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Im Homeoffice keine Beförderung? Dell setzt auf Vollzeit-Präsenzzwang

Jetzt also auch Dell: Der Hardwarehersteller will seine weltweite Belegschaft wieder komplett ins Büro beordern – und das in Vollzeit. Was die Begründung dafür ist und für wen die Maßnahme gilt.

3 Min.
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Dell will alle Mitarbeitenden wieder Vollzeit ins Büro beordern. (Symbolfoto: Gorodenkoff / Shutterstock)

Michael Dell hat jetzt in einer E-Mail bekannt gegeben, dass die gesamte Belegschaft des Computerherstellers in Zukunft wieder in den Büros arbeiten muss – an sämtlichen Arbeitstagen. Dies gelte für sämtliche Mitarbeitenden, die zuletzt komplett oder teilweise von einem anderen Ort als einem offiziellen Dell-Standort aus gearbeitet hatten.

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Der Dell-Firmenchef begründet das in einem Brief an die Mitarbeitenden mit dem Innovationstempo, das noch nie so hoch gewesen sei wie heute. „Damit wir führend sind, muss sich die Geschwindigkeit unseres Geschäfts weiter beschleunigen. Wir stellen fest, dass trotz aller Technologie nichts schneller ist als die Geschwindigkeit der menschlichen Interaktion. Ein dreißigsekündiges Gespräch kann einen stunden- oder gar tagelangen E-Mail-Verkehr ersetzen.“

Sonderregelung für weiter entfernt lebende Fachkräfte

Die Aufforderung gelte für alle Mitarbeitenden, die maximal eine Stunde von einem Dell-Standort entfernt wohnen, und soll bereits zu Anfang März 2025 in Kraft treten. Schon im September 2024 hatte Dell seine Sales-Teams in die Büros zurückgerufen. Auch für viele Ingenieur:innen und die Mitarbeitenden der Fertigung war die Wahl des Arbeitsortes in der Vergangenheit naturgemäß aufgrund von Sachzwängen weniger großzügig geregelt.

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Problematisch könnte die Regelung aufgrund ihrer Kurzfristigkeit werden. Denn insbesondere Eltern mit längeren Fahrtzeiten müssen hier gegebenenfalls Veränderungen in der Kinderbetreuung finden – Themen, die auch in den USA nicht so einfach zu regeln sind. Im September war man darüber hinaus auf logistische Hürden getroffen, etwa zu wenig Parkplätze und zu wenige Schreibtische. Ob das Unternehmen hier dazugelernt hat, ist unklar.

Umgekehrt bedeutet das aber, dass weiter entfernt lebende Mitarbeitende weiterhin Absprachen treffen können, nicht oder nur teilweise von einem der Dell-Standorte aus zu arbeiten. Sie kämen aber, heißt es laut Business Insider in einer FAQ, nicht für eine Beförderung im Rahmen des jährlichen Gehaltsplanungsprozesses des Unternehmens infrage. Lediglich wenn drei der höchsten Führungskräfte des Unternehmens zustimmen, könne es Ausnahmen geben.

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Doch es ist sehr wahrscheinlich, dass das Unternehmen wichtige Fach- und Führungskräfte, die man halten will, durchaus im Hinblick auf ihren Arbeitsort mit Sonderbefugnissen ausstattet. Business Insider geht davon aus, dass Führungskräfte hier für einzelne ihrer Teammitglieder Sondergenehmigungen beantragen werden, um diese zu halten. Zudem teilt das Unternehmen mit, dass man in Zukunft jede ausgeschriebene Stelle einem bestimmten Standort zuordnen wolle, da man feststelle, dass nichts schneller ist als die menschliche direkte Interaktion.

Ist ein persönlich kommunizierendes Team effizienter?

In der Tat lässt sich trefflich darüber streiten, ob die fehlende persönliche Kommunikation in dezentral arbeitenden Teams durch digitale Wege wie Collaboration-Tools aufgefangen werden kann. Während manche Expert:innen behaupten, dies hänge stark von der Teamstruktur und dem Führungsstil der Führungskraft ab, erklären andere Studien, dass die direkte persönliche Interaktion gerade in Kreativ- und Büroberufen durch nichts zu ersetzen sei.

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Andererseits werden aber auch Beispiele ins Feld geführt, wonach Meetings und die Bearbeitung von Mails uns von der eigentlichen Arbeit abhalten und weit mehr als die Hälfte unserer Zeit beanspruchen. Hier argumentieren nicht nur die Anbieter entsprechender Collaboration-Tools damit, dass geschicktes Auslagern der regelmäßigen Arbeits-Updates – weg vom Meeting, hin zu thematischer oder projektbezogener digitaler Protokollierung – die Zusammenarbeit zielführender gestaltet.

Wie so oft dürfte es auf den Einzelfall ankommen. Doch da ist noch ein weiterer Faktor, der gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten hinzukommt: Unternehmen müssen zwar immer noch in bestimmten Bereichen die knappen Fachkräfte binden und bei Laune halten, doch der Markt ist schon deutlich weniger ein Arbeitnehmer:innenmarkt als dies in den letzten Jahren war. Das weiß auch Dell – und zieht entsprechende Schlüsse.

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