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Instaffo will Headhunter überflüssig machen – und erhält Millionen

Instaffo bringt wechselwillige Arbeitnehmer per Algorithmus mit passenden Arbeitgebern zusammen. Nun erhalten die Gründer zwei Millionen Euro – um ihre Plattform auf Blockchain zu trimmen.

Von Daniel Hüfner
2 Min. Lesezeit
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Die Instaffo-Gründer: Christoph Zöller und Daniel Schaefer. (Foto: PR)

Stundenlang Netzwerke wie Linkedin und Xing nach geeigneten Führungskräften durchforsten, Telefonate führen, zum Gespräch ins Unternehmen einladen und im besten Fall eine üppige Provision kassieren – so stellt man sich den Job eines Headhunters vor. Doch die Zeiten ändern sich: Immer ausgefeiltere Suchsoftware und automatische Ansprachen machen Personalberatern zunehmend Konkurrenz.

Instaffo verkuppelt Arbeitgeber mit Talenten

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Zu den neuen Wettbewerbern zählt auch die Heidelberger Firma Instaffo. 2014 von Christoph Zöller und Daniel Schaefer gegründet, verbindet die Online-Plattform suchende Arbeitgeber automatisch mit wechselwilligen Arbeitnehmern. Passen beispielsweise die Kenntnisse, Ziele und Wünsche einer IT-Fachkraft zum Profil eines Unternehmes, bringen Algorithmen beide Parteien an einen Tisch. Per Chat können offene Fragen geklärt und ein Vorstellungsgespräch vereinbart werden. Wird eine offene Stelle erfolgreich besetzt, erhebt Instaffo eine pauschale Gebühr.

Wie t3n vorab erfuhr, überweist jetzt der Frankfurter Investor Finlab zwei Millionen Euro nach Heidelberg. Das Geld stammt Instaffo mehrheitlich aus dem Topf des von Finlab verwalteten Blockchain-Fonds EOS. Zudem haben sich mehrere Altinvestoren an der Series-A beteiligt, darunter Carsten Erdt und Alfred Keschtges.

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Eine Blockchain für Lebensläufe

Mit dem Geld will Instaffo seine Jobplattform mit den Vorteilen der Blockchain-Technik verbinden. „Konkret vorstellbar ist etwa eine dezentrale Verifizierung von Lebensläufen“, erklärt Gründer Christoph Zöller gegenüber t3n. „Damit ließe sich etwa einwandfrei nachweisen, dass Arbeitnehmer für angegebene Arbeitgeber oder für bestimmte Projekte auch wirklich gearbeitet haben oder Abschlüsse tatsächlich erworben wurden.“ Zöller verweist hierzu auf das „digitale Diplom“, das vom Massachussets Institute of Technology (MIT) angeboten wird.

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Allerdings ist es nicht das erste Mal, dass Instaffo Geld aus dem EOS-Blockchain-Fonds erhält. Bereits im vergangenen Jahr floss eine siebenstellige Summe in die Firma – welche die Gründer zunächst an ihren Tochterdienst Vaeon weiterreichten, um ein dezentrales Protokoll den Austausch von Personendaten zu entwickeln. Wegen der Bitcoin-Talfahrt sei das Projekt jedoch eingestellt worden, so Zöller.

Künftig wolle man sich deshalb ausschließlich auf Instaffo konzentrieren. Derzeit beschäftigt die Firma rund 60 Mitarbeiter in Heidelberg. Nach eigenen Angaben lag der Umsatz im vergangenen Jahr bei rund zwei Millionen Euro.

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3 Kommentare
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Dein t3n-Team

ForScotty

Heilige Sch….. 2 Millionen Umsatz mit 60 Mitarbeitern, das sagt doch schon alles. Und wieder einmal die 200. Plattform, die Headhunter überflüssig machen will.

Viel Erfolg und später dann viel Spaß in der Insolvenz.

Antworten
Matze

Boah nee! Keinen Bock auf diese Form der Überwachung! Die beiden sehen aus wie von der Burschenschaft, bubihaft und kaltschnäuzig. Kann man das nicht gesetzlich untersagen?

Antworten
Chris Fitzgerald

Dieser Artikel ist zwar schon etwas älter, dennoch würde ich gerne meine pers. Erfahrung zum Besten geben.
Ich hatte mich dort registriert als Arbeitnehmer als ich auf Jobsuche war.

Vorab:
Jetzt wo ich lese, dass dort 60(!) Mitarbeiter wohl zu Gange sind – eher wahrscheinlich: waren ? – ist mir völlig schleierhaft für was?!

Die Web-App fühlt sich an wie ein simples Portfolio Projekt eines Web-Entwicklers mit der bestenfalls versucht wird ein prinzipielles Konzept zu veranschaulichen – über allem, eben klassisch, dass man befähigt wäre ein derartiges Projekt in Production zu überführen.

Unabhängig was gerade Hip und angesagt ist, ist die UI und UX typisch dem, was ein Back-End Entwickler machen würde, wenn nunmal kein anderer verfügbar ist der über Trends als auch über Bewährtes auf dem Laufenden ist.

Zusammengefasst was am meisten störte:

– abgelehnte Stellen stehen immer oben, laufende oder offene Stellen immer zuletzt ganz unten

– Profil und zusammenhängende Einstellungen sind auf ein minimum beschränkt – was durchaus gut sein kann; aber exportiert man sein Profil als PDF fehlen die personalisierte Links oder wenigstens verweise darauf (dumm als Entwickler wenn man GitHub Repositories, Webseite, Codewars u.ä. als Ref angibt)

– obwohl man die Stellenangebote auf lokale Angebote einschränkt (+/- paar km ) wird man (natürlich!!) mit Angeboten aus ganz Deutschland täglich bombardiert

– geht man auf Angebote ein, weil es interessant ist, erstmal darüber nachdenken,wird es nicht etwa erstmal gespeichert – um sich vielleicht auch erstmal vorzubereiten / oder sich ein paar Kandidaten zurecht zu legen, nein, es wird sofort der Bewerbungsprozess aktiviert.
Alternativ kann sich das nur wo anders notieren und auf Instaffo bei Bedarf wieder manuell suchen.

Fazit:
Die gesamte Plattform ist auf schnellstmögliche Monetarisierung aus.
Was untern Strich natürlich immer Sinn und Zweck des Ganzen ist.
Aber das „Wie“ ist hier einfach der Punkt.
Nur das Allernötigste Hand in Hand mit schnellstmöglicher Abfertigung und Durchschleusen, entspricht 1:1 genau der Erfahrung IRL mit Headhuntern.

Das Ganze schreit ein‘ förmlich an: Wenn Du oder Ihr eben zu faul oder zu „minderbemittelt“ seit, selber zu suchen, dann habt ihr „uns“ eben davon …

Tipp:
Geht auf die Webseiten-Links der Angebote, dort waren immer die gleichen Stellen auch online ausgeschrieben, so kann man dieses „Experiment“ einfach umgehen

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