Siemens übernimmt den Fahrplan-App-Anbieter Hacon aus Hannover. Das Unternehmen erstellt Apps für die Deutsche Bahn, viele regionale Verkehrsverbünde und zwei Dutzend ausländische Bahngesellschaften. Wenn die Kartellbehörden die Übernahme freigeben, soll diese bis Ende Juni abgeschlossen werden, teilte Siemens am Freitag mit.
Hacon beschäftigt 300 Mitarbeiter und macht einen Jahresumsatz im zweistelligen Millionenbereich. Die Kaufsumme wurde nicht genannt. Fahrplan-Software ist für den ICE- und U-Bahn-Hersteller Siemens ein neues Geschäftsfeld. „Wir wollen nicht nur Züge verkaufen, sondern auch Produkte, mit denen unsere Bahnkunden bei ihren Kunden punkten können“, sagte ein Sprecher. Der Kaufpreis wurde nicht genannt.
Der Chef der Siemens-Bahnsparte, Jochen Eickholt, sagte: „Wir setzen damit konsequent die Digitalisierungsstrategie um und eröffnen uns neue Wachstumschancen entlang der Wertschöpfungskette unserer Kunden.“ Siemens biete jetzt Software-Lösungen für Zug- und Trassenplanung, Fahrplan-Information, Mobilitätsplattformen und Bezahlsysteme aus einer Hand an.
Hacon bereits 1984 gegründet
Gegründet wurde Hacon 1984 von drei Universitätsabsolventen, die sich auf die Bereiche Personenverkehr, Güterverkehr und Eisenbahnbetriebswissenschaft spezialisiert hatten. Schon 1989 konnten die Schweizerischen Bundesbahnen und die damalige Deutsche Bundesbahn als Kunden für das angebotene Fahrplaninformationssystem gewonnen werden. Seit 1995 bietet das Hannoveraner Unternehmen auch Online-Fahrplanauskünfte an. Das bekannteste Projekt des Hannoveraner Unternehmens dürfte die Fahrplanauskunft hinter bahn.de und der App DB Navigator sein. jsa/dpa
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