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Hohe Datenlast: Der DE-CIX und die Corona-Situation

Immer mehr Leute arbeiten über das Netz von Zuhause aus, immer mehr Menschen haben nichts zu tun und bingen Netflix-Serien oder zocken Call of Duty. Das steigert den Datenverkehr. Den Technikchef des weltweit größten Internetknotens DE-CIX Frankfurt beunruhigt das nicht.

2 Min. Lesezeit
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Der Datendurchsatz am Internetknoten DE-CIX hat einen neuen Spitzenwert erreicht. (Foto: de-cix.net)

Das neuartige Coronavirus zwingt immer mehr Menschen in die eigenen vier Wände, von wo aus sie über das Netz arbeiten. Die Schulschließungen in allen Bundesländern haben Millionen an Schülerinnen und Schülern viel Freizeit beschert. Die nutzen sie verstärkt mit der Nutzung diverser Unterhaltungsangebote wie Netflix oder Online-Games.

Neuer Durchsatzrekord am größten deutschen Internetknoten

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Das spüren die Betreiber des Internetknotens DE-CIX in Frankfurt sehr deutlich. Vergangene Woche vermeldeten sie einen Anstieg um 800 Gigabit auf 9,1 Terabit pro Sekunde.

Erst kurz zuvor hatte es bereits einen deutlichen Anstieg gegeben. Damit sah der Frankfurter DE-CIX einen zehnprozentigen Anstieg innerhalb eines Monats. Normalerweise steigt der Datendurchsatz im Jahr um 20 bis 30 Prozent.

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DE-CIX-Technikchef bleibt gelassen

Der rasante Anstieg hatte Befürchtungen genährt, der DE-CIX könnte eher über kurz als über lang überlastet werden. Dem tritt DE-CIX-Technik-Chef Thomas King im Interview mit Zeit Online entschieden entgegen. Man verfolge eine sehr solide Kapazitätsplanung.

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Sobald die Auslastung des Knotens 63 Prozent erreiche und übersteige, rüste man technisch nach, um fortan wieder unterhalb der 63 Prozent zu operieren. Dadurch könnte man sogar ein Wegbrechen eines Viertels der vorhandenen Kapazitäten kompensieren und würde immer noch einen zwölfprozentigen Anstieg verkraften.

Die aktuelle Pandemie-Situation habe immerhin dazu geführt, dass vorgesehene Aufrüstungen vorgezogen wurden. Laut King ist der DE-CIX nun auf eine Steigerung des Datendurchsatzes um 40 Prozent vorbereitet. Dieser Wert ist nicht aus der Luft gegriffen, sondern entspricht dem in Italien in der letzten Woche registrierten Anstieg im Datenverkehr.

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Datendurchsatz steigt schneller

Abseits seiner optimistischen Zusagen und Einschätzungen räumt King allerdings ein, dass sich der Datendurchsatz weiterhin auf einem hohen Niveau zwischen 8 und 8,5 Terabit pro Sekunde bewege und auch in den Randzeiten höher bliebe als zuvor.

Das führt er indes nur teilweise auf die Entwicklungen rund um das Coronavirus Sars-CoV-2 zurück und gibt zu bedenken, dass kurz vor dem Auftreten des neuen Datenrekords ein neuer Teil des Computerspiels „Call of Duty” erschienen war. Dabei gibt sich King bezüglich einzelner Dienste durchaus reserviert. Wie der DE-CIX offiziell in seinen Corona-FAQ darstellt, hat sich das Datenaufkommen aus Videokonferenzen um 50 Prozent erhöht. Gaming und Social Media erweiterten ihren Datenverbrauch um 25 Prozent.

King rechnet vor, dass die erreichten 9,1 Terabit pro Sekunde zwei Millionen parallelen HD-Videostreams entsprächen. Das könne bei weiterer Ausweitung eine spürbare Auswirkung haben. Da allerdings selbst in diesem Szenario alle Streams ausschließlich über den Frankfurter DE-CIX laufen müssten, um diesen Effekt zu erzielen, dürfe die Wahrscheinlichkeit dessen angezweifelt werden.

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DE-CIX läuft auch in Corona-Zeiten weiter

Auch ansonsten sieht King den DE-CIX in der Corona-Krise gut aufgestellt. Durch automatisierte Wartungsroboter könne der Betrieb des Knotens sogar bei minimaler Personalausstattung gewährleistet bleiben. Viele Arbeiten könnten zudem per Remotezugriff ausgeführt werden.

King gibt allerdings zu bedenken, dass auch die Kunden des DE-CIX ihre Netze ausbauen müssen. Am Knoten allein entscheidet sich Wohl und Wehe der stabilen Netznutzung nicht.

Passend dazu: Internetknoten DE-CIX: Traffic erstmals bei 9 Terabit pro Sekunde

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5 Kommentare
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cHaOsStyle

Ihr habt glaub im Artikel mehrmals Gigabyte mit Terabyte verwechselt

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Peter Kiefer

I’m Artikel ist wiederholt von Gigabit die Rede. Ich glaube nicht das dies stimmt.
In der Verlinkung zur Nachricht ist von Terrabit die Rede!

Antworten
Dieter Petereit

In der Tat habe ich an zwei Stellen Gigabit geschrieben, wo natürlich, wie aus dem Gesamttext auch erkennbar, Terabit hätte stehen müssen. Danke für den Hinweis. Nochmal zusammenfassend: DE-CIX hat eine Zunahme von 800 Gigabit auf 9,1 Terabit pro Sekunde gesehen. Das ist der Wahrheit ;)

Antworten
OPete

In dem verlinkten Artikel steht ein Anstieg von 8 auf 9 Terabit. Richtig wäre dann „8000 Gigabit auf 9.1 Terabit“, wenn man schon mit solchen verwirrenden Einheiten arbeiten möchte, was hier absolut unnötig ist. Das ist „der Wahrheit“

Antworten
Dieter Petereit

So, also noch mal ganz langsam jetzt. Der Anstieg betrug 800 Gigabit. Damit kam der Durchsatz auf 9,1 Terabit. Klar jetzt oder immer noch nicht verstanden?

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