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Halluzinierende Buchtitel und falsche Zusammenfassungen: KI ist für Bibliotheken ein Problem

Ähnlich wie Universitäten und Schulen stellt der Siegeszug der KI auch Bibliotheken vor große Herausforderungen. Auf der einen Seite durch fehlerhafte KI-Tools. Zum anderen durch Nutzer:innen, die ChatGPT mehr vertrauen als den Bibliothekar:innen.

2 Min.
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KI-Problem in Bibliotheken: Echtes Buch oder halluzinierter Titel? (Foto: Shutterstock/fizkes)

Im Mai 2025 hatte eine Beilage in der Sonntagsausgabe der großen US-Zeitung Chicago Sun-Times für Aufsehen gesorgt. Darin fand sich eine Liste mit zur Sommerlektüre empfohlenen Büchern.

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Bibliothek: Nutzer fragen nach KI-Bücherliste

Das Problem: Die Bücherliste war offenbar mit ChatGPT erstellt worden. Ein Großteil der Titel oder Autor:innen existierte gar nicht. Über den Sommer 2025 hat das KI-Desaster auch die Bibliotheken in den USA eingeholt, wie 404media berichtet.

Die wohl durch den Medienrummel prominent online vertretene Fake-Bücherliste sei in den vergangenen Wochen Basis für eine massiv gestiegene Zahl an Anfragen von Nutzer:innen an Bibliothekar:innen geworden. Ein Trend, der spätestens seit dem Erscheinen von OpenAIs großem Sprachmodell (LLM) GPT-3.5 Ende 2022 anhält.

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Rückschlag bei Informationskompetenz

Die zunehmende Nutzung von KI-Tools in Recherchefragen hat dazu geführt, dass immer mehr Nutzer:innen Titel ausleihen wollen, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt. „Das ist wirklich sehr frustrierend und wirft uns in Bezug auf die Informationskompetenz weit zurück“, erklärt Bibliothekar Eddie Kristan gegenüber 404media.

Ersten Ergebnissen einer noch nicht veröffentlichten Umfrage des Library Freedom Project zufolge scheinen Nutzer:innen ihren bevorzugten KI-Tools mittlerweile mehr zu vertrauen als den Bibliothekar:innen. Die Nutzer:innen würden weniger kritisch denken und seien weniger neugierig, so der Eindruck, den die Umfrage erweckt.

Herausforderung KI-Tools in Bibliotheken

Die Bibliotheken haben aber auch intern mit Herausforderungen durch KI-Tools zu kämpfen. So würden KI-Anbieter ihre großen Sprachmodelle in Bibliothekssysteme integrieren, wo sie aber zum Teil ebenfalls Verwirrung stiften könnten.

Insbesondere bei den sogenannten AI Insights, die automatisch generierte Zusammenfassungen von Inhalten anbieten sollen. Das scheiterte laut Jaime Taylor, leitende Bibliothekarin an der University of Massachusetts, nicht zuletzt bei aus Zeitschriften eingescannten kurzen Texten wie Buchrezensionen krachend.

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KI-Produkte überstürzt auf den Markt gebracht?

Denn die KI erkannte nicht, dass es sich dabei um mehrere Texte handelte, sondern fasste einfach die gesamte ihr vorliegende Doppelseite zusammen. Das Problem, so Taylor, sei, dass die KI-Anbieter ihre Produkte überstürzt auf den Markt brächten.

Googles neue KI-Suche geht nach hinten los Quelle: (Bild: Koshiro K/Shutterstock)

Auf der anderen Seite würden KI-Tools wie die Suche oder die Zusammenfassungen in Bibliotheken die Fähigkeiten, die Bibliotheken Student:innen und Forscher:innen eigentlich beibringen sollen, obsolet machen. Wenn jetzt die Tools nicht richtig funktionierten, könnte dies die Informationsbeschaffung langfristig gefährden.

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Kommentare (1)

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Carina Gröner

Im Titel muss es „halluzinierte Buchtitel“ heißen, „halluzinierende Buchtitel“ würden selbst halluzinieren…

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