investitionsbetrag voll zu erstatten. Investoren wiederum sollen sich in Teilen zu einer gewissen Mindesthaltefrist ihrer Tokens verpflichtet haben.

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Telegram verspricht: Gram soll dezentral und nicht regulierbar sein

Gram soll ein Bestandteil des Telegram Open Network (TON) sein. Für die Kryptowährung bedeutet das, dass sie auf einer dezentralen Blockchain-Struktur über ein verzweigtes Netzwerk an Computern gehostet werden wird, die niemandem, Telegram eingeschlossen, eine Kontrolle darüber erlauben soll, wer wem wie viel wohin und wofür zahlt. Regulierern dürfte das einerseits nicht gefallen, andererseits eine Regulierung aber auch schwierig gestalten.

TON soll indes noch viel mehr leisten. Telegrams Vorstellungen beinhalten ein ganzes Ökosystem an Diensten, die auf das Netzwerk aufsetzen sollen. So könnten Produkte und Dienstleistungen direkt über Telegram erwerbbar sein. Dabei soll TON eine ähnliche Leistungsfähigkeit erreichen wie die Ethereum-Plattform.

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Wallets will der Dienst für jeden seiner 200 Millionen Telegram-Nutzer verfügbar machen. Das Konzept ähnelt jenem des in Asien populären Messengers Wechat, der mit Wechat Pay ebenfalls eine Bezahllösung auf seinen Messenger gesetzt hat.

Anders als Facebooks Libra, das von Schweizer Banken mitgetragen werden soll, wird der Gram keinen stützenden Unterbau erhalten. Der Wert des Gram wird sich daher frei am Markt bestimmen und möglicherweise ähnlichen Schwankungen unterliegen wie der Bitcoin.

Das ist Telegram

Telegram legt keinen Wert auf Regierungsmeinungen und entzieht sich systematisch deren Kontrolle. Damit ist der Messenger zu einer beliebten Alternative zum omnipräsenten Messenger Whatsapp geworden. Im Jahr 2018 knackte Telegram die Marke von 200 Millionen aktiven Benutzern. Im Vergleich zu den über 1,5 Milliarden aktiven Whatsapp-Nutzern bleibt Telegram aber ein Nischenprodukt, das seine Liebhaber gefunden hat.

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Vielfach wird Telegram dafür kritisiert, eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nicht standardmäßig einzusetzen, sondern nur dann, wenn der Nutzer explizit einen „geheimen Chat“ startet. Telegram widerspricht diesem Vorwurf mit dem Hinweis darauf, dass Chats so stark dezentral organisiert sind, dass auch ohne Verschlüsselung ein Abhören kaum zu erreichen ist. Tatsache ist, dass dem Bundeskriminalamt vor einigen Jahren genau das gelungen ist.

 

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