IBAN, BIC und mehr: Was diese Zahlen im digitalen Zahlungsverkehr wirklich bedeuten

Egal, ob am Laptop, am Smartphone oder auf dem Tablet: Viele Menschen nutzen täglich Onlinebanking, um ihre Finanzgeschäfte digital abzuschließen. Dabei treffen wir immer wieder auf recht kryptische Abkürzungen und Zahlenfolgen, deren Zweck wir zwar grob kennen, aber nicht genau wissen, was dahintersteckt. Damit ihr künftig wisst, was eure IBAN, BIC oder TAN bedeuten, haben wir euch die wichtigsten Informationen zusammengetragen.
IBAN
Bei der IBAN handelt es sich um die International Bank Account Number, also internationale Bankkontonummer. Seit dem 1. Februar 2016 wird sie hauptsächlich im europäischen Raum genutzt, um den Zahlungsverkehr zwischen Ländern zu vereinfachen und zu vereinheitlichen. In Deutschland hat die IBAN insgesamt 22 Stellen. In anderen Ländern kann sie aber auch bis zu 34 Stellen haben. Der Aufbau ist dabei allerdings immer gleich.
Die IBAN startet immer mit einer zweistelligen Länderkennung – hierzulande DE. Danach folgt eine zweistellige Prüfziffer. Diese wird durch die restlichen Komponenten der IBAN, Bankleitzahl und Kontonummer, individuell nach ISO 7064 per Modulo-97-Verfahren errechnet. Wie das Verfahren abläuft, könnt ihr euch im Video oben genauer anschauen. Die Prüfziffern stellen mathematisch sicher, dass die gesamte IBAN richtig eingegeben wurde.
Nach den Prüfziffern folgt zunächst die Bankleitzahl. Die BLZ ist eine achtstellige Zahlenfolge, die früher in Deutschland für Banküberweisungen genutzt wurde. Die erste Zahl gibt einen Regions-Code für den Sitz der Bank an (beispielsweise 1 für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern bis 8 für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen). Darauf folgen zwei Ziffern für die genauen Bezirke. Die vierte Stelle zeigt das dahinterstehende Institut an. So steht die 5 etwa für Sparkassen und die 8 für die Commerzbank. Die restlichen Nummern vergeben die Banken selbst.
Zu guter Letzt folgt die Kontonummer in der IBAN. Diese Zahlenfolge dient der Identifizierung eines spezifischen Bankkontos. Die Kontonummer muss in der IBAN immer zehnstellig sein. Sollte sie kürzer ausfallen, wird sie mit vorangestellten Nullen aufgefüllt.
BIC
Der BIC ist der Business Identifier Code. Über den Code können bestimmte Bankfilialen bei internationalen Zahlungen genau identifiziert und dadurch Überweisungen sicher ins Ausland getätigt werden. Die BIC wird dabei von SWIFT, der Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication, festgelegt. Das SWIFT-Netzwerk wird von mehr als 11.000 Kreditinstituten weltweit genutzt. Da die Organisation den Code vorgibt, wird er oftmals auch als SWIFT-Code bezeichnet. Seitdem die IBAN eingeführt wurde, hat die allerdings BIC deutlich an Bedeutung verloren. Sie ist nur noch für Überweisungen außerhalb der SEPA-Staaten notwendig.
Der Code besteht dabei aus acht bis elf Stellen. Zunächst geben die ersten vier Zeichen den Bank-Code an. Diese können sich die Banken selbst auswählen. Oftmals handelt es sich um Abkürzungen des Namens des Kreditinstituts. Eine Ausnahme ist etwa die Volksbank Raiffeisenbank. Dort haben alle Banken den Code GENO, der für Genossenschaft steht.
Dahinter steht wie bei der IBAN ein Länder-Code wie DE. Darauf folgt eine zweistellige Ziffer, die den genauen Ort des Sitzes der Bank angibt. Die letzten drei Ziffern der BIC sind optional und können noch einmal einzelne Filialen oder Abteilungen genauer identifizieren.
PIN
Die persönliche Identifikationsnummer (PIN) kommt uns nicht nur im Finanzbereich unter die Augen. Wir nutzen sie auch, um etwa Smartphones zu entsperren. Die Geheimzahl wird nur euch verraten und dient am Bankautomaten oder beim Bezahlen zur Verifizierung, dass es sich um euch handelt. Beim Onlinebanking bekommt ihr oft eine separate PIN, mit der ihr euch in euer Konto einloggen und Überweisungen tätigen könnt.
Die PIN für das Bezahlen und Geldabheben besteht meist aus vier Ziffern. Einige Kreditinstitute erlauben es ihren Kund:innen aber auch, eine PIN mit sechs Ziffern zu wählen, um so die Sicherheit zu erhöhen. Die PIN für Onlinebanking ist hingegen überwiegend fünf Stellen lang. Die Ziffernfolge hat dabei nachvollziehbarerweise aus Sicherheitsgründen keine vorgegebenen Regeln.
TAN
Bei der TAN handelt es sich um die Transaktionsnummer. Sie ist bei jeder Überweisung im Onlinebanking notwendig. Im Grunde handelt es sich dabei um ein Einmalpasswort, das ihr von eurer Bank bekommt, um eure Identität zu verifizieren. Nach dem Gebrauch wird die Nummer ungültig. Früher gab es dafür ausgedruckte TAN-Listen, in denen die Kund:innen nach einer bestimmten Nummer schauen und diese eingeben mussten.
Viele Bankinstitute nutzen ihre eigenen Apps, um die Codes an Kund:innen zu verschicken. Andere verschicken die Codes per SMS. Zudem gibt es Banken, die Chip-TAN-Verfahren anbieten. Dafür bekommt ihr einen physischen TAN-Generator, in den ihr eure Bankkarte einstecken müsst. Anschließend kann das Gerät eine flackernde Grafik auf einem Bildschirm auslesen, um den Code zu generieren.