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Ikea verkauft Versicherungen: „Köttbullar und eine Hausratversicherung dazu?“

Möbelriese Ikea steigt in den Vertrieb von Versicherungen ein. Das ist naheliegender als es auf den ersten Blick scheint. Problematisch ist das nur für eine Berufsgruppe.

2 Min.
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Ikea verkauft jetzt auch die Versicherung zu den Möbeln. (Foto: Fishman64 / Shutterstock.com)

Das schwedische Möbelhaus Ikea weitet seine Geschäftsfelder aus. In Zukunft kann man neben Möbeln, Teelichten und Teppichen auch Hausrat- und Haftpflichtversicherungen erwerben. Unter dem Begriff Hemsäker, eine Kombination aus den schwedischen Begriffen für Zuhause und sicher, bietet das Möbelhaus zunächst in der Schweiz und in Singapur Versicherungsverträge. Insbesondere die Hausratversicherung, für deren Nicht-Nutzung über ein Jahr die Ikea-Family-Mitglieder einen Cashback erhalten, ist eine praktische Möglichkeit für Ikea, mehr darüber zu erfahren, wie die Kunden wohnen. Denn diese richtet sich nach Wohnlage und Wohnungsgröße und kann mit verschiedenen Leistungsbausteinen kombiniert werden.

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Abgeschlossen wird die Versicherung übrigens nicht, wie zu erwarten wäre, im Laden, sondern über ein Onlineportal, das „mit wenigen Klicks einen einfach abzuschließenden Schutz zu einem erschwinglichen Preis“ bieten will. Sämtlicher Kundenkontakt wird dabei über die Versicherung Iptiq abgewickelt, Ikea ist hier quasi nur das Unternehmen, das den Lead generiert. Gleichzeitig ist das neue Angebot aber auch ein Zeichen dafür, dass Ikea seinen Onlinekanal als wichtige Grundlage für das zukünftige Geschäft versteht. Lange hatte Ikea das Digitalgeschäft vernachlässigt, bevor man die Liebe zu den Onlinekunden (und den veränderten Einkaufsmustern) entdeckte.

Ikea vermittelt neue Kunden für Versicherungen

Für alle Beteiligten ist das ein guter Deal: Die Versicherer tun sich schon seit Jahren schwer damit, mit dem Kunden regelmäßig in Kontakt zu treten (Schäden treten hier ja in der Regel selten auf) und vor allem überhaupt an neue Kunden zu kommen. Für sämtliche Versicherungen mit Endkundengeschäft (vielleicht mit Ausnahme der Krankenversicherer) ist in den letzten Jahren die Abhängigkeit von Vermittlungsportalen wie Check 24 angewachsen – eine Entwicklung, die Versicherungsgesellschaften seit jeher Bauchschmerzen bereitet.

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Der Möbelhändler dagegen erfährt viel über die Wohnsituation seiner Kunden, kann gezielt Angebote unterbreiten und weiß nicht zuletzt anhand der gebuchten Bausteine der Versicherung um deren Zahlungsbereitschaft. Realisiert wird die Versicherung in der Schweiz mit Iptiq, einer Tochter der Swiss Re, die in Luxemburg ansässig ist und unter anderem auch in Deutschland eine Niederlassung hat. Spezialisiert ist diese auf einfach abschließbare, wenig komplexe Versicherungsverträge. Wann Ikea auch in Deutschland die Versicherungen anbieten wird, ist unklar. Regulatorische Hindernisse dürften hierbei aber angesichts der Einfachheit der Verträge nicht zu erwarten sein.

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t3n meint:

Die Kombination ist ein gutes Beispiel dafür, wie Verträge heute geschlossen werden. Banken vermitteln Altersvorsorgeprodukte, Snowboardhersteller die Unfallversicherung zusammen mit der Versicherung fürs Snowboard – und der Möbelhändler eben gleich die passende Versicherung für den Hausrat. Letztlich ist das allenfalls für den altbekannten Herrn Kaiser, den Versicherungsvertreter alter Schule, ein Problem. Ihn haben die meisten Versicherungen längst aufs Altenteil geschickt. Tobias Weidemann

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Dein t3n-Team

Mania

Ich würde es besser finden, wenn IKEA weiter Schränke baut und nicht versucht in einem Sektor Fuß zu fassen, wo es keine Ahnung und Expertise hat.

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