
Bisher können nur sehr kleine Flugzeuge elektrisch fliegen. Das soll sich mit dem ES-30 des schwedischen Herstellers Heart Aerospace schon bald ändern. Im Jahr 2025 soll der Flieger zu einem ersten rein elektrischen Testflug abheben.
Testflüge mit Demonstrator ab 2025
Zunächst sollen mit dem sogenannten Demonstrator Heart X1 Bodentests wie Laden und Rollen sowie erste Testflüge durchgeführt werden. Das dient dazu, im die Systeme zu validieren, wie ingenieur.de schreibt. Noch im Laufe des ersten Quartals 2025 ist dann ein längerer vollelektrischer Testflug von ES-30 geplant.
Anschließend soll mit Heart X2 ein Vorserien-Prototyp entwickelt und gebaut werden, in den dann hybride Antriebstechnologien integriert werden. Dieser soll ab 2026 getestet werden. Geht alles nach Plan, soll ES-30 schon 2028 für den kommerziellen Flugverkehr zugelassen sein.
Ab 2028 kommerzieller Flugverkehr geplant
Dann werden bis zu 30 Passagiere regionale Flüge unternehmen können. Zur Einordnung: Im Airbus A380-800, dem größten Passagierflugzeug der Welt, finden rund 850 Passagiere Platz. Die Reichweite wird mit bis zu 15.200 Kilometern angegeben.
Im Vergleich dazu wirkt nicht nur die Passagierkapazität von ES-30 winzig. Die rein elektrische Reichweite beträgt nur 200 Kilometer. Das reicht nicht einmal für die Strecke von Berlin nach Hamburg. Im Hybridmodus sind derweil 400 Kilometer möglich. Mit reduzierter Passagierzahl sollen es 768 Kilometer sein.
4 elektrische Propellermotoren
Betrieben wird ES-30 mit vier elektrischen Propellermotoren, die entweder von den integrierten Batterien oder von mit Flugzeugbenzin betriebenen Turbogeneratoren angetrieben werden. Insgesamt, so meint Hersteller Heart Aerospace, könnten dadurch die CO2-Emissionen und der Fluglärm gesenkt werden. Auch die Betriebskosten sollen geringer als bei herkömmlichen Fliegern sein.
Eines der Ziele des Flugzeugbauers ist es, regionale Flugrouten wieder zu beleben, um etwa die lokale Wirtschaft zu stärken und den Zugang zu städtischen Knotenpunkten zu verbessern. So kann die kleine Maschine von Flughäfen mit Start- und Landebahnen von nur 1.100 Metern Länge starten.
Inwieweit ES-30 ein Gamechanger in Richtung eines nachhaltigeren Flugverkehrs sein kann, muss sich allerdings noch weisen.