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Großbritannien straft sexistische Werbung jetzt rigoros ab

In Großbritannien sind erstmals sexistische Stereotype und die Thematisierung von Geschlechterklischees in der Werbung verboten worden. Die ersten beiden Fälle wurden jetzt geahndet.

2 Min. Lesezeit
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Sexistische Werbung: Die Briten schauen jetzt genauer hin. (Foto: Shutterstock-Dovzhykov Andriy)

Betroffen sind die Marken Volkswagen und der Streichkäse Philadelphia. In dem Spot werden zwei Männer gezeigt, die im Auftrag ihrer Frauen auf die Kinder aufpassen sollen, angesichts eines Streichkäses auf einem Förderband aber den Nachwuchs aus den Augen lassen.

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Die nationale Werbeaufsichtsbehörde Großbritanniens, die Advertising Standards Authority (ASA), erklärt, der Werbespot „arbeite mit dem Klischee, dass Männer nicht so gut wie Frauen in der Lage sind, für Kinder zu sorgen, und impliziert, dass die Väter sich wegen ihres Geschlechts schlechter um die Kinder kümmern“. Der Spot des Unternehmens Mondelez, das hinter Philadelphia steht, darf im britischen Fernsehen nun nicht mehr ausgestrahlt werden.

Während der Spot zumindest nach deutscher Lesart, in der man sich sogar an bewusstes Spielen mit Stereotypen traut (vergleiche den Muttertags- und Vatertags-Spot von Edeka, der im Mai für mäßige Aufregung in den sozialen Medien sorgte), harmlos ist, ist der Fall bei dem zweiten verbotenen Spot schon klarer sexistisch – und man fragt sich eher, wie ein solcher Spot im Jahr 2019 vom Kunden Volkswagen als Werbung für den E-Golf freigegeben wird:

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Zu sehen sind Männer bei abenteuerlichen und sportlichen Unternehmungen, im Weltraum und bei einer Bergtour. Am Schluss ist eine Frau zu sehen, die neben einem Kinderwagen auf einer Bank sitzt und liest – mit dem Slogan „Wir können alles erreichen“.

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Werbung mit Sexismus: In Deutschland rügt der Werberat

Das Gesetz, das die Unterbindung von Geschlechterklischees in der Werbung vorsieht, wurde in Großbritannien erst im Juni dieses Jahres verabschiedet, sodass jetzt zum ersten Mal Sanktionen gegen Werbespots anstehen. Die Sender müssen diese dann aus dem Programm nehmen, die Unternehmen werden aber nicht gesondert bestraft (außer dass eine Kampagne vorzeitig endet, was das Marketing problematisch genug finden dürfte).

In Deutschland befasst sich seit vielen Jahren der Werberat mit unpassender Werbung, erteilt aber im schlimmsten Fall eine Rüge gegen den Hersteller. In einigen Fällen fühlen sich die Unternehmen dann dazu veranlasst, einen Spot abzusetzen oder eine gedruckte Werbung nicht mehr zu verwenden – in vielen Fällen freuen sie sich aber wohl eher auch darüber, dass über den Spot und das Produkt gesprochen wird. Zwar gibt es einige Produktgruppen, für die beispielsweise nicht im Fernsehen und in Printmedien geworben werden darf, oder Produkte, die aufgrund von Altersbeschränkungen nicht beworben werden dürfen, aber einzelne Spots werden hierzulande nicht verboten. Ab 2020 soll in Deutschland ein Tabakwerbeverbot in sämtlichen Medien greifen, das das Kabinett 2016 verabschiedet hat.

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Oh Mann…. Nur lustig, dass im echten Leben die Klischees weiterleben bzw. auch tagtäglich mind. 1000-Fach auf’s neue bestätigt werden.

Aber gut so – Werbung sollte sich definitiv vom echten Leben distanzieren.

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