Quic ist jetzt offizieller Internet-Standard
Begonnen hatten die Arbeiten an Quic zunächst als internes Projekt bei Google. Erste Experimente damit wurden bereits im Sommer 2013 vorgestellt. Die IETF übernahm schließlich die Arbeiten zur Standardisierung, dem Protokoll, das sich seitdem deutlich weiterentwickelt hat und inzwischen auch viel weiter verbreitet ist als nur bei Google.
Zusätzlich zu dem eigentlichen Transportprotokoll veröffentlichte die IETF weitere eng damit verbundene Standards. Dazu gehören die Nutzung von TLS für Quic (RFC 9001), standardisierte Möglichkeiten zur Erkennung von Paketverlusten und der Congestion Control (RFC 9002), was in der Quic-Arbeitsgruppe für viele Diskussionen gesorgt hatte. Hinzu kommen versionsunabhängige Eigenschaften von Quic (RFC 8999).
Quic stand ursprünglich als Abkürzung für Quick UDP Internet Connections. Es setzt auf Multiplexing und war vor allem zur Beschleunigung jener Protokolle gedacht, die TCP verwenden wie etwa HTTP. Die Nutzung von HTTP war zunächst eng an Quic selbst gekoppelt. Die IETF trennte beide Protokolle jedoch offiziell. HTTP über Quic wird damit zu HTTP/3 und dieser Standard soll bald ebenfalls offiziell folgen.
Die Organisation plant, künftig weitere Protokolle auf Grundlage von Quic zu standardisieren. Iyengar erwähnt in der Ankündigung eine Quic-Erweiterung für eine unzuverlässige Übertragung von Daten, was etwa die Übertragung von Echtzeitmedien ermöglichen soll. Hinzu kommen könnten Techniken für HTTP/3-Proxys, die unter dem Namen Masque zusammengefasst werden, sowie auch Webtransport, das als HTTP/3-Alternative zu Websockets gedacht ist und bereits von Google in Chrome getestet wird.
Iyengar schreibt, dass Quic die jahrzehntelange „Verknöcherung“ der Internetprotokolle endlich aufbreche. „Quic ist gut aufgestellt, um bei der nächsten Generation von Internet-Innovationen die Führung zu übernehmen“, schreibt der Autor des Standards.
Autor des Artikels ist Sebastian Grüner.
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