IBM hat dem Team weltweit eine rasche Rückkehr ins Büro vorgeschrieben. Diejenigen, die in einem Umkreis von 80 Kilometern um ein Büro wohnen, sollen mindestens drei Tage pro Woche an ihrem Schreibtisch sitzen, um „mehr Zeit miteinander zu verbringen“. Aus einem internen Memo zitiert The Register: „Die Entscheidung, an welchen Tagen dies der Fall sein wird, überlassen wir den Führungskräften und den einzelnen Projektteams.“
Zurück ins Büro: IBM reiht sich in Hybridtrend ein
Für die Erreichung der Unternehmensziele sei es laut IBM von großer Bedeutung, gemeinsam und vor Ort zu arbeiten. Es gehe dabei um die Verdreifachung der Entwicklungsleistung, die Entwicklung erfolgreicher Produkte und die Gewinnung neuer Kunden. Im Moment arbeitet eine von vier Personen drei Tage pro Woche im Büro. Bis Oktober wolle man die Anzahl auf drei von vier Personen erhöhen, heißt es in dem internen Memo.
Das Software-Unternehmen reiht sich ein in eine wachsende Liste von Technologieanbietern, die die Remote-Arbeit mit ihren Produkten für jedermann zwar ermöglichen, aber gleichzeitig auch daran interessiert sind, ihre eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder vermehrt ins Büro zurückzuholen – wenn auch nur für einen Teil der Woche. Besonders skurril wirkte der Rückruf des Videokonferenzanbieters Zoom vor wenigen Wochen.
CEO Arvind Krishna: Homeoffice karriereschädlich?
Der Schritt von IBM war abzusehen. Erst kürzlich hatte sich CEO Arvind Krishna in einem Interview mit Bloomberg zum Thema geäußert. „Wenn man Menschen managt, dann muss man sie auch hin und wieder sehen“, so Krishna. Für ihn sei es schwierig, die wirkliche Leistung der Teammitglieder zu beurteilen, wenn er die Menschen nicht um sich herumhabe. Außerdem halte er das Homeoffice in vielen Fällen für karriereschädlich.
Besonders bei Zoom sind solche Aussagen das Gleiche, als wenn ich an dem Ast herumsäge auf dem ich sitze.
Für Krishna ist es also schwierig, die wirkliche Leistung der Teammitglieder zu beurteilen, wenn er die Menschen nicht um sich herumhat.
Das bedeutet nur, dass für ihn subjektive Faktoren bei der Bewertung eine große Rolle spielen und er nicht gut genug ist, Menschen anhand von Arbeitsergebnissen zu beurteilen.
„Wenn man Menschen managt, dann muss man sie auch hin und wieder sehen“.
Vielleicht sollten wir Menschen nicht managen sondern eine Umgebung schaffen, in denen sie motiviert sind und gut wirken können. Mit Selbstorganisation und Vertrauen kommt man wesentlich weiter.
Wenn man sich jetzt noch vorstellt, dass es keine Leistungsbewertung von Vorgesetzten gibt sondern von den anderen Teammitgliedern, mit denen man täglich zusammen arbeitet, ist das aber wahrscheinlich zu viel verlangt von einem System, das auf Command & Control basiert ;)