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Zu Hause unterwegs: Virtuell reisen in Corona-Zeiten

Die Welt virtuell vom Sofa aus erkunden: In Corona-Zeiten klingt das spannender denn je. Mittlerweile gibt es viele inspirierende Angebote auch abseits der digitalen Museumstour – und einen großen Haken.

4 Min.
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(Foto: Shutterstock)

Strände verwaist, öffentliche Plätze menschenleer: Viele Urlaubsziele sind dieser Tage nicht wiederzuerkennen. Die Reisenden zu Hause fragen sich, wann sie wieder aufbrechen können und haben nun jede Menge Zeit, neue Pläne zu schmieden. Inspiration gibt es im Internet genug. Viele Destinationen setzen verstärkt auf digitale Angebote. Virtuelles Reisen boomt. Das kann Urlaubssehnsucht wecken – und sie auch ein wenig stillen?

Erkundungen per Fernsteuerung und virtuelle Safaris

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Fest steht: So manches Reiseziel lässt sich in diesen Zeiten ganz schön etwas einfallen. Färöer, die kleine Inselgruppe im Atlantik, macht ein besonderes Angebot: Nutzer können via Smartphone, Tablet oder PC einen realen Tourguide mit einer Kamera am Kopf aktiv durch die raue Landschaft steuern – quasi wie einen Avatar in einem Videospiel. „Remote Tourism“ nennt sich das, Tourismus per Fernsteuerung. Sogar ein Helikopterflug lässt sich dirigieren. Anmelden können sich Interessierte auf der Fremdenverkehrs-Website von Färöer, es gibt feste Termine. Nutzer, die dabei sind, können jeweils für eine Minute die Kontrolle über den Guide übernehmen.

Meist ist es die Not, die erfinderisch macht. Die Touristen bleiben aus, zum Beispiel in den Safari-Zielen Afrikas. Was tun? In Südafrika bietet zum Beispiel die Hotelgruppe Andbeyond virtuelle Game-Drives durch vier verschiedene Wildtierreservate. Der Guide streamt dabei Beobachtungen von Löwen, Elefanten und Nashörnern direkt per Youtube, Instagram und Facebook in Wohnzimmer am anderen Ende der Welt. Cleveres Marketing, in der Hoffnung auf bessere Zeiten.

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Gipfel-Hopping und Museumstouren

In der Schweiz können Besucher virtuell von Gipfel zu Gipfel und zu Aussichtspunkten springen, dort bietet sich eine 360-Grad-Sicht auf die Berge. Auch virtuelle Rundflüge über das Genfersee-Gebiet sind möglich. Kronach im Frankenwald mit seinen schmucken Fachwerkhäusern legte eine Live-Stadtführung auf Instagram auf.

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Auch viele geschlossene Museen locken digital – mit spannenden virtuellen Rundgängen durch die Ausstellungssäle und mit zahlreichen Hintergrund-Infos. Das geht zum Beispiel im Frankfurter Städel Museum per Virtual-Reality-App und Smartphone. Aber auch viele Museen etwa in Italien machen entsprechende Angebote. Auch viele Konzerte, die man sonst am Urlaubsort genossen hätte, und andere Kulturveranstaltungen lassen sich online mitverfolgen.

360-Grad-Fotos und virtuelle Rundgänge

Zunehmend werden ganze Städte virtuell erlebbar gemacht – wobei nicht immer alle digitalen Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Auch werden viele Online-Inhalte wie Videos in Corona-Zeiten nun als „virtuelles Reisen“ verkauft. Alter Wein in neuen Schläuchen. Aber das ist schließlich besser als gar nichts. 360-Grad-Panoramaaufnahmen etwa gibt es schon länger, wie auf www.360cities.net. Auf der Website kann man virtuell das Empire State Building besichtigen oder mit dem Heißluftballon durch die namibische Wüste fliegen.

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Auch in Deutschland gibt es einiges. Hannover zum Beispiel bietet auf seiner Tourismus-Website zahlreiche 360-Grad-Fotos bekannter Sehenswürdigkeiten. So ist ein Altstadtrundgang möglich, und auch die Herrenhäuser Gärten lassen sich virtuell erkunden.

Die Urlaubsregion um die niedersächsische Landeshauptstadt bietet 24 Panorama-Ansichten, darunter das Steinhuder Meer oder den Deister. Mit nur einem Klick geht es in den Virtual-Reality-Modus.

Auch Reiseveranstalter wollen digitale Inspiration bieten. So stellt etwa DER Touristik 360-Grad-Videos aus Zielgebieten wie Nizza, Südafrika und Mexiko zur Verfügung. Virtuelle Rundgänge über Kreuzfahrtschiffe gibt es etwa bei Tui Cruises und Hapag-Lloyd Cruises. Und bei Tui zum Beispiel können Urlauber die Hotels der Marken Magic Life und Tui Blue auf virtuellen Rundgängen schon mal vorab erkunden – und sogar die Zimmer inspizieren.

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Eine Herausforderung für das Gehirn

Die Virtual-Reality-Technologie hat viel möglich gemacht. Damit lassen sich fremde Länder und Kontinente zwar nicht hautnah, aber doch sehr realitätsnah erkunden. Der Wiener Zukunftsforscher Tristan Horx glaubt, dadurch können Sehnsüchte gestillt und Impulse für künftige Reisen gesetzt werden. Er will darin auch einen gewissen Trend zur Entschleunigung des Reisens erkennen. Die Vorstellung, ohne CO2-Fußabdruck und eine Belastung der Natur in allen Regionen der Welt unterwegs zu sein, werde damit Wirklichkeit.

VR-Apps wie Google Earth könnten beeindruckende Einblicke in Städte und Gebäude gewähren, sagt Horx. Allerdings werde das Gehirn bei der Nutzung von VR-Technik in besonderem Maße beansprucht. Länger als eine Stunde könne man die Brillen kaum nutzen, meint der Forscher.

Probleme mit der Verträglichkeit und ungeeignete Filme sind nach Einschätzung von Carsten Fischer die Gründe, weshalb VR-Reisen bislang kaum Verbreitung gefunden haben. Der Geschäftsführer von Interactive CMS hat solche Brillen zur Unterstützung bei der Beratung in die Reisebüros gebracht. Doch die Akzeptanz der Kunden blieb hinter den Erwartungen zurück. Und einen richtigen Urlaub können all die virtuellen Eindrücke ohnehin nicht ersetzen.

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Kein Ersatz für das echte Reisen

Mit Bildern und Videos allein lasse sich die Komplexität einer Reise nicht annähernd abbilden, sagt Horx. „Das visuelle Erleben ist nur ein Aspekt von vielen sinnlichen Eindrücken, die wir unterwegs machen.“ Interaktionen mit Natur und Kultur und den Menschen vor Ort seien entscheidend für das Reiseerlebnis.

Wer sich für erste Reise nach Corona in Stimmung bringen will, hat eine recht simple Möglichkeit: einfach alte Fotos anschauen. Mit den Erinnerungen an real erlebte Momente kehrten vergangene Sinneseindrücke wie Geräusche, Gerüche und Gefühle zurück, so Horx. Diese reiche innere Welt kann die beste Technik nicht toppen. dpa

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