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Großbritannien: Ladepreise erreichen fast Verbrennerniveau, wirken sich auf E-Auto-Absatz aus

Der britische Automobilclub RAC sieht die Ladekosten für Elektroautos im Vereinigten Königreich schon fast auf Verbrennerniveau. Das gilt vorerst aber nur für die öffentliche Ladeinfrastruktur.

3 Min.
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Die Energiekrise treibt die Strompreise nach oben. (Bild: Petair / shutterstock)

Nach Zahlen des RAC sind in Großbritannien die Kosten für das Aufladen eines Elektroautos um 42 Prozent gestiegen. Damit näherten sich die Preise denen von Benzin und Diesel an. Das berichtet Sky News.

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Ladepreise an öffentlichen Säulen in Großbritannien nah an Verbrennerkosten

Konkret hat der Automobilclub errechnet, dass E-Autonutzende, die ausschließlich an öffentlichen Schnellladestationen Energie tanken, etwa 18 Pence pro Meile für Strom, verglichen mit etwa 19 Pence pro Meile für Benzin und 21 Pence pro Meile für Diesel aufwenden müssen.

Übersetzt in Euro-Werte und Kilometer käme ein E-Auto so auf rund 14 Eurocent pro Kilometer, ein Benziner auf 15 Cent und ein Diesel auf nahezu 16,5 Cent pro Kilometer.

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Nach Angaben des RAC ist der Durchschnittspreis an Ladestationen seit Mai um 18,75 Pence (rd. 21 Cent) pro Kilowattstunde gestiegen und liegt nun bei 63,29 Pence (rd. 70 Cent) pro kWh. So kommt der RAC auf eine rechnerische Steigerung um 42 Prozent innerhalb eines Zeitraums von nur vier Monaten.

Einschränkend muss gesagt werden, dass diese Zahlen nur da ihre Richtigkeit haben, wo Stromer-Nutzende nicht die Möglichkeit haben, an eigenen Wallboxen zu Haushaltstarifen zu laden.

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RAC-Sprecher Simon Williams warnt: „Es ist nach wie vor so, dass das Aufladen außer Haus weniger kostet als das Betanken eines Benzin- oder Dieselfahrzeugs, aber diese Zahlen zeigen, dass sich der Abstand aufgrund des enormen Anstiegs der Stromkosten verringert.“

Der Anstieg der Preise ist auf die steigenden Großhandelskosten für Gas und Strom zurückzuführen, die die Verbraucherinnen und Verbraucher zunehmend spüren.

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Energiepreise: Verbraucherinnen und Verbraucher wollen zunächst bei Verbrennern bleiben

Eine Umfrage des Automobilistenverbandes AA unter 12.500 britischen Autofahrenden hatte zusätzlich ergeben, dass die steigenden Energiepreise bereits viele Menschen davon abhalten, auf ein Elektroauto umzusteigen. So hatten deutliche 63 Prozent der Befragten angegeben, dass der Anstieg der Stromkosten dazu beitrage, zunächst auf den Umstieg auf einen Stromer zu verzichten.

Zehn Prozent der Befragten gaben die steigenden Kosten sogar als Hauptgrund dafür an, warum sie bei Benzin- oder Dieselfahrzeugen bleiben wollen.

Straßenverkehrsexperte Jack Cousens vom AA will sich der Warnung des RAC zwar nicht vorbehaltlos anschließen, zeigt aber Verständnis: „Angesichts der steigenden Energiepreise kann man den Autofahrern verzeihen, wenn sie glauben, dass der Umstieg auf ein Elektroauto schnell teuer wird.“

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Die Realität sehe jedoch so aus, dass der Betrieb eines Elektroautos trotz des Anstiegs der Stromkosten deutlich günstiger sei als der eines Benzin- oder Dieselfahrzeugs. Cousens wünscht sich ein „wachsames Auge der Regierung auf die Energiepreise“, um den Übergang hin zu Elektroautos nicht zu gefährden. Immerhin sei der Verkauf von neuen Benzin- und Diesel-Privat- und -Nutzfahrzeugen in Großbritannien ab 2030 verboten.

Verband der Autoindustrie sieht Abkühlung bei den Verkaufszahlen

Zu den Warnsignalen passen die Zahlen des Handelsverbands der britischen Automobilindustrie. Die zeigen, dass sich der zunächst rasante Anstieg der Verkäufe von vollelektrischen Neufahrzeugen in den letzten Monaten verlangsamt hat.

Lag die Zahl der Neuzulassungen in den ersten drei Monaten des Jahres noch um 102 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Jahres 2021, kühlte sich der Anstieg bis Ende August auf ein Plus von insgesamt 49 Prozent ab.

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Anstieg der Ladepreise auch in Deutschland

Auch hierzulande haben die diversen Betreiber von Ladeinfrastruktur ihre Preise bereits mehrfach erhöht. Ebenso wie in Großbritannien kommt es dabei auf die Ladegeschwindigkeit an. Je schneller, desto teurer.

Der in Deutschland größte Anbieter EnBW verlangt 45 Cent pro Kilowattstunde am AC- und 55 Cent/kWh am DC-Ladepunkt. Tesla hat seine Preise ebenfalls bereits mehrfach erhöht und liegt aktuell bei 70 Cent pro Kilowattstunde für Tesla-Kunden und 81 Cent für Fremdmarken.

Im bislang schon kostspieligsten, aber auch schnellsten Netz von Ionity liegen die Preise aktuell bei 79 Cent/kWh. Alle genannten Tarife sind Standards ohne Grundgebühr. Mit dem Erwerb von Ladekarten lassen sich die Preise drücken. Hier muss aber genau geschaut werden, ob sich der Erwerb der kostenpflichtigen Ladekarten im Einzelfall auch rechnen wird.

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Dennis

Na ist doch klar, dass das Laden auf Dauer nicht günstiger bleibt als Verbrennen.
Wenn die batterieelektrsichen Autos langsam die Verbrenner verdrängen (sollen), dann steigt die Nachfrage nach Strom, was zu Preiserhöhungen führt.
Dem Staat nimmt weniger ein aus der Mineralölsteuer und wird dann Ersatzsteuern auf Strom erheben.
Die „Energiekrise“ hat das jetzt nur beschleunigt.
Billig laden ist schon lange kein Argument mehr für e-Autos.

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