Instagram lässt euch endlich Kommentare sortieren – aber es gibt einen Haken

Instagram erweitert die Kommentarfunktionen für Creator mit über 100.000 Followern. (Bild: Shutterstock/DedMityay)
Kommentare sind auf Social-Media-Plattformen längst mehr als nur ein Bereich, in dem User mal eben einen Gedanken zum geteilten Content hinterlegen. Sie dienen zum umfassenden Community Building, bilden Trends und Meinungen unter den Nutzer:innen und Followern ab und sorgen für diverse Anschlusspunkte für die Suche auf der Plattform oder neue Content-Produktionen. So testete Instagram beispielsweise zuletzt eine KI-gestützte Suche in den Kommentaren – wie sie auf TikTok schon etabliert ist – und bezahlte Werbekommentare als Testimonials. Die Relevanz der Kommentare spiegelt sich aber ebenso in der Integration im populären Storys Feature wider, in der Möglichkeit, aus Kommentaren unmittelbar Threads Posts zu erstellen und in der Anzeige zur Anzahl der Kommentare sowie einem Test für Downvotes für dieselben.
Jetzt möchte Instagram dieser Relevanz mit einer neuen Filter- und Sortieroption Tribut zollen. Diese soll Creator zugutekommen und mehr Übersicht schaffen. Allerdings können zunächst nur bestimmte Creator auf das Feature zugreifen, womöglich aus gutem Grund.
So kannst du Instagram-Kommentare künftig sortieren – wer darf das Feature nutzen?
Im Creators-Broadcast-Channel auf Instagram gab das Unternehmen jüngst eine Erweiterung der Sortierfunktion für Instagram Creator bekannt. Dabei wurde direkt klargestellt, dass diese nicht für alle Nutzer:innen verfügbar ist. Nur Creator mit mindestens 100.000 Followern können auf die Funktion zugreifen. Zwar erklärt Instagram nicht, warum dieser Schwellenwert gesetzt wurde. Allerdings lässt sich vermuten, dass das Unternehmen davon ausgeht, kleinere Creator könnten in der Regel mit deutlich weniger Kommentaren für ihre Inhalte zu arbeiten haben – und deshalb eine Sortierfunktion weniger benötigen. Dabei steht die Zahl der Kommentare nicht immer im Verhältnis zur Größe des Accounts. Dennoch könnte das ein Gedankengang gewesen sein. Zudem könnte Instagram die Exklusivität für bestimmte Creator als Faktor einbeziehen. Teil des Meta Verified-Abonnements ist die Filteroption indes bislang nicht, sodass eine Nutzung gegen Gebühr auch weiterhin nicht möglich ist.
Wer auf die Funktion zugreifen kann, erhält zwei Optionen: die zum Sortieren der Kommentare und die zum Filtern der kommentierenden Accounts. Instagram erklärt:
„Creator FYI[.] We’re expanding access to comment features on Instagram to help make it easier to connect with the audiences that are most important to you. Now, creators with 100K+ followers will now be able to sort comments by ‘Top comments‘, ‘Newest first‘ or ‘Follower count‘ and filter them by ‘People you follow‘, ‘Verified‘ or ‘Subscribers.‘ Stay tuned as we hope to bring tools like this to more creators over time!“
So können sie etwa die Kommentare von besonders populären Creator (Follower-Count) in den Fokus rücken oder immer die aktuellsten im Auge behalten. Besonders, wenn sehr viele Kommentare zum Content gepostet werden, kann die Funktion hilfreich sein. Auf YouTube zum Beispiel können User als Viewer selbst auch Kommentare nach Top-Comments und den neuesten sortieren. Dank der Filteroption für die Accounts können die Creator dann noch eine Unterscheidung vornehmen und etwa Abonnent:innen ins Auge fassen, um diesen gegebenenfalls zuerst zu antworten.
Kleinere Accounts benachteiligt
Der Social-Media-Experte Lindsey Gamble teilt die Neuigkeit zur Kommentarfunktion ebenfalls auf Threads und kommentiert, dass 100.000 ein recht hoher Stellenwert ist und viele kleinere Creator dennoch sehr aktive Kommentarbereiche haben. Gerade kleinere Accounts, die gesellschaftsrelevante, trendende oder kontroverse Themen behandeln, bringen oft viele Kommentare hervor. Ein Beispiel ist der Account des Ersten Bürgermeisters der Freien und Hansestadt Hamburg (Peter Tschentscher) mit rund 27.900 Followern (Stand: 2. Juni 2025), der gelegentlich sehr viele Kommentare sammelt.
Ob Instagram das Feature zum Sortieren und Filtern der Kommentare künftig auch für Creator mit weniger als 100.000 Followern ausrollen wird, ist noch unklar. Wenn das Interesse groß genug ist, könnte die Plattform zukünftig einlenken.
Für alle Creator und User gibt es derweil neue Funktionen in einem anderen textbasierten Bereich, den Direct Messages. Bis zu fünf Minuten lange Sprachnachrichten, endlich Transkripte für Voice-Nachrichten und ein Following Feature für Gruppen-Chats wurden bereitgestellt.
Der Artikel stammt von Niklas Lewanczik aus der OnlineMarketing.de-Redaktion und wird im Rahmen einer Content-Kooperation auf t3n veröffentlicht.