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Was ist intuitives Webdesign und warum sollte dich das interessieren?

Intuitives Webdesign bedeutet nicht, dass eine Website spontan hübsch wirken sollte. Intuitives Webdesign bedeutet vor allem, dass Nutzer nicht nachdenken müssen, um sie zu verwenden und letztlich zum Ziel zu gelangen.

5 Min. Lesezeit
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(Grafik: Shutterstock)

Intuitives Webdesign: Schon wieder ein Buzzword?

Keine Sorge, der Begriff intuitives Webdesign umfasst nichts, was du nicht so oder in anderer Form schon mal gehört hast. Im Wesentlichen geht es hierbei um das Wegräumen oder Verhindern von Stolpersteinen auf dem Weg zum Website-Erfolg.

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Du kennst es doch auch: Du googlest dich aus irgendeinem Grund auf Website XYZ und kannst schon direkt nicht erkennen, wofür diese Seite überhaupt steht. Wenn du nicht ein ausgesprochen hartnäckiges Kerlchen bist, dann verlässt du die Seite direkt wieder.

Schon der gute alte Nielsen stellte 2011 fest, dass Besucher dir nur 10 bis maximal 20 Sekunden Zeit geben, sie davon zu überzeugen, dass sie auf deiner Website richtig sind. Gelingt dir das, bleiben die überzeugten Besucher teils sehr viel länger. Wir sprechen dann nicht mehr über Sekunden, sondern über Minuten bis in den zweistelligen Bereich hinein. Gelingt es dir nicht, sind die Besucher weg und kommen mit größter Wahrscheinlichkeit auch nicht zurück.

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Logischerweise wird dir ausschließlich an ersterer Alternative gelegen sein. Du musst deine Besucher davon überzeugen, dass es sich lohnt, deiner Website mehr als 20 Sekunden ihrer Aufmerksamkeit zu schenken.

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Die Methoden, die du dafür nutzen wirst, fassen wir unter dem Begriff „intuitives Webdesign” zusammen.

Bevor wir etwas tiefer einsteigen, solltest du dir die Erwartungshaltung deiner potenziellen Besucher klar machen. Das Web verfügt in der Mitte der Bevölkerung nicht überall über einen guten Ruf. Wer hätte nicht mit Verwandten schon mal einen Dialog wie diesen gehabt?

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„Woher weißt du das?” „Habe ich im Internet gelesen.” „Jaaa, im Internet, na ja.”

Der Durchschnittssurfer geht kritisch an seine Tastatur. Aufdringliche Werbung und die vielen Gefahren, wie Phishing oder auch die Verteilung von Malware, haben das Netz zu einem gefühlt gefährlichen Ort werden lassen. Die Grundeinstellung ist negativ. Der Surfer rechnet damit, an jeder Ecke potenziell über den Tisch gezogen oder anderweitig geschädigt zu werden.

Wer weiß, was so alles im Netz lauert. (Foto: Pixabay)

Das ist eine Grundhaltung, die sich deutlich von jener Grundhaltung unterscheidet, mit der ein potenzieller Kunde ein Ladenlokal in der Fußgängerzone betritt. Für Seitenbetreiber ist das ein negatives Vorurteil, das es zunächst zu überwinden gilt.

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Leider kannst du diese Grundhaltung nicht auf den ersten Metern schon beseitigen. Deshalb muss deine Website quasi wie ein offenes Tor gestaltet sein.

Maßnahmen, die dein Webdesign intuitiv werden lassen

Die Basis unserer Überlegungen zum intuitiven Webdesign ist die, dass wir unsere Seiten so gestalten wollen, dass wir unseren Besuchern die geringstmögliche Zahl von Steinen in den Weg legen – am besten gar keine. Dieses Ziel kannst du mit einem kleinen Bündel recht einfacher Maßnahmen erreichen.

Liefere, was du versprichst

Dein Besucher kommt mit einer kritischen Grundhaltung, aber auch mit einer bestimmten Erwartungshaltung auf deine Seite. Mutmaßlich hast du diese Erwartungshaltung durch die Wahl deiner Keywords selbst getriggert. Es mag auf den ersten Blick sinnvoll erscheinen, zu versuchen, erstmal so viele Menschen wie möglich auf deine Seite zu locken, um sie dann dort nachzusortieren.

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Das Problem ist, dass das nicht funktioniert. Denn, wie Nielsen so schön nachwies, haben die Menschen weder die Geduld noch den Willen, sich auf einer auf den ersten Blick nicht passenden Website mühsam vom Gegenteil überzeugen zu lassen.

Das erste Element bei der Herstellung einer intuitiven Website ist also, SEO so zu betreiben, dass deine Website wirklich liefert, was die Suchergebnisseiten versprechen.

Zeige eindeutig und klar, worum es bei dir geht

Die Marketing-Leute haben schon Recht, wenn sie von der Wichtigkeit des Call-to-Action, der eindeutigen Handlungsaufforderung sprechen. Du willst, dass deine Besucher bestimmte Dinge tun. Dann lasse sie nicht raten, welche das sind, sondern stelle das Ziel deiner Website unmissverständlich in den Vordergrund.

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Verstehe, da gehts lang. Aber wohin? (Foto: Pixabay)

Der Erotikshop ums Eck hat schließlich auch keine Kaffeemaschinen im Schaufenster und überrascht dich dann beim Betreten mit dem tatsächlichen Angebot.

Sei vorhersehbar

Intuitive Bedienung basiert zum einen auf der Simplizität des Vorgangs, zum anderen aber auch darauf, dass man sich bei der Gestaltung an Konventionen hält. Schau nach den Best Practices deiner Branche und halte dich eng daran.

Deine Besucher wollen kein außergewöhnliches Benutzererlebnis, sondern schnell und ohne Handbuchlektüre zum Ziel gelangen. Verwende deshalb für die Navigation und Benutzerführung keine ganz neuen Innovationen, sondern halte dich an traditionelle Vorgehensweisen.

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Wenn du irgendwo, wo du noch nie warst, auf die Toilette gingest und fändest einen Raum vor, in dem es weder Lichtschalter, noch Wasserhähne, noch eine WC-Spülung gibt, würde dich das begeistern, selbst wenn es wirklich futuristisch aussähe? Du kennst die Antwort. Mach den Fehler auch nicht auf deiner Website.

Baue keine unnötigen Interaktionen

Der ehemalige RTL-Chef Helmut Thoma sagte vor Jahren provokant, aber durchaus treffend: „Die einzige Interaktion, die der Fernsehzuschauer heutzutage fordert, ist die mit seinem Kühlschrank.” Und selbst, wenn das für uns Webworker hart klingt, es stimmt auch heute noch.

Der Versuch, Besucher mit tollen technischen Spielereien zu beeindrucken, wird fehlschlagen. Der Versuch, Besucher durch Social-Media- oder Gaming-Komponenten zu Käufern zu machen, wird ebenfalls fehlschlagen.

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Sei minimalistisch und so geräteunabhängig wie möglich

Zum Thema Minimal Webdesign haben wir vor kurzen diesen Beitrag veröffentlicht. Nimm ihn dir zu Herzen. Im Kern geht es darum, seine Website so schlank wie möglich zu setzen. Nicht das Füllhorn aller möglicher Informationen gilt es, über deine Besucher auszuschütten, sondern fokussiert lediglich diejenigen Informationen, die unabdingbar sind.

Beachte die sieben unumstößlichen Designprinzipien und unterschätze nicht die Bedeutung von Mikrointeraktionen.

Nachdem die Zahl der ausschließlich mobil Surfenden inzwischen die Zahl der ausschließlich per Desktop-Computer Surfenden übersteigt, ist responsives Design, also ein Layout, das sich optisch und funktional dem jeweiligen Endgerät anpasst, keine Geschmacksfrage mehr. Auch das ist intuitives Webdesign.

Verlange keine unnötigen Informationen

Wenn du einen digitalen Bezahldienst betreibst und deinen potenziellen Kunden einen kostenlosen Probezeitraum anbietest, in dem sie sich unverbindlich vom Produkt überzeugen können sollen, dann machst du auf jeden Fall deine Sache schon mal besser als der Wettbewerber, der den potenziellen Kunden nur eine persönliche Präsentation auf Anfrage und mit Terminabsprache gewährt.

Richtig gut ist das Angebot allerdings erst, wenn du auch hier Hürden vermeidest und deine potenziellen Kunden nicht schon zu Beginn der Testphase zur Angabe einer gültigen Zahlungsmethode zu zwingen versuchst. Du wirst sehen, dass die Zahl derer, die sich für einen wirklich unverbindlichen Test entscheiden, weitaus höher ist, als es mit der anderen Methode je denkbar wäre.

Fazit: Intuitives Design ist Einfachheit pur

Dein Webdesign sollte so wenig Hürden, Hemmschwellen und Umständlichkeiten wie möglich beinhalten, um es deinen Besuchern nicht unnötig schwer zu machen, zum Ergebnis zu kommen. Du musst bedenken, dass jede unnötige Hürde zu zweistelligen Verlusten führt. Da reden wir nicht über Peanuts.

Bau keine Spielereien ein, bloß weil du es kannst. Wenn du es darauf anlegst, deine Besucher zu Kunden, zu Käufern zu machen, so gelingt dir das am besten, indem du den Kaufvorgang selbst so einfach wie möglich gestaltest. Laut CEB erhöht sich damit die Wahrscheinlichkeit des Kaufabschlusses um bis zu 96 Prozent.

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4 Kommentare
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Dein t3n-Team

Moritz Dunkel Grafikdesign

Der Bericht trifft es auf den Punkt…. fast, denn intuitives Webdesign muss nicht zwingend einfach oder minimal sein. Außerdem muss eine Website in erster Linie verkaufen – egal ob Produkt oder Dienstleistung. Dabei ist natürlich ein intuitives UI-Design recht hilfreich, aber nicht ausschlaggebend. Ausschlaggebend ist das „Komplett-Paket“, und da macht eine Collabo mit Emotional-Design mehr als Sinn.

Antworten
ati

Könnt Ihr bitte diese dämliche Weiterleitung zur Startseite beim Herunterscrollen endlich abstellen!? Wenn man den Quatsch unbedingt haben möchte, gibt es auch intelligentere Lösungen, z.B. hier: http://www.autobild.de/artikel/suvs-im-dauertest-4516343.html

Antworten
Antonius

Interessanter Artikel – aber ich finde sowas immer sehr schwierig praktisch umzusetzen. Habt ihr konrete Tipps für diese Seite: https://travelradar.io/ ?

Antworten
Martin

Dank automatischer Weiterleitung zur Startseite ist jetzt mein Kommentar weg. Dann hat die Weiterleitung gebuggt und ich konnte den Artikel überhaupt nicht mehr aufrufen. Und mit dem neuen Browser scheint die Weiterleitung kaputt zu sein.

Guter Artikel. Hat nur nix mit „Intuitives“ Design zu tun.

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