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Ex-Google-CEO Eric Schmidt über seinen Homeoffice-Kommentar: „Ich bedauere meinen Fehler“

Der ehemalige Google-CEO Eric Schmidt hat vor kurzem postuliert: Google verliert im KI-Rennen gegen OpenAI und Anthropic, und schuld daran ist unter anderem das Homeoffice. Jetzt rudert er zurück.

2 Min.
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Der ehemalige Google-CEO Eric-Schmidt fürchtet, dass Google im KI-Rennen ins Hintertreffen gerät. Seine Begründung hinkt allerdings. (Foto: Shutterstock / Tada Images)

„Ich habe in Bezug auf Google und seine Arbeitsvorgaben etwas Falsches gesagt“: Mit diesen Worten hat Ex-Google-CEO Eric Schmidt auf Kritik reagiert, die ihm nach einer Stanford-Vorlesung entgegen geschwappt ist.

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In einer Mail an das Wall Street Journal schreibt Schmidt, er habe die Universität gebeten, das Vorlesungsvideo zu löschen. „Ich bedauere meinen Fehler“. Aber was genau war eigentlich vorgefallen?

Warum OpenAI und Anthropic im KI-Rennen vorne liegen sollen

Eric Schmidt hat von 2001 bis 2020 für Google und den Mutterkonzern Alphabet gearbeitet. Damals übernahm er die Rolle des CEOs und später des Executive Chairmans.

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Mittlerweile unterrichtet er an der Stanford University. Und genau dort hat der Ex-CEO eine Theorie aufgestellt, warum Google aktuell im Rennen um den KI-Thron hinterherhinken soll.

„Google hat sich dazu entschieden, dass die Work-Life-Balance, früher Feierabend und das Arbeiten von zu Hause wichtiger sind als zu gewinnen“, so Schmidt in einer seiner Vorlesungen. Er fügte hinzu: „Und der Grund, warum Startups so funktionieren ist, dass die Menschen dort wie verrückt arbeiten“.

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Seinen Student:innen riet er, dass sie diesen Fehler nicht selbst machen sollen, wenn sie die Universität verlassen und ein Unternehmen gründen: „Ihr könnt die Leute nicht von zu Hause arbeiten und nur einmal pro Woche ins Büro kommen lassen, wenn ihr gegen andere Startups bestehen wollt“.

Ex-Google-CEO im Irrtum: Warum seine These hinkt

Was Schmidt scheinbar nicht auf dem Schirm oder zumindest nicht erwähnt hatte: Schon seit 2022 hat sich Google von der Remote-Arbeit abgewandt und ein hybrides Arbeitsmodell etabliert.

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Mitarbeitende können zwei Tage in der Woche an einem Ort ihrer Wahl arbeiten. Die restlichen drei Tage müssen sie ins Büro kommen, die Anwesenheit wird überprüft. Die Arbeit komplett remote zu bestreiten, wird laut Google nur noch in besonderen Einzelfällen erlaubt.

Genau das bekam Schmidt nach seinem Vortrag auch von diversen Kritikern zu hören. Was folgte, war eine Entschuldigung und Klarstellung. Die Uni Stanford hat das Video von Schmidts Vorlesung mittlerweile übrigens tatsächlich gelöscht – das Transkript ist aber weiterhin auf Github verfügbar.

Diese Tweets zeigen den alltäglichen Wahnsinn im Büro

Büroalltag: Tweets, die den täglichen Wahnsinn offenbaren Quelle: Vaobullan-Shutterstock / Twitter
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Kommentare (1)

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Michael Kircher

Der Kommentar von Eric Schmidt offenbart eine problematische Denkweise, die leider in vielen Führungsetagen vorherrscht. Die einseitige Fokussierung auf „Gewinnen“ und maximale Produktivität ignoriert wichtige menschliche und gesellschaftliche Aspekte.

Schmidt’s Aussage, dass Work-Life-Balance und Homeoffice dem Unternehmenserfolg im Wege stehen, ist kurzsichtig. Sie reduziert Mitarbeiter auf bloße Produktivitätseinheiten und vernachlässigt deren Wohlbefinden, Kreativität und langfristige Motivation.

Ein wahrhaft erfolgreiches Unternehmen sollte nicht nur nach Marktanteilen und Gewinnmaximierung streben, sondern auch die Zufriedenheit und persönliche Entwicklung seiner Mitarbeiter sowie seinen positiven Beitrag zur Gesellschaft in den Fokus rücken. Kennzahlen wie Mitarbeiterzufriedenheit, Work-Life-Balance, ökologische Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung sollten gleichberechtigt neben finanziellen Metriken stehen.

Statt Menschen zu überarbeiten und auszubrennen, könnten Unternehmen von kreativen Lösungen profitieren, die Produktivität und Wohlbefinden in Einklang bringen. Flexiblere Arbeitsmodelle, kürzere Arbeitszeiten bei vollem Lohnausgleich oder partizipative Unternehmensstrukturen sind Ansätze, die langfristig zu mehr Innovation und Mitarbeiterbindung führen können.

Zudem stellt sich die Frage, ob der „Sieg“ im KI-Wettrennen überhaupt erstrebenswert ist, wenn er auf Kosten der Lebensqualität unzähliger Menschen geht. Vielleicht wäre eine etwas langsamere, dafür aber ethischere und menschenzentrierte Entwicklung von KI der bessere Weg für die Gesellschaft als Ganzes.

Letztlich zeigt Schmidts Äußerung, wie dringend wir einen Paradigmenwechsel in der Wirtschaft brauchen – weg von kurzfristiger Gewinnmaximierung, hin zu einem ganzheitlichen Verständnis von Erfolg, das ökonomische, soziale und ökologische Faktoren ausgewogen berücksichtigt.

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