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Vier gegen Google: Huawei, Xiaomi, Oppo und Vivo wollen Googles Play-Store Paroli bieten

Vier große chinesische Smartphone-Hersteller – darunter Huawei und Xiaomi – wollen angeblich zusammenarbeiten, um Googles Smartphone-Ökosystem um den Play-Store aufzubrechen. Xiaomi erklärt, was es damit wirklich auf sich hat.

3 Min. Lesezeit
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Xiaomi Mi Note 10. (Foto: t3n)

Wie Reuters berichtet, arbeiten die Smartphone-Unternehmen Huawei, Oppo, Vivo und Xiaomi an einer Plattform, mit der es Entwicklern außerhalb Chinas ermöglicht werden soll, ihre Apps direkt auf verschiedene Marktplätze hochzuladen. Einem Analysten zufolge sei der Plan, Googles Play-Store Paroli zu bieten. Laut Xiaomi ist das nicht der Fall.

Vier gegen den Google Play Store?

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Reuters zufolge sind die vier Unternehmen derzeit dabei, die letzten Kleinigkeiten der Modalitäten zu klären, um gemeinsam mit der Global-Developer-Service-Alliance (GDSA) im März an den Start gehen zu können. Die Plattform soll es Entwickler erleichtern, Spiele, Musik, Filme und Apps zu vertreiben.

App-Gallery: Die Alternative zu Googles Play Store ist auf Huawei-Geräten schon vorinstalliert. (Foto: t3n)

Die App-Gallery auf dem Mate 20 Pro: Sie ist auf Huawei-Geräten zusätzlich zu Googles Play-Store vorinstalliert. (Foto: t3n)

Da die vier Unternehmen auf dem chinesischen Markt eigene App-Stores betreiben, haben sie dort mehr Kontrolle über den App-Kosmos und die Einnahmen. Im restlichen Teil der Welt geht ohne den Play-Store kaum etwas. Der digitale Gemischtwarenladen Googles ist die zentrale Anlaufstelle für Apps, Games und mehr.

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Google, dessen Dienste in China verboten sind, verdiente 2019 weltweit rund 8,8 Milliarden US-Dollar mit dem Play-Store, erklärte Katie Williams, Analystin bei Sensor Tower. Für über den Play-Store verkaufte Inhalte behält Google eine Provision von 30 Prozent ein.

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Google-Play-Store-Alternative: Neue Plattform soll angeblich im März 2020 starten

Die GDSA hatte ursprünglich einen Start im März zum Ziel, so Quellen von Reuters. Die Plattform soll zu Anfang in neun Regionen verfügbar sein – unter anderem in Indien, Indonesien und Russland. Deutschland und andere europäische Ländern gehören noch nicht dazu. Unklar ist jedoch, ob der Zeitplan durch den Ausbruch des Coronavirus ins Stocken gerät.

Google Play Store Redesign 2019. (Foto: t3n)

Der Google Play-Store ist die Hauptanlaufstelle für Apps, Games und mehr auf Android. (Foto: t3n)

Fraglich ist jedoch bei der Umsetzung, ob die vier Player ausschließlich ihre eigenen App-Stores außerhalb Chinas auf ihren Smartphones vorinstallieren wollen, oder ob diese lediglich parallel zum Play-Store verfügbar sein sollen. Ohne einen vorinstallierten Play-Store dürfen Android-Hersteller immerhin nicht die diversen proprietären Google-Dienste nutzen, die Android ausmachen. Damit sind nicht nur Gmail oder Google Maps gemeint, sondern auch zahlreiche Hintergrunddienste – quasi das Rückgrat Androids.

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Dieses baut derzeit Huawei allerdings unter Hochdruck nach, da das Unternehmen wegen der US-Sanktionen bei seinen neuen Smartphones nicht mehr auf Google-Dienste setzen darf. Huaweis HMS könnten theoretisch auch Xiaomi, Vivo und Oppo verwenden.

Alternative zu Googles Ökosystem: Huawei umgarnt deutsche Entwickler mit 20 Millionen Euro

Die vier Hersteller sind übrigens allesamt keine Leichtgewichte: Gemeinsam haben sie im vierten Quartal 2019 über 40 Prozent der weltweiten Smartphone-Absätze abgedeckt. Huawei liegt mit 16 Prozent sogar vor Apple, Xiaomi, Oppo und Vivo haben laut Counterpoint Research einen Marktanteil von jeweils acht Prozent.

Statement von Xiaomi: Wir entwickeln keine Play-Store-Altertnative

Eines der Beteiligten Unternehmen hat am Freitag eine Stellungnahme zu den mutmaßlichen Plänen veröffentlicht. Demzufolge versuchen Xiaomi und Co. nicht, mit dem Google Play Store zu konkurrieren. Ziel der Global Developer Service Alliance ist es lediglich, Entwicklern den Upload von Apps auf die vielen verschiedenen App-Stores in China zu erleichtern.

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Wie bereits erwähnt, ist der chinesische App-Markt durch das Fehlen des Play-Stores stark fragmentiert – fast jeder Smartphone-Hersteller oder größere Unternehmen betreibt seinen eigenen App-Markt. Für nicht-chinesische Entwickler sei es daher schwierig, den Markt zu verstehen und ihre Anwendungen an Millionen von potenziellen Nutzern zu bringen, so XDA Developers. Zudem würden viele Apps würden auf diversen chinesischen App-Märkten nie offiziell veröffentlicht, was zu Piraterie und keinen Einnahmen für die eigentlichen App-Entwickler führe.

Die Stellungnahme Xiaomis in voller Länge: „Die Global Developer Service Alliance dient ausschließlich dazu, das gleichzeitige Hochladen von Apps durch Entwickler in die jeweiligen App-Stores von Xiaomi, OPPO und Vivo zu erleichtern. Es gibt kein konkurrierendes Interesse zwischen diesem Dienst und dem Google Play Store.“

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Artikel aktualisiert am 7. Februar 2020: Stellungnahme von Xiaomi ergänzt.

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Mitch

Puh, was soll man denn davon halten.

Vorteil ganz klar die Vielfalt, mehr Möglichkeiten sind immer gut. Gibt aber natürlich auch schon alternative App-Stores.

Auf der anderen Seite würde mich ja wundern, wenn dadurch nicht die Gefahr für Malware steigen würden. Denn Googles Kontrollen sind ja oft schon nicht ausreichend, bzw. ist absolute Sicherheit da auch schwierig. Aber ob die anderen Hersteller da eher besser oder schlechter werden?

Eine Alternative, aber natürlich nicht mit all den kommerziellen Apps, ist immer noch f-droid: https://f-droid.org/de/

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