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Insider berichten: Apple verliert beachtliche Anzahl hochqualifizierter Kräfte

Es ist Bewegung in Apples Belegschaft. Gerade in den wichtigen Bereichen iCloud, Health und AI soll der Konzern mit einer „beachtlichen Anzahl“ an Abgängen konfrontiert sein. Das könnte dahinterstecken.

3 Min. Lesezeit
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Apple sieht aktuell viele Mitarbeitende nurmehr von hinten, berichten Insider aus dem Unternehmen. (Bild: Rawpixel.com / Shutterstock)

Bloomberg-Journalist Mark Gurman hat ein breites Netzwerk und gehört sicherlich zu den am besten informierten Pressevertretern, wenn es um die Unternehmen in der sogenannten Bay Area um San Francisco im US-Bundesstaat Kalifornien geht. In seinem Newsletter „Power On“ hat er sich jüngst mit Apple beschäftigt. Neben den Geräten und Diensten, die der Konzern dieses Jahr noch vorstellen könnte, thematisierte er ihm zugetragene Berichte diverser Apple-Mitarbeitender, die von Abgängen berichten.

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Dabei soll es insbesondere um eine beachtliche Anzahl von Ingenieuren aus Apples Cloud-Diensten sowie den Health- und KI-Teams gehen. Auch Schlüsselpositionen würden in diesem Zuge vakant. So habe Emily Fox, die für die KI-Forschung im Bereich Gesundheit zuständig war, gekündigt, um zum Ende des Jahres an eine Universität zu wechseln, während Ruslan Meshenberg, der nach seiner Tätigkeit als Netflix-Vizepräsident eine führende Rolle in Apples Cloud-Infrastrukturteam innehatte, gerade zu Google gewechselt sei.

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Mögliche Gründe für den Exodus: Natürliche Fluktuation, Kulturkampf oder Resignation?

Gurman zufolge kämen drei Gründe für die berichteten Abgänge infrage. Zum einen habe Apple in den letzten Jahren „eine atypisch hohe Anzahl von Ingenieuren“ eingestellt und sich dabei bei Netflix, Amazon, Google und anderen Unternehmen bedient. Gerade im Silicon Valley würden hohe Einstellungsraten zeitversetzt auch wieder mit hohen Abgangsraten einhergehen. Das wäre nichts Besonderes.

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Weniger zu vernachlässigen wäre indes eine andere Begründung. Die liegt in Apples strategischem Umgang mit Fernarbeit. Nachdem der Konzern – wie alle Tech-Unternehmen – während der Coronapandemie zunächst großzügige Homeoffice-Regelungen ermöglicht hatte, war zum Sommer angekündigt worden, dass ab dem Herbst die Rückkehr zur Büroanwesenheit geplant werde. Zwar sah die Planung auch weiterhin bis zu zwei Tage Homeoffice pro Woche, aber nur zwei volle Homeoffice-Wochen pro Jahr vor.

Die ursprünglich für September und inzwischen auf Oktober verschobene Planung dürfte mit dem Voranschreiten der Ausbreitung der sogenannten Delta-Variante des neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 weiter an Fahrt verlieren, es wird aber sehr deutlich, dass Apple in Remote-Work eine Ausnahme und nicht die Regel sieht.

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Mitarbeitende sehen für Verbleib in teurer Bay Area keine Notwendigkeit

Das gefällt gerade hochqualifizierten Beschäftigten nicht, die für sich bereits evaluiert haben, dass ihre eigene Produktivität nicht unter der Entfernung leidet. Bei vielen sind Gedanken aufgekommen, sich aus der teuren Bay Area zu verabschieden und irgendwo auf dem Land zu weit günstigeren Kosten und unter angenehmeren Umweltbedingungen zu leben und zu arbeiten. Das würde durch eine Büropflicht unmöglich. Andere Unternehmen, darunter Twitter, hatten sich diesbezüglich offener gezeigt.

Dass Mitarbeitende sich zur Kündigung entscheiden könnten, wenn ihnen die Flexibilität der Remote-Work genommen wird, käme für Apple indes wenig überraschend. Immerhin hatten in einer internen Umfrage unter rund 1.700 Beschäftigten 90 Prozent angegeben, dass sie „stark zustimmen“, dass „ortsflexible Arbeitsmöglichkeiten ein sehr wichtiges Thema für mich sind“. Achtundsechzig Prozent hatten in dem Zuge sogar angekündigt, „dass das Fehlen von Standortflexibilität sie wahrscheinlich dazu veranlassen würde, Apple zu verlassen“.

Wieso kommt Apple in entscheidenden Bereichen einfach nicht weiter?

Als dritten Erklärungsansatz bietet Gurman Unzufriedenheit mit dem Job an sich an. Immerhin sei Apple gerade in den Bereichen Cloud und KI in den letzten Jahren deutlich ins Hintertreffen geraten. Zwar habe der Konzern in diesem Jahr iCloud Plus eingeführt, dabei aber nur eine Handvoll Funktionen zu bestehenden kostenpflichtigen iCloud-Konten hinzugefügt.

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Auch Apples KI-Team habe zwar „einige coole Funktionen“ entwickelt, darunter eine bessere geräteinterne Verarbeitung für Siri. Fällig wäre indes schon lange eine vollständige Überarbeitung von Siri, um mit dem später gestarteten Google Assistant wenigstens wieder aufzuschließen. Im Health-Team sollen sich die Mitarbeitenden gegenseitig auf den Füßen stehen und Apples Nutzende würden „lautstark zusätzliche Apple-Watch-Sensoren, etwa zur Blutzuckerüberwachung“ fordern. Dazu passen Berichte über toxische Arbeitsumgebungen innerhalb des Apple-Konzerns, die die Produktivität sicherlich nicht fördern würden.

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Sommerlochbeobachter

Naja, was ist beachtlich? 100, 200? Bei 300.000 Mitarbeitern? Das ist nicht viel. Da müsste man bei allen Unternehmen jeden Tag ein oder zwei solcher Meldungen schreiben. Es ist ein kommen und gehen, besonders in den USA und vorallem in Californien, wo sich Unternehmen wie Apple, Google & Co. gegenseitig andauernd Mitarbeiter abwerben…

Antworten
Kantenhuber

Was nützt Dir ein hohes, um nicht zu sagen höchstes Einkommen, wenn Du dann das Geld gleich wieder bei den Immobilienspekulaten, gierigen Vermietern die glauben, dass das gut verdiente Geld noch besser bei Ihnen aufgehoben ist, zusammen mit einer Reihe von Abkassierern in Handel, Gastro und anderen Dienstleistungen abliefern darfst, die von diesen Leuten dann ungeniert das Mehrfache nehmen, weil die ja das Geld haben.

Das Ende vom Lied ist, dass sich viele, die dort zwangsweise auf einem Haufen angesiedelt werden, um nicht hunderte von Kilometern täglich abspulen zu müssen damit sie leibhaftig anwesend sind, sich diese Standorte praktisch nicht mehr leisten können und die Firmen finanziell oder mit Essen usw. nachhelfen müssen, damit die über die Runden kommen – trotz Spitzengehalt.

Wenn es etwas gibt, was blank sinnlos ist, dann diese Form von NewBiz.

Antworten
Frank Störtebecker

Leider sieht man an dem Artikel wie schwachsinning Gendern ist. Dass Apple-Mitarbeiter tatsächlich Mitarbeitende sind, kann man nur hoffen – auch wenn manchmal unklar ist, woran sie denn mitarbeiten. Aber das ist ja noch verschmerzbar gegenüber den Apple-Nutzenden. Ich für meine Teil bin Apple-Nutzender nur an wenigen Stunden des Tages während ich rund um die Uhr Apple-Nutzer bin.

Antworten
Dieter Petereit

Ich bin wahrlich kein offensiver Genderer. Wenn dich Mitarbeitende schon triggert, dann wirst du in der Zukunft ganz ganz wenig Freude am geschriebenen Wort haben. Da halte ich es doch lieber mit Tolle und seinem Non-Attachment.

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