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Jugendschützer an Mark Zuckerberg: „Lass Instagram für Kinder sein!“

Neben körperlichen, emotionalen sowie geistigen Schäden für die Nutzer warnen die Unterzeichner vor sexuellem Missbrauch und Cybermobbing. Facebook sei unfähig, Kinder zu schützen.

2 Min. Lesezeit
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Diverse Studien legen den Schluss nahe, dass Social Media für Kinder schädlich sein kann.
(Foto: Natalia Lebedinskaia/ Shutterstock.com)

Die Generalstaatsanwälte aus 44 US-Bundesstaaten und Territorien haben einen Brief an Facebook-Chef Mark Zuckerberg verfasst, in dem sie ihm „dringend“ von Instagram für Kinder abraten. Der Social-Media-Marktführer plant eine altersbeschränkte Version der Foto-Plattform für Unter-13-Jährige. Die Staatsdiener betonen, die Nutzung sozialer Medien könne Kindern schaden. Darüber hinaus habe Facebook bereits in der Vergangenheit beim Schutz von Minderjährigen versagt. Eine Plattform, in der Kinder ermutigt würden, Inhalte online zu teilen, widerspreche dem Schutzanliegen der Unterzeichner.

Soziale Medien führen zu psychischen Problemen

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Das Dokument führt Studien an, die einen Zusammenhang zwischen der Zunahme von psychischen Problemen von Jugendlichen und deren Social-Media-Nutzung belegen. Darunter fällt eine Erhebung unter 5,4 Millionen Kids, die Instagram für Suizidgedanken, Depressionen und Bedenken bezüglich des eigenen Körperbildes verantwortlich macht. Der Brief zitiert unter anderem: „Der unerbittliche Fokus auf Aussehen, Selbstdarstellung und Markenbildung stellt eine Herausforderung für die Privatsphäre und das Wohlbefinden dar.“ Umso mehr Zeit mit Fotoaktivitäten auf sozialen Plattformen verbracht werde, desto stärker sinke etwa bei Mädchen die Zufriedenheit mit dem Körperbild.

Mangelnde Kompetenz öffnet sexuellem Missbrauch die Tür

„Kinder haben noch kein ausgeprägtes Verständnis für Privatsphäre“, schreiben die Verfasser, um eine zweite Problematik anzusprechen. Den Kids fehle der Durchblick, wie sich Inhalte online verteilen und wer Zugriff darauf habe. Auf der anderen Seite können sie unangemessene Inhalte oder die Gefahr verschleierte Identitäten von Böswilligen noch nicht richtig einordnen. Auch hierfür liefert das Schreiben wissenschaftliche Belege. Die gemeldete Anzahl von auf Instagram angesprochener und missbrauchter Kinder sei 2018 in nur sechs Monaten um das Vierfache gestiegen. Alleine 2020 meldeten die Nutzer auf Facebook und Instagram 20 Millionen Bilder von sexuellem Kindermissbrauch.

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Cybermobbing und Facebooks Versagen, Kinder zu schützen

Nachdem die Verfasser auf das massive Problem von Cybermobbing über soziale Netzwerke hinweisen, zählen sie die Fehler des Konzerns im Umgang mit der jüngsten Zielgruppe auf. Statt der versprochenen strengen Datenschutzkontrollen sei es im Kids-Messenger von Facebook zu einem Fehler gekommen, über den Interaktionsbeschränkungen leicht umgangen werden konnten. Die App ist für Kinder zwischen 6 und 13 gedacht. Zudem habe ein Fehler im Algorithmus dazu geführt, dass Nutzern mit Essstörungen Diät-Produkte und Tipps zum Fasten zugespielt wurden. Die Staatsanwälte äußern starke Bedenken, dass Facebook Kinder auf der geplanten Plattform wirksam zu schützen und die Datenschutzgesetze wie den Childrens Online Privacy Protection Act einzuhalten vermag. Daher raten sie dem Konzern dringend, seine Pläne ad acta zu legen. Kinderschützer hatten sich bereits ähnlich geäußert.

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Dein t3n-Team

Thomas

Dieser Brief ist so sinnlos wie nur irgendwas.

Es ist gar nicht in Facebooks Sinn, Kinder oder Jugendliche zu schützen. Das ist für den Konzern üblicher Zirkus, der veranstaltet werden muss um in der Öffentlichkeit nicht zu schlecht dazustehen. Der Wunsch von Facebook ist es, den Konsumenten so früh wie möglich in das eigene Netzwerk zu zwingen und so gut dort zu behalten wie irgendwie möglich. Datenschutz ist an der Stelle nur hinderlich.

Die einzig richtige Vorgehensweise wäre, den Konzern Facebook zu zerschlagen und die Dienste Instagram, Facebook und WhatsApp wieder voneinander zu trennen und künftig hart unter Strafe zu stellen, wenn Daten aus den verschiedenen Diensten aggregiert werden. Aber dafür sind unsere Politiker leider zu nutzlos… Digitales Neuland und so…

Antworten
Thomas

Zitat „ Den Kids fehle der Durchblick, wie sich Inhalte online verteilen und wer Zugriff darauf habe. Auf der anderen Seite können sie unangemessene Inhalte oder die Gefahr verschleierte Identitäten von Böswilligen noch nicht richtig einordnen.“

Das kann aktuell nicht einmal der Großteil der Erwachsenen. Stichwort Digitales Neuland :-)

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