Guerilla-Marketing: Mit diesen 10 Regeln erzeugt ihr mehr Aufmerksamkeit für eure Kampagne

Guerilla-Marketing von Amnesty (Screenshot: stylemag-online.net).
Wenn Guerilla-Marketing gut gemacht ist, schafft es hohe Aufmerksamkeit. In Zeiten von Facebook, Twitter und Co. ist virale Verbreitung fast schon garantiert. Das gilt übrigens auch für außergewöhnlich schlechte Kampagnen. Richtig neu ist das Thema eigentlich nicht, schon 1984 schuf der Unternehmensberater Jay Conrad Levinson den Begriff. Guerilla-Marketing soll anders sein als herkömmliche Werbung. Auch wenn die Maßnahmen meistens sehr kostengünstig umzusetzen sind, weil hohe Schaltkosten für Anzeigen und Spots entfallen, erfordern die Kampagnen eine gewissenhafte Vorbereitung. Wir zeigen euch zehn Regeln für passende Kampagnen.
1. Lernt von eurer Community
Bevor man in der eigenen Filterblase an Aktionen bastelt, solltet ihr eine Community in euren sozialen Netzen schaffen, von der ihr wisst, wie sie tickt und was sie braucht. Statt einfach nur das nächste große Ding rauszuhauen, hört der Community zu und stellt Fragen nach ihren Wünschen und Bedürfnissen.
2. Denkt beim Guerilla-Marketing um die Ecke
Es reicht nicht nur, eine Fanseite und ein paar Accounts anzulegen und zu pflegen. Es geht vielmehr um die richtige Kombination der Ansprache. Dabei kann Musik genauso zum Einsatz kommen wie Videos, Bilder, Lustiges, Kurioses oder einfach nur Schönes. Am besten mündet alles in einer Werbung, die eben nicht nach Werbung aussieht.
3. Macht ein Guerilla-Tweetup
Trefft euch mit euren Twitter-Followern zu einem Tweetup. Das sollte natürlich unter einem besonderen Motto stehen, schließlich soll sich die Nachricht vom Event und die Nachrichten über das Event viral verbreiten.
4. Organisiert einen Flashmob
Auch wenn Flashmobs bei uns nie so groß in Mode waren, für interessante Guerilla-Aktionen taugen sie allemal. Natürlich muss die Kamera dabei sein und es schadet nichts, wenn man sich vorher darum kümmert, welche Genehmigungen man dafür braucht. Ein interessantes Beispiel zeigt eine Aktivistengruppe in Amsterdam. Mit einem Flashmob im Rotlichtviertel machte sie sehr erfolgreich auf das Problem der Zwangsprostitution aufmerksam.
5. Mit kleinen Schritten zum Ziel
Nicht jede Aktion muss das klare Ziel haben, dass Menschen etwas kaufen. Das sind sie schließlich schon von der regulären Werbung gewohnt. Es gilt zunächst die Aufmerksamkeit und das Interesse zu wecken. Behilflich sind dabei auch kostenlose Proben oder Veröffentlichungen. Über diese Kleinigkeiten landen die Kunden dann eventuell später erneut beim Unternehmen.
6. Beide Gehirnhälften ansprechen
Es gibt Menschen, die treffen Kaufentscheidungen logisch, in der Regel mit der linken Gehirnhälfte. Diesen Menschen helfen Erklärungen und Gründe, warum sie ein Produkt kaufen sollen. Dann gibt es Menschen, die ihre Kaufentscheidungen emotional treffen, in der Regel also mit der rechten Gehirnhälfte. Sie müssen mit Emotionen überzeugt werden. Eine besonders lustige oder bewegende Geschichte führt hier zum Ziel. Die ideale Kampagne kombiniert beides.
7. Vorausschauend denken

Es muss ja nicht das ganze Jahr durchgetaktet werden, aber ein bisschen Kalenderkunde kann das Guerilla-Marketing verbessern.
Weihnachten kommt jedes Jahr ganz plötzlich, oder? Wer sich von Ereignissen überraschen lässt, statt im Voraus zu planen, hängt immer hinterher. Soziale Netzwerke passieren in Echtzeit. Trendbeobachtung ist Pflicht und entsprechend sollte gehandelt werden. Natürlich hat niemand eine Kristallkugel, um in die Zukunft zu schauen, aber manchmal reicht ein rechtzeitiger Blick in den Kalender, um auf anstehende Ereignisse vorbereitet zu sein.
8. Guerilla-Marketing verteidigen
Wer in sozialen Netzen aktiv ist, ist kritisierbar. Und früher oder später wird ein schwieriger Zeitgenosse kommen und Negatives verbreiten. Das ist fast schon ein Naturgesetz, auch wenn es nicht immer zum gefürchteten Shitstorm kommt. Die Gründe sind unterschiedlich: vom wirklich unzufriedenen Kunden, der irgendwo seinen Unmut loswerden möchte, bis zur gefälschten Beschwerde, hinter der die Konkurrenz steckt. Wer eine aktive und engagierte Community hat, erhält vielleicht schon von dieser Schützenhilfe. Ansonsten bleibt oft nur der persönliche Austausch mit dem Störenfried, um die Kommentare nicht auslaufen zu lassen. Vielleicht braucht er nur das Gefühl, ernst genommen zu werden. Wer dagegen virtuell randaliert, angreift und beleidigt, gehört geblockt. Im Sinne der Transparenz kann man die Gründe hierfür der Community erläutern.
9. Zeit ist kostbar
Das gilt auch für eure Kunden. Wenn ein kurzes Video eure Botschaft verständlich machen kann, muss es nicht sein länger als nötig. Es gilt: So kurz wie möglich, so lang wie nötig.
10. Am Ball bleiben
Wenn eine Kampagne einmal gelaufen ist, habt ihr in der Regel Ergebnisse. Beteiligung, User-Generated-Content und eine gestärkte Beziehung zu eurer Community. Das lässt sich nutzen.
Wer noch ein bisschen Inspiration braucht, findet hier 35 kreative Beispiele für Guerilla-Marketing.