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Intel profitiert von Rechenzentren – Problem bei neuer Technologie

Intel ist im vergangenen Vierteljahr ungewöhnlich stark gewachsen, doch Anleger lassen die Aktie um mehr als zehn Prozent fallen. Zum einen flaut der Rückenwind ab, zum anderen hat der Chipriese wieder Probleme mit der nächsten technologischen Entwicklungsstufe.

2 Min. Lesezeit
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(Foto: JHVEPhoto / Shutterstock)

Der Ausbau von Rechenzentren in der Coronakrise hat dem Chipriesen Intel im vergangenen Quartal einen kräftigen Schub beschert. Der Konzernumsatz stieg im Jahresvergleich um 20 Prozent auf 19,7 Milliarden Dollar (16,9 Milliarden Euro). Das Geschäft mit Rechenzentren schoss dabei um 43 Prozent auf 7,1 Milliarden Dollar hoch. Die Coronakrise hatte durch die Verlagerung ins Homeoffice und die verstärkte Nutzung von Streaming-Diensten den Ausbau der Netzwerk-Kapazitäten notwendig gemacht. Der Bedarf an Chips dafür lasse inzwischen aber wieder nach, sagte Intels Finanzchef George Davis.

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Zugleich wurden in den vergangenen Monaten mehr Notebooks für Heimarbeit gekauft. Intel profitierte davon mit einem Umsatzplus von sieben Prozent auf 9,5 Milliarden Dollar in seiner Computerchip-Sparte. Zugleich musste der Konzern die Einführung einer neuen Chip-Generation um weitere sechs Monate verschieben. Die Intel-Aktie verlor im nachbörslichen Handel am Donnerstag mehr als zehn Prozent.

Die Prozessoren mit Strukturbreiten von sieben Nanometern sollen nun voraussichtlich Ende 2022 in erste Computer kommen, sagte Intel-Chef Bob Swan. Das wäre ein Jahr später als ursprünglich anvisiert. Je niedriger die Strukturbreiten, desto mehr Prozessoren passen auf eine Halbleiter-Scheibe bei der Produktion. Zudem arbeiten die Chips dadurch effizienter und stromsparender.

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Das Problem mit Intels 7-Nanometer-Produktion ist, dass sie zu viele unbrauchbare Chips abwirft. In der Chipfertigung sind niedrige Fehlerquoten wichtig, um mit Gewinn arbeiten zu können. Intel habe die Ursachen des Problems inzwischen gefunden und stelle sie ab.

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Übergang verzögert

Bei Intel hatte sich schon der Übergang zur Zehn-Nanometer-Technologie, auf die der Konzern nun für die nächste Zeit setzt, verzögert. Der kleinere Konkurrent AMD und seine Produktionspartner fertigen unterdessen bereits Sieben-Nanometer-Chips. Die AMD-Aktie stieg nach Intels Quartalsbericht um fast acht Prozent. Intel setzt anders als AMD und diverse weitere Chipkonzerne auf eigene Fertigung, statt sie an spezialisierte Anbieter auszulagern.

Die erneute Verzögerung bei Intel wirft auch ein neues Licht auf Apples jüngste Entscheidung, in seinen Mac-Computern Prozessoren des Konzerns durch Chips aus eigener Entwicklung zu ersetzen. Apple musste in der Vergangenheit wiederholt die Erneuerung seiner Modelpalette bremsen, weil die erforderlichen Intel-Prozessoren nicht verfügbar waren.

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Zuversichtliche Zukunftsprognose

Swan zeigte sich trotz der Probleme zuversichtlich für die Zukunft. Über die Hauptprozessoren hinaus steckten in verschiedenen Geräten immer mehr Intel-Halbleiter, betonte er. Der Markt sei groß: „Wir sehen eine Welt, in der im Grunde alles zum Computer wird.“ Und Intel werde auf Wachstum ausgerichtet.

Ein wichtiger Baustein dafür ist die zugekaufte Firma Mobileye, die Autoherstellern Ausrüstung für Fahrassistenz-Systeme anbietet und an Technologie zum autonomen Fahren arbeitet. Im vergangenen Quartal sackte der Mobileye-Umsatz allerdings wegen schwächelnder Autoverkäufe um 27 Prozent auf 146 Millionen Dollar ab.

Unterm Strich machte Intel einen Quartalsgewinn von 5,1 Milliarden Dollar – 22 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

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Allerdings lag die Umsatzprognose für den Rest des Jahres unter den Erwartungen der Analysten. dpa

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