Noch vor Ablauf der zuletzt am 13. Februar 2020 erlassenen Ausnahmeerlaubnis hat die US-Regierung eine weitere Verlängerung ausgesprochen. Der neuerliche Aufschub endet am 15. Mai 2020 – beinahe dem Jahrestag des Beginns der US-Sanktionen gegen Huawei.
Huawei und US-Unternehmen bekommen mehr Zeit eingeräumt
Die USA hatten Huawei im vergangenen Mai auf eine Liste (Entity-List) von Unternehmen gesetzt, deren Geschäftsbeziehungen zu US-Partnern strengen Kontrollen unterliegen. Das US-Handelsministerium hat seitdem die Ausnahmeregelung für US-Unternehmen, mit Huawei Handel zu treiben, seit Mai 2019 immer wieder verlängert. Zuletzt wurde sie im Februar zum 1. April 2020 erweitert und gilt nun bis Mitte Mai, wodurch US-Kunden der Netzsparte des Techriesen sowie kleine Netzbetreiber in ländlichen Regionen mehr Zeit erhalten, ihre Sendetechnik auf Produkte anderer Hersteller umzustellen.
Für Nutzer von Huawei-Smartphones bedeutet die Verlängerung unter anderem, dass Google die mit seinem Betriebssystem Android laufenden Telefone vorerst weiter in vollem Umfang mit Updates versorgen kann.
Huawei ohne Googles Android: Das bedeuten die US-Sanktionen für Smartphone-Nutzer
Google will Handel mit Huawei wieder aufnehmen
So soll das Huawei P40 Pro aussehen. (Bild: Rodent959)
Trotzdem ist es Huawei weiterhin nicht möglich, neue Lizenzen für die Google-Dienste zu erhalten. Dadurch müssen neue Smartphones wie das Huawei Mate 30 Pro und das am 26. März erscheinende Huawei P40 Pro ohne die für viele Kunden essentiellen Google-Apps wie den Play-Store, Google Maps oder Youtube ausgeliefert werden.
Vor einer Nachinstallation – vor allem des Play-Store und der Play-Dienste – warnt Google aus Sicherheitsgründen. Um den eigenen Smartphones eine identische Nutzererfahrung zu bieten, arbeitet Huawei mit Hochdruck daran, Alternativen für die Google-Dienste und wichtige Apps wie einen Kartendienst zu entwickeln.
Um Huawei wieder mit den hauseigenen Diensten versorgen zu können, hatte Google im Februar das Ende der US-Blockade für seine Apps beantragt. Ob Google die Genehmigung erteilt wird, ist ungewiss. Immerhin darf Microsoft seit November 2019 wieder mit dem chinesischen Konzern Handel treiben: Im Februar hatte Huawei Windows-10-Notebooks seiner Matebook-Serie vorstellen können.
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