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Das iPhone 5s im t3n-Test: So gut ist Apples Smartphone wirklich

Das iPhone 5s ist kein großer Sprung, sondern nur eine behutsame Weiterentwicklung des iPhone 5. Oder steckt doch mehr dahinter? Wir haben das Gerät ganz genau unter die Lupe genommen.

Von Sebastian Düvel
27 Min. Lesezeit
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Das iPhone 5s. (Foto: Dennis Wisnia)


Seit knapp zwei Wochen besitze ich nun ein iPhone 5s. Für mich ist alles neu: das größere Display, das geringere Gewicht und das flachere Alu-Gehäuse. Alles Neuerungen, die zwar schon das iPhone 5 mitbrachte, ich aber hatte vorher ein iPhone 4S. Eine gewaltige Verbesserung. Hinzugekommen beim 5s sind außerdem der Fingerabdrucksensor, der Doppelblitz und andere Farben – zumindest sind das die äußeren Veränderungen.
Das iPhone 5s (Foto: Dennis Wisnia)

Das iPhone 5s. (Foto: Dennis Wisnia)

Richtig spannend wird es allerdings im Inneren. Das 5s hat Apples A7-Prozessor und den M7-Motion-Koprozessor bekommen. In der täglichen Benutzung merkt man schon, dass das 5s wesentlich schneller ist. Apps starten sofort und man hat keine Wartezeiten mehr. Das 4S war sicher nicht langsam, aber man merkt halt doch, dass es schon zwei Jahre auf dem Buckel hat.

Das Display des iPhone 5s

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Das Display ist gegenüber dem iPhone 5 unverändert. Für mich als bisherigen iPhone-4S-Nutzer macht es aber schon einen Unterschied. Zuerst fällt auf, dass es größer ist. Immerhin sind es nun vier statt 3,5 Zoll. Allerdings ist das Display nur in der Höhe gewachsen, sodass das iPhone selbst nicht größer wirkt. Ich war anfangs skeptisch, ob diese Display-Verlängerung um knapp einen Zentimeter wirklich etwas bringt, aber nach längerer Benutzung muss ich sagen: absolut! Man sieht bei Apps jetzt mehr vom Inhalt, da die Navigationselemente prozentual nicht mehr so viel Platz vom Display einnehmen. Bei anderen Apps, besonders bei Spielen, merke ich aber keinen Unterschied. Ob da das Bild nun etwas breiter ist, ist mir völlig egal. Gut ist das neue Bildschirmformat auch zum Filmegucken. Wenn man also mal ein YouTube-Video im Vollbild guckt, hat man keine schwarzen Balken mehr oben und unten. Für längere Filme ist das Display aber zu klein, da nutzt man lieber ein iPad oder einen Computer.

Das Display selbst ist jetzt direkt in das Deckglas integriert, vorher war etwas Luft zwischen Display und Deckglas. So ist der Bildschirminhalt jetzt näher am Gesicht des Nutzers. Das wurde von vielen Seiten gepriesen, mir persönlich aber fällt das nicht besonders auf. Es soll es wohl für weniger Reflexionen sorgen, ist mir jetzt aber nicht positiv oder negativ aufgefallen. Allerdings reflektiert bei dem grauen Herbstwetter sowieso nicht viel. Der Sommer wird zeigen, ob es besser ist. Ein wenig stört mich aber, dass das Display nicht bis zum Gehäuserand geht. Man hat auf beiden Seiten einen etwa drei Millimeter breiten, schwarzen Rand.

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Fingerabdrucksensor: Touch ID

Hier kann man sehr schön den neuen Home-Button mit eingebauten Touch-ID-Fingerabdrucksensor sehen. (Foto: Dennis Wisnia)

Hier kann man sehr schön den neuen Home-Button mit eingebauten Touch-ID-Fingerabdrucksensor sehen. (Foto: Dennis Wisnia)

Touch ID heißt der Fingerabdrucksensor, der im Home-Button eingebaut ist. Man denkt sich zuerst: „Nettes Gimmick, aber brauchen wird man das sicher kaum.“ Aber das Gegenteil ist der Fall. Es ist so genial, das iPhone mit einem Finger entsperren zu können. Endlich kein nerviges Eintippen der PIN mehr. Das vermisse ich bei meinem iPad am meisten. Und es funktioniert richtig gut.

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Um die Funktion zu nutzen, drückt man wie immer auf den Homebutton um das iPhone aufzuwecken. Anstatt nun zum Display zu Greifen und die Entsperr-Geste auszuführen, lässt man den Finger einfach auf dem Home-Button liegen (gedrückt halten muss man ihn dabei nicht). In weniger als einer Sekunde wird der Fingerabdruck erkannt und das iPhone entsperrt. Aufpassen muss man nur, wenn man feuchte Finger hat, dann funktioniert das Ganze nämlich nicht. Es könnte vielleicht noch einen Tick schneller gehen, aber das ist schon Jammern auf höchstem Niveau. Es ist in jedem Fall wesentlich schneller als eine PIN einzugeben. Ich muss ja gestehen, dass ich mein 4S so eingestellt hatte, dass es nur alle 15 Minuten nach der PIN fragt. Es war mir einfach zu nervig, sie jedes Mal einzugeben. Das war natürlich nicht sicher. Mit Touch ID brauche ich das jetzt nicht mehr (geht übrigens auch gar nicht, Touch ID wird immer abgefragt). Einfach Finger auflegen und gut ist. Das funktioniert auch für Käufe im App-Store.

Wie schon bewiesen wurde, kann man den Touch-ID-Sensor mit einem Abdruck eines Fingers ziemlich leicht austricksen. Aber dafür muss man schon gehörigen Aufwand betreiben. Wenn jemand dazu bereit ist, wärt ihr auch ohne Touch ID nicht sicher, denn es gibt immer Wege, an eure Daten zu kommen. Touch ID schützt aber zuverlässig gegen neugierige Kollegen, Freunde und den gemeinen Taschendieb.

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Eine PIN, beziehungsweise ein Passwort, muss man aber trotzdem einrichten, wenn man Touch ID verwendet. Intern basiert das ganze System nämlich immer noch auf diesem Prinzip. Touch ID ist nur ein komfortabler Weg, ein Passwort einzugeben. Deshalb sollte man es auch entsprechend komplex wählen, also keine vierstellige PIN, sondern etwas alphanumerisches – aber vielleicht auch nicht zu schwer zu merken, denn manchmal muss man das Passwort eben doch eingeben, beispielsweise, wenn man das iPhone aus- und wieder einschaltet.

Kleiner Tipp am Rande: Im Netz kursieren Anleitungen, wie man mehr als fünf Finger mit Touch ID nutzen kann. Dazu werden beim Anlernen der Abdrücke einfach munter die Finger durchgewechselt. Eine ganz schlechte Idee! Erstens erkennt das iPhone dann eure Finger nicht mehr in jeder Lebenslage und zweitens ist das System dadurch sehr viel weniger sicher. Wer keine Lust hat, den Fingerabdrucksensor zu nutzen, muss das auch nicht. Man wird zwar bei der Einrichtung gefragt, kann das aber auch überspringen und wird danach nicht mehr belästigt.

Apple A7 kommt mit 64 Bit: Brauche ich das?

Das 5s ist das erste Smartphone mit einem 64-Bit-ARM-Prozessor. Bringt das irgend etwas? Nein. Heute bringt es nichts. Apple baut das nur jetzt schon ein, um für die Zukunft gerüstet zu sein. 64 Bit braucht man, damit man mehr als vier Gigabyte RAM nutzen kann. Das 5s kommt allerdings nur mit einem Gigabyte. Bis es iPhones mit mehr als vier Gigabyte RAM gibt, vergehen sicher noch einige Jahre. Warum also jetzt schon? Apps werden in den nächsten Monaten und Jahren neben 32 Bit zusätzlich 64 Bit unterstützen. Irgendwann wird Apple dann nur noch Apps in den App-Store lassen, die auch 64 Bit unterstützen. Später kann Apple dann ein iPhone bauen, das nur noch 64 Bit unterstützt. Dann kann der Konzern den 32-Bit-Teil des Prozessors weglassen und den dadurch gewonnenen Platz für anderes nutzen, beziehungsweise den Chip kleiner, also energiesparender, machen. So entsteht ein weicher Übergang für alle. Zusätzlich können Entwickler Erfahrungen mit 64 Bit sammeln, sodass es später keine Probleme mehr gibt. Doch keine Sorge: 32-Bit-Apps laufen unverändert auf dem iPhone 5s, da der Prozessor auch wie gehabt einen 32 Bit-Teil enthält. Man kann also seine alten Apps weiter nutzen.

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Von hinten bis auf die Farben unverändert. (Bild: Dennis Wisnia)

Von hinten bis auf die Farben unverändert. (Bild: Dennis Wisnia)

Als Nutzer merkt man keinen Unterschied, ob eine App nun 32 oder 64 Bit nutzt. Das muss den Nutzer auch gar nicht interessieren. Unverständlich ist, warum Apple so offen mit der 64-Bit-Unterstützung wirbt, wo man doch keine direkten Vorteile als Nutzer davon hat. Dazu kommt, dass die wenigsten Nutzer überhaupt wissen, was ein 64-Bit-Prozessor ist. Vielleicht wollte man nur medienwirksam darauf hinweisen, dass man der erste Hersteller ist, der so etwas nutzt, bevor andere Hersteller, speziell Samsung, damit früher rauskommen.

Der Motion-Koprozessor M7: Schrittzähler ohne Akkuverbrauch

Auch vor dem 5s gab es schon Schrittzähler- und andere Fitnesstracker-Apps für iOS. Leider konnte man sie früher nicht guten Gewissens nutzen, außer man hält sich nicht lange draußen auf und kann darum dauernd den Akku aufladen. Denn das große Problem der bisherigen Apps: Sie mussten immer aktiv sein und den Beschleunigungssensor abfragen, beziehungsweise GPS nutzen – das verbraucht einiges an Akku. Das hat mit dem 5s nun ein Ende, denn Apple hat hier extra einen separaten Chip eingebaut: den M7. Er zeichnet einfach die ganze Zeit Bewegungen auf, und zwar ohne Nutzung der CPU, also sehr Akku-schonend. Dabei werden maximal sieben Tage aufgezeichnet. Apps können jetzt einfach auf die sowieso aufgezeichneten Bewegungsdaten zugreifen und sich zum Beispiel direkt die Anzahl der zurückgelegten Schritte ausgeben lassen.

Durch diese Verbesserung kann man den ganzen Tag loggen lassen, ziemlich cool. Ich benutze zum Beispiel gerade die App „Moves“, die nicht nur Schritte aufzeichnet, sondern auch Wege per Auto – oder, was besonders für mich interessant ist, mit der Bahn. Bislang war mit der App spätestens nach zwei Dritteln des Tages der Akku leer. Jetzt kann man sie laufen lassen und merkt keinen Unterschied bei der Akkulaufzeit. Allerdings sollte man in den Moves-Einstellungen den Batterie-Spar-Modus einschalten, wodurch die Ortung allerdings weniger genau sein soll (ist mir immer noch genau genug). In geschlossenen Räumen wird dann nur noch per M7 getrackt. Der Koprozessor misst allerdings nicht nur Schritte, sondern jede Bewegung. So können etwa mit der „Nike+Move“-App auch andere Sportaktivitäten aufgezeichnet werden.

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Bessere Bilder im Dunkeln: Die iPhone-5s-Kamera

Die Kamera wurde selbstverständlich ebenfalls verbessert. Besonderes Feature ist der Dual-Blitz, in dem Apple zwei LED-Blitzlichter kombiniert hat: ein weißeres und ein gelberes. Das iPhone analysiert dazu die Umgebungshelligkeit und stellt dann die Intensität der beiden Lichter ein – geblitzt wird mit beiden. Dadurch sollen speziell Hautfarben realistischer aussehen. Bei einem herkömmlichen Blitz wirken sie oft überbelichtet.

Zusätzlich hat Apple die Blende von ƒ/2,4 auf ƒ/2,2 verbessert. Je kleiner die Blendenzahl, desto weiter ist die Blende geöffnet und desto mehr Licht kann auf den Sensor fallen. Außerdem wurden die Pixel vergrößert – von 1,4 Mikrometer auf 1,5 Mikrometer. Auch diese Änderung hilft bei Fotos im Dunkeln. Die Pixelanzahl ist mit acht Megapixeln aber gleich geblieben. Mehr macht bei so einer kleinen Smartphone-Optik auch keinen Sinn und wäre nur ein Marketing-Instrument. Hier mal ein Beispiel aus einem dunklen Flur:

Bei wenig Licht liefert das iPhone 5s noch ganz passable Bilder. Draufklicken für Original-Foto. (Foto: Sebastian Düvel)

Bei wenig Licht liefert das iPhone 5s noch ganz passable Bilder. Draufklicken für das Original-Foto. (Foto: Sebastian Düvel)

Neu ist auch ein Zeitlupenmodus. Mit ihm werden Videos statt mit den üblichen 30 Bildern pro Sekunde mit 120 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet, allerdings nur in der 720p-Auflösung (1280 x 720 Pixel) statt wie sonst mit 1080p (1920 x 1080 Pixel). Das entspricht einer vierfachen Zeitlupe. Der Clou: Man kann einen Clip in Zeitlupe aufnehmen und dann nachträglich festlegen, an welcher Stelle der Clip normal schnell und wo er in Zeitlupe laufen soll. Hier ein Beispiel für ein Zeitlupenvideo:

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Darüber hinaus kann man jetzt auch Bilderserien aufnehmen, indem man den Auslöseknopf (oder eine der Lautstärketasten) einfach gedrückt hält. Das iPhone 5s schafft zehn Bilder pro Sekunde mit voller Auflösung, bis man 999 Fotos geschossen hat. Die Fotos werden dann in einem Stapel gespeichert und können auch komplett gelöscht werden, man muss also nicht hunderte Fotos manuell löschen. Außerdem kann man sich nachträglich das beste Bild aus der Serie raussuchen und dann automatisch die restlichen Bilder löschen.

Bei diesem Serienbildmodus merkt man in Bezug auf die Kamera auch den größten Vorteil des 5s gegenüber allen vorherigen iPhone-Modellen: die Geschwindigkeit. Bilder werden ohne jede Verzögerung geschossen. HDR-Fotos zeigen beim Speichern keine Verzögerung mehr. Das Fotoschießen geht so schnell, dass ich schon mehrfach unbeabsichtigt eine Bilderserie geschossen hab, weil ich meinen Finger zu lange auf dem Auflöser hatte.

Der interne Speicher: Wie immer zu klein

Wie gehabt. kommt auch das 5s mit fest eingebautem Flash-Speicher, der nicht erweitert werden kann. Man muss es also in der Größe kaufen, die man braucht. Ich hätte mir gewünscht, dass Apple nach vier Jahren mit 16 Gigabyte als kleinster Größe beim 5s mit 32 Gigabyte beginnen würde. Leider aber ist das Unternehmen dem alten Größenschema treu geblieben und bietet weiterhin 16, 32 und 64 Gigabyte an.

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Ob einem 16 Gigabyte reichen, kommt ganz auf die Nutzung an. Wer wenig Apps installiert hat, insbesondere keine großen Spiele, keine Navigations-Software wie Navigon oder TomTom, seine Musik streamt anstatt lokal auf dem Telefon zu speichern und wenig Fotos und insbesondere wenig Filme mit der Kamera dreht, dem reichen 16 Gigabyte locker. Wer allerdings nicht dauernd darauf achten will, ob der Speicher noch reicht, sollte das 32-Gigabyte-Modell nehmen. Unverschämt hoch ist leider immer noch der Aufpreis, den Apple dafür nimmt, 100 Euro für eine Verdoppelung auf 32 Gigabyte und noch einmal 100 Euro für 64 Gigabyte. Im Vergleich dazu bekommt man eine 64-Gigabyte-Micro-SD-Karte für 50 Euro.

Apple hat die Farbgebung stark verändert. Zumindest die Rückseite sieht nun komplett anderes aus. Vorne iPhone 5 in Schwarz, hinten iPhone 5s in Space-Grau. (Foto: Dennis Wisnia)

Apple hat die Farbgebung stark verändert. Zumindest die Rückseite sieht jetzt komplett anderes aus. Vorne das iPhone 5 in Schwarz, hinten das iPhone 5s in Space-Grau. (Foto: Dennis Wisnia)

Ich zumindest fand den Aufpreis nicht gerechtfertigt und habe das 16-Gigabyte-Modell genommen. Noch reicht der Speicher, allerdings mache ich auch wenig Fotos und Videos und übertrage die dann meistens zeitnah auf meinen Mac und lösche sie vom iPhone. Große Spiele spiele ich auch eher selten auf dem Gerät. Kleine Zwischendurchspiele sind zum Glück meist nicht mehrere 100 Megabyte groß.

Aufpassen muss man bei Kameraaufnahmen: Fotos sind zwischen 1,5 und drei Megabyte groß. Videos in 1080p brauchen ungefähr 125 Megabyte pro Minute, Zeitlupenvideos etwa 140 Megabyte. Als Camcorder-Ersatz taugt das iPhone also eher nicht, außer man hat die Möglichkeit, ständig die Videos zu übertragen.

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Lightning oder: Was ist das denn für ein Kabel?

Das iPhone 5s kommt wie schon das iPhone 5 mit dem neuen Lightning-Anschluss. Dieser Stecker ist im Vergleich zum alten Dock-Anschluss sehr viel schmaler (statt vorher knapp drei Zentimeter ist es nur noch knapp einer). Das Besondere am Lightning-Stecker: Es ist egal, wie rum man ihn einsteckt, er funktioniert beidseitig. Beim Dock-Anschluss musste man immer erst gucken, beziehungsweise probieren, wo oben oder unten war.

Umsteiger von einem iPhone oder iPod mit Dock-Connector können man dafür einen Adapter erwerben, der allerdings 29 Euro kostet. Nur um alte Dock-Kabel weiter zu verwenden, ist das also kein guter Deal, denn ein Lightning-Kabel gibt es für 19 Euro. Sinnvoll ist dieser Adapter nur, wenn man Zubehör hat, das über den Dock-Connector angeschlossen wird, zum Beispiel TV-Empfänger oder Sounddocks – wobei man messen sollte, ob das vom Platz passt, denn der Adapter ist 1,5 Zentimeter lang.

Es gibt auch für Lightning einen VGA- und einen HDMI-Adapter. Beide liefern aber nicht die vom Dock-Connector gewohnte Qualität, denn dort gibt es separate Pins, die ein digitales, beziehungsweise analoges Videosignal ausgeben. Lightning bietet das nicht mehr, weswegen in diesen Adaptern ein kleiner Chip sitzt, der quasi AirPlay per Kabel macht. Da wird also der Bildschirminhalt komprimiert per USB vom iPhone an den Adapter geschickt und der wandelt mit seinem Chip das komprimierte Signal in ein HDMI-Signal um und gibt es an den TV aus. Das ist minimal langsamer und sieht auch weniger hübsch aus, aber diesen Kompromiss war Apple wohl bereit einzugehen. Auch im Hinblick darauf, dass die meisten ihr iPhone wohl sowieso drahtlos per Apple-TV an einen Fernseher anschließen. Die Kamera-Adapter (Lightning auf USB und Lightning auf SD-Kartenleser) laufen mit dem iPhone 5s leider auch nicht, sie sind weiterhin nur mit den iPads kompatibel – nur Apple weiß, wieso. Wenn man sein iPhone 5s bei Freunden laden will, die nur Micro-USB-Kabel besitzen, kann man entweder Apples Lightning-auf-Micro-USB-Adapter oder ein Lighting-Kabel nutzen. Nachteil des Micro-USB-Adapters: Er taugt nur zum Laden, ein Sync mit dem Computer ist damit nicht möglich. Also besser das Kabel nehmen, denn fast alle Smartphone-Ladegeräte haben eine USB-Buchse, in die man das Kabel stecken kann.

Ein weiterer Tipp: Hütet euch vor gefälschten Kabeln und Adaptern. Gerade auf Amazon findet man viele angebliche Originalkabel für einen Bruchteil des Originalpreises. Meistens sind das Fälschungen. Das iPhone weist darauf auf mit einer Meldung hin, dass man kein Originalzubehör verwendet (jedes Kabel und jeder Adapter enthält einen kleinen Chip, der es identifiziert). Wenn man Glück hat, funktionieren diese Fälschungen zwar, ich habe aber zum Beispiel einen gefälschten Lightning-auf-Dock-Connector-Adapter, mit dem sich das iPhone zwar laden lässt, mit dem eine Datenübertragung zum Mac oder zu Zubehörprodukten aber nicht möglich ist. Bei den Kabeln ist es das Gleiche: Laden geht meist, mehr aber nicht. Noch vorsichtiger sollte man bei gefälschten Ladegeräten sein, denn diese sind meist minderwertig verarbeitet und intern so dilettantisch verkabelt, dass sie schon mal in Flammen aufgehen oder dem Nutzer Stromschläge verpassen, wie man immer wieder liest. Hier sollte man schon die 19 Euro für ein Originalladegerät investieren.

Mittlerweile gibt es auch alles wichtige Zubehör mit Lightning-Anschluss: Sounddocks, Hifi-Anlagen, Auto-Halterungen – sogar Apple selbst bietet wieder ein Dock an. Optisch ist das allerdings immer noch das selbe alte Plastik-Dock wie schon beim ersten iPhone und so passt es optisch nicht wirklich gut zum 5s. Auch liegt weiterhin kein Lightning-Kabel bei. Und mit der neuen Lederhülle von Apple passt das 5s auch nicht hinein.

LTE ist toll, weil UMTS überlastet ist: Mobilfunk mit dem iPhone 5s

Das 5s unterstützt wie der Vorgänger LTE, allerdings mit dem kleinen, jedoch entscheidenden Unterschied, dass es mehr Funkbänder unterstützt: 800, 850, 900, 1800, 1900, 2100 und 2600 Megahertz. Davon werden in Deutschland aber nur 800, 1800 und 2600 Megahertz genutzt. Das iPhone 5 konnte hingegen nur die Bänder 850, 900, 1800 und 1900 Megahertz nutzen. Damit läuft es in Deutschland nicht mehr nur im Telekom-Netz, sondern auch bei Vodafone und O2. Und selbst für Telekom-Kunden bietet es Vorteile, denn das iPhone 5 unterstützte hier nur das 1800-Megahertz-Band, das allerdings nur in Städten verfügbar ist. Ist man auf dem Land unterwegs, funkt auch die Telekom mit 800 Megahertz. Das unterstützt das 5s jetzt, man hat also auch auf dem platten Land häufiger LTE-Empfang. In Städten nutzen alle Anbieter auch 2600 Megahertz, was ebenfalls unterstützt wird. Dabei bietet das 5s allerdings nur normales LTE mit maximal 100 Megabit pro Sekunde, kein LTE Advanced, wie manch andere Smartphones, die maximal 150 Megabit pro Sekunde unterstützen. Bei Telekom und Vodafone bekommt man zwar Tarife, die diese Geschwindigkeit bieten, allerdings sind das die Toptarife mit entsprechend hohen Kosten. Alle anderen Tarife sind von vornherein auf kleinere Übertragungsgeschwindigkeiten begrenzt.

Der Vorteil von LTE liegt aktuell auch gar nicht in der höheren Geschwindigkeit, denn mal ehrlich: Wer braucht aktuell 100 Megabit pro Sekunde auf seinem Smartphone? Das haben die meisten ja nicht mal zu Hause. Der Vorteilt liegt darin, dass LTE momentan noch so wenig genutzt wird, dass das Netz nicht dauernd überlastet ist. UMTS/HSDPA ist nämlich seit geraumer Zeit dauerüberlastet, sodass man meist nicht mal seine 7,2 Megabit erhält, die einem laut Vertrag zustehen würden. Die Netzbetreiber investieren allerdings auch kaum noch in UMTS, sondern konzentrieren sich auf LTE. Da immer mehr Smartphone-Nutzer hinzukommen, die UMTS noch weiter überlasten, bleibt nur die Flucht nach vorne – zu LTE. Aktuell lassen sich die Betreiber dieses Netz noch fürstlich bezahlen – wie in den Anfangszeiten von UMTS. Allerdings bekommt man dafür auch etwas. Mein Vertrag ist auf 16 Megabit pro Sekunde begrenzt und ich bekomme diese Geschwindigkeit auch wirklich. Vorher, per UMTS, waren es meist maximal sechs Megabit, obwohl es eigentlich 7,2 sein sollten – meist war es sogar noch weniger. Hinweis: Natürlich sind diese Messungen nicht repräsentativ, da die Geschwindigkeit immer auch von der Tageszeit, dem Ort und der momentanen Netzauslastung abhängt.

Auch im UMTS/HSDPA-Netz bietet das iPhone 5s theoretisch eine Geschwindigkeit von maximal 42,2 Megabit pro Sekunde – dank der DC-HSDPA-Technik, bei der mehrere HSDPA-Kanäle gebündelt werden. Leider gilt aber auch hier: Diese Leistung wird vermutlich nicht erreicht, da hier immer noch das überlastete UMTS-Netz benutzt wird.

Von links nach rechts: Mini-SIM, Micro-SIM, Nano-SIM (Bild: t3n.de)

Von links nach rechts: Mini-SIM, Micro-SIM, Nano-SIM. (Foto: Sebastian Düvel)

Das iPhone 5s braucht wie das iPhone 5 eine Nano-SIM. Sie ist nochmal kleiner als eine Micro-SIM, die schon kleiner ist als die am häufigsten verwendet Mini-SIM. Die Nano-SIM setzt außer Apple nur noch Motorola im Moto X ein. Auf lange Sicht will Apple die SIM-Karte ganz abschaffen und mit virtuellen SIM-Karten arbeiten. Da sich die Netzbetreiber  dagegen momentan noch wehren, macht Apple eben die SIM-Karte immer kleiner. Also muss man schauen, dass der eigene Mobilfunkprovider auch SIM-Karten im Nano-Format anbietet. Bei den großen Vier ist das kein Problem. Bei Prepaid-Anbieter muss man aber genau nachfragen, denn dort ist das nicht unbedingt der Fall.

Notfalls kann man sich eine Nano-SIM auch selbst ausschneiden, beziehungsweise stanzen, allerdings ist hier Vorsicht geboten, da eine Nano-SIM kaum noch größer als der darauf enthaltene Chip ist. Ihn sollte man nicht beschädigen. Weiteres Problem: Eine Nano-SIM ist auch dünner als eine Micro-SIM.

iPhone 5s LTE-Unterstützung mit deutschem Modell (Karte Wikipedia, CC-BY-SA 2.5, Bearbeitung: t3n.de)

iPhone 5s: LTE-Unterstützung mit deutschem Modell. (Karte: Wikipedia, CC-BY-SA 2.5, Bearbeitung: t3n.de)

Die unterstützten LTE-Frequenzen werden auch in fast ganz Europa genutzt. Allerdings nützt das mit einem deutschen Vertrag überhaupt nichts, da es noch kein LTE-Roaming gibt. Man könnte aber ausländische SIM-Karten verwenden, sofern sie LTE unterstützen. Zumindest für den Urlaub sollte aber auch UMTS/HSDPA völlig ausreichen.

WLAN beim iPhone 5s ist nicht langsam, könnte aber schneller sein

Beim WLAN gibt es gegenüber dem 5er keine Neuerung. Gegenüber meinem 4S allerdings schon, denn das 5s unterstützt auch Fünf-Gigahertz-Netze. So kann man in Städten aus dem meist hoffnungslos überlasteten 2,4-Gigahertz-WLAN auf das kaum genutzte Fünf-Gigahertz-WLAN ausweichen. Leider unterstützt das 5s nicht den kommenden WLAN-Standard 802.11ac. Momentan ist das noch kein Thema, aber in ein bis zwei Jahren wird man das vielleicht vermissen. Die aktuelle AirPort-Extreme-Basisstation unterstützt das auch schon. Mit 802.11ac sind theoretisch fast sieben Gigabit pro Sekunde möglich, 802.11n kann maximal 600 Megabit.

In der Praxis sind diese Werte weitaus geringer. Beim Smartphone ganz besonders, denn um diese hohen Werte zu erreichen, braucht man mehrere Antennen – für die 6,93 Gigabit pro Sekunde von ac-WLAN beispielsweise acht. Heutige Basisstationen haben maximal drei. Das reicht für 1,3 Gigabit. Smartphones, also auch das iPhone 5s, haben aber nur eine WLAN-Antenne. Damit gehen mit dem alten n-Standard maximal 150 Megabit pro Sekunde und mit 802.11ac sind es dann 433. Doch das sind alles wie gesagt nur theoretische Werte. In der Realität ist das um ein vielfaches geringer. Da müssen Smartphone und Router optimal positioniert sein, also möglichst eine Sichtverbindung haben, und möglichst nah aneinander stehen. In der Praxis kommt man auf etwa 100 Megabit pro Sekunde bei 802.11n und auf um die 300 Megabit bei 802.11ac. Da die wenigsten über so schnelle Internetzugänge verfügen, ist das aktuell ausreichend.

Größe und Gewicht

Im Vergleich zum 5er hat sich nichts an Maßen und Gewicht geändert. Im Vergleich zu meinem 4S allerdings schon: So ist das 5s 1,7 Millimeter dünner (4S: 9,3 Millimeter, 5s: 7,6 Millimeter) und 28 Gramm leichter (112 zu 140 Gramm). Die Breite ist mit 58,6 Millimetern gleich geblieben, allerdings ist es 8,6 Millimeter höher.

Das iPhone 5s fühlt sich definitiv leichter an und fasst sich gut an, obwohl es relativ eckig ist, aber die abgerundeten Kanten helfen dabei. Störend finde ich nur, dass man auf der Rückseite sowohl das Apple-Logo als auch den iPhone-Schriftzug erfühlen kann. Vor allem an der iPhone-Schrift bleibe ich manchmal hängen und halte das dann für Dreck, was ein kurzer Blick auf die Rückseite widerlegt. Da war das 4S klar im Vorteil, da die Glasrückseite extrem glatt und ohne störende Erhebungen gebaut war. Dafür dürfte das 5s nun weniger sturzempfindlich sein (das darf aber jeder gerne selbst probieren, ich werde keine Falltests machen …).

FaceTime trotz HD-Front-Kamera in miserabler Auflösung

Die Frontkamera ist wie beim iPhone 5 eine 1,2-Megapixel-Kamera, die 720p-Video aufnehmen kann – mein 4S konnte nur VGA. Leider nützt einem die Kamera bei FaceTime per WLAN nichts, denn aufgrund eines Patentstreits überträgt Apple derartige Videochats nur mit HVGA-Auflösung (480 x 368 Pixel).

Funken im Nahbereich: Kein NFC, aber Bluetooth

Die schlechte Nachricht zuerst: Das 5s unterstützt immer noch kein NFC. Das wurde von vielen gewünscht, damit endlich das Bezahlen im Handel in die Gänge kommt, es sieht aber so aus, als wenn Apple so gar nichts von NFC hält. Apple könnte sicher seine Marktmacht nutzen und NFC pushen, die Entwickler konzentrieren sich aber lieber auf Bluetooth 4.0 Low Energy. Damit wäre wie bei NFC theoretisch auch eine Kommunikation mit Kassensystemen möglich, allerdings ist das momentan mit gar nichts kompatibel. Weder gibt es passende Kassen, noch irgendwelche Bezahl-Apps, das Ganze ist also höchstens für die ferne Zukunft von Interesse. Momentan gibt es am Markt schon diverse NFC-Bezahlkarten (MasterCard PayPass, VISA payWave und in Deutschland girogo). Apple hätte eine Partnerschaft mit MasterCard oder VISA eingehen und das richtig voran bringen können, aber der Konzern will wohl lieber sein eigenes Ding machen. Das ist aber noch nicht fertig, also bekommt der Nutzer einfach mal gar nichts.

Stattdessen ist Bluetooth LE mit iOS 7 in seiner Funktion erweitert worden und unterstützt jetzt sogenannte iBeacons, kleine Bluetooth-Sender, die man zum Beispiel irgendwo in einem Geschäft platziert und die dem Nutzer dann, sobald er in die Nähe kommt, Informationen oder Werbung auf sein iPhone schicken können.

iPhone 5s: Die Akkulaufzeit

Gefühlt hält der Akku etwas länger als beim 4S – man kommt bei moderater Nutzung gut durch den Tag. Er könnte allerdings auch länger halten. Wenn man doch mal spielt oder längere Zeit per LTE surft, verschwinden die Prozente schon recht schnell. Mir persönlich wäre ein etwas dickeres iPhone mit längerer Laufzeit lieber als jedes mal ein dünneres Gerät, dafür aber auch eine kürzere oder gleiche Laufzeit zu bekommen.

Das iPhone 5 hat einen 5,45-Wattstunden-Akku, das 5s kommt mit 5,95 Wattstunden. Allerdings ist das 5s auch stromhungriger. Die CPU ist zwar im 28-Nanometer-Prozess gefertigt und spart dadurch Strom, allerdings nutzt Apple den gesparten Strom, um mehr Leistung in das iPhone zu packen. Dank Verbesserungen in iOS 7 und dem M7-Motion-Prozessor kommt man aber je nach Nutzung auf eine längere Laufzeit als beim 5er. Selbst im Vergleich zum 4S, das eine längere Akkulaufzeit als das 5er hatte, ist das 5s mindestens gleich gut oder etwas besser. Ein großer Sprung ist es aber wie gesagt nicht. Auch kann man natürlich einen neuen Akku nicht mit einem zwei Jahre alten Akku vergleichen, da Lithium-Ionen-Akkus im Laufe der Zeit an Kapazität verlieren. So hat der Akku in meinem 4S vielleicht nur noch 60 Prozent seiner ursprünglichen Kapazität. Ich lade mein iPhone jede Nacht und das reicht. Und meist habe ich abends, je nach dem, wie intensiv ich das iPhone genutzt habe, zwischen zehn und 30 Prozent über.

Ich habe mal an einigen Tagen die iPhone-Verbrauchs-Anzeige abgefragt und hatte nach 18 Stunden Standby und acht Stunden Nutzung noch 13 Prozent Akku. Ein anderes Mal waren es nach 15,5 Stunden Standby und 7,5 Stunden Nutzung noch drei Prozent. Es kommt also immer ganz auf die Nutzung an. Zusätzlich habe ich das momentan sehr populäre Spiel „Clash of Clans“ laufen lassen, und dabei hielt das iPhone 5,5 Stunden durch (bei automatischer Helligkeitsregelung und im WLAN). Wichtig für eine lange Akkulaufzeit ist auch, dass möglichst keine unnützen Apps im Hintergrund aktiv sind. Speziell Facebook ist da so ein Kandidat, der ordentlich Akku verbraucht.

iPhone 5s – Das „s“ steht für Speed: Benchmarks

Wofür das „s“ diesmal steht, weiß wohl nur Apple. Ich sage, dass es wieder mal für „Speed“ steht, denn das iPhone 5s ist wirklich extrem flott. Es ist in allen Disziplinen mindestens doppelt so schnell wie das 5er.

Im CPU-Benchmark GeekBench zeigt sich die Verdoppelung der Leistung. Größere Werte sind besser. (Grafik: t3n.de)

Im CPU-Benchmark GeekBench zeigt sich die Verdoppelung der Leistung. Größere Werte sind besser. (Grafik: t3n.de)

Besonders auch im Browser ist bei diversen Benchmarks eine Verdoppelung messbar. In der Praxis ist das allerdings weniger relevant, Websurfen fühlt sich auf dem 5s nicht merklich schneller an. Unterschiede merken wird man wohl nur bei sehr komplexen Seiten mit viel JavaScript, denn die Benchmarks testen fast ausschließlich die JavaScript-Leistung.

Auch hier zeigt sich fast eine Verdoppelung der Leistung. Werte in ms, kleinere Werte sind besser. (Grafik: t3n.de)

Auch hier zeigt sich fast eine Verdoppelung der Leistung, Werte in ms, kleinere Werte sind besser (Grafik: t3n.de)

Je nach Benchmark fallen die Werte eindeutiger aus. Werte in ms, kleinere Werte sind besser. (Grafik: t3n.de)

Je nach Benchmark fallen die Werte eindeutiger aus. Werte in ms, kleinere Werte sind besser (Grafik: t3n.de)

Auch Google hat einen eigenen Bechnmark und auch hier liegt das iPhone 5s deutlich vorne. Größere Werte sind besser. (Grafik: t3n.de)

Auch Google hat einen eigenen Bechnmark und auch hier liegt das iPhone 5s deutlich vorne. Größere Werte sind besser. (Grafik: t3n.de)

Die vorherigen Benchmarks testen alle nur die reine JavaScript-Leistung. Der Browsermark simuliert eher die normale Nutzung und verwendet eine Kombination von JavaScript-Benchmarks und anderen Disziplinen. Deshalb ist der Unterschied zwischen iPhone 5s und iPhone 5 hier auch nicht so groß. Das heißt: Beim normalen Surfen im Web wird man nicht viel von der höheren Geschwindigkeit merken.

Hier ist der Unterschied nicht mehr ganz so extrem. Größere Werte sind besser. (Grafik: t3n.de)

Hier ist der Unterschied nicht mehr ganz so extrem. Größere Werte sind besser. (Grafik: t3n.de)

Die Grafikleistung ist noch stärker angestiegen. Die Füllrate, also die Anzahl der Texturpunkte, die pro Sekunde berechnet werden können, hat sich fast verdoppelt. Einzig der Dreiecksdurchsatz (also wieviele Dreiecke eines 3D-Modells pro Sekunde gezeichnet werden können) ist gesunken, da Apple die Grafikeinheit anders strukturiert hat. Es gibt nun mehr Shader und weniger Geometrieeinheiten. Für die reale Spielleistung hat das aber keine Auswirkungen, wie man an den Framerates sehen kann. Hier ist das 5s immer schneller und alles läuft ruckelfrei und in sehr hoher Qualität.

Die Füllrate hat sich fast verdoppelt. Werte in MTexel/s. Größere Werte sind besser. (Grafik: t3n.de)

Die Füllrate hat sich fast verdoppelt. Werte in MTexel/s. Größere Werte sind besser. (Grafik: t3n.de)

Der Dreiecksdurchsatz ist gegenüber dem iPhone 5 gesunken. Das liegt an einer anderen Architektur des Grafikchips. Werte in MDreiecke/s. Größere Werte sind besser. (Grafik: t3n.de)

Der Dreiecksdurchsatz ist gegenüber dem iPhone 5 gesunken. Das liegt an einer anderen Architektur des Grafikchips. Werte in MDreiecke/s. Größere Werte sind besser. (Grafik: t3n.de)

Schauen wir nun mal, wie sich das iPhone 5s in einem realen Grafikszenario schlägt:

Hier sieht man fast immer eine Verdoppelung, teilweise  fast die vierfache Leistung. Werte in Bilder/s. Größere Werte sind besser. (Grafik: t3n.de)

Hier sieht man fast immer eine Verdoppelung, teilweise fast die vierfache Leistung. Werte in Bilder/s. Größere Werte sind besser. (Grafik: t3n.de)

Auch den beliebten 3DMark-Benchmark gibt es mittlerweile für iOS-Geräte. Hier konnte ich allerdings nur die „Extreme“- und „Unlimited“-Einstellungen testen, da das 5s für den normalen Ice-Storm-Test zu schnell ist.

Extrem, wie viel schneller das iPhone 5s ist. Besonders im Vergleich zum 4S. Enorm, was sich in zwei Jahren verändert. Größere Werte sind besser. (Grafik: t3n.de)

Extrem, wie viel schneller das iPhone 5s ist. Besonders im Vergleich zum 4S. Enorm, was sich in zwei Jahren verändert. Größere Werte sind besser. (Grafik: t3n.de)

Das iPhone 5s ist ein wahres Performance-Wunder. Es zählt aktuell zu den schnellsten Smartphones überhaupt. Es wird nur im Multi-Core-Test von Android-Smartphones mit mehr Kernen geschlagen. Mehr als zwei Kerne bringen aber aktuell nicht viel in einem Smartphone, da die meisten Apps diese gar nicht nutzen können. So beschränkt sich Apple auch beim iPhone 5s auf zwei Kerne und verbessert sie so, dass dennoch eine gewaltige Leistungssteigerung heraus kommt.

Auf einen Video-Vergleich hab ich verzichtet, weil diese wenig aussagekräftig sind und sich vieles auch nur geringfügig unterscheidet, so dass man das nicht seriös messen kann. Wer so etwas dennoch sehen will, kann sich dieses Video anschauen.

Umstieg vom iPhone 4S auf das iPhone 5s: Die Einrichtung

An dieser Stelle möchte ich auch noch erwähnen, wie reibungslos ein Umstieg auf ein neues iPhone ist. Apple bietet schon seit dem ersten iPhone die Möglichkeit einer kompletten Datensicherung des Telefons an. Dazu verbindet man es mit dem USB-Kabel mit einem Computer, öffnet iTunes und schon wird alles gesichert. Seit iOS 5 geht das auch komplett ohne Rechner und iTunes, denn seitdem kann man sein Backup in Apples iCloud speichern. Hier wird immer dann, wenn man sein iPhone lädt und ein WLAN in der Nähe ist, eine Sicherung angefertigt.

Richtet man jetzt sein neues iPhone ein, wird man gefragt, ob man es als neues Telefon einrichten oder aus einem Backup wiederherstellen will. Ich habe hier einfach die Sicherung meines iPhone 4S ausgewählt und nach knapp einer Stunde war alles wie vorher und ich konnte genau da weitermachen, wo ich auf dem 4S aufgehört habe. Alle Apps inklusive ihrer Einstellungen waren wieder da.

Die iCloud ist allerdings auf fünf Gigabyte kostenlosen Speicher begrenzt, wozu Backups, iCloud-Mail sowie Daten von Apps zählen, die sie in der iCloud speichern. Fotos im Fotostream zählen nicht dazu. Lässt man zusätzlich noch seine Fotos und Videos im Backup sichern (was standardmäßig eingestellt ist), kann es schnell knapp werden mit dem Speicherplatz. Allerdings bietet Apple Upgrades auf 15 Gigabyte für 16 Euro pro Jahr, 25 Gigabyte (32 Euro pro Jahr) sowie 55 Gigabyte (80 Euro pro Jahr) an. Andere Speicherdienst wie Dropbox sind da günstiger. Dort bekommt man 100 Gigabyte für umgerechnet 72 Euro im Jahr. Hat man mehr als ein iPhone beziehungsweise iPad und nutzt die Geräte mit dem selben iCloud-Account, wird man vermutlich nicht mit den kostenlosen fünf Gigabyte auskommen.

Die abgerundeten Kanten sollen diesmal haltbarer sein. (Foto: Dennis Wisnia)

Die abgerundeten Kanten sollen diesmal haltbarer sein. (Foto: Dennis Wisnia)

Einige US-Blogger haben vorgeschlagen, dass Apple einem soviel iCloud-Speicherplatz gratis geben sollte, wie man lokal auf allen Geräten zusammen hat. Wer also ein 16-Gigabyte-iPhone und ein 32-Gigabyte-iPad hat, sollte 48 Gigabyte von Apple bekommen. Angesichts der hohen Preise für iOS-Geräte und der geringen Kosten für Speicherplatz sollte Apple das eigentlich anbieten können.

Sichert man lokal per iTunes, hat man diese Beschränkungen oder Kosten nicht. Dort kann man soviel sichern, wie auf die eigene Festplatte passt. Die Sicherung per iCloud ist allerdings komfortabler, da man hier gar nichts mehr machen muss. Synchronisiert man nicht regelmäßig mit iTunes, wird man das Gerät nur zum Sichern auch nicht extra an den Computer anschließen.

WLAN-Zwang für manche Dienste

Für die iCloud-Sicherung braucht man ein WLAN zu Hause, eine Sicherung über Mobilfunk ist nämlich nicht möglich. Hier spielen vielleicht noch alte Verträge mit Netzbetreibern eine Rolle, denn im Prinzip kann es Apple ja egal sein, womit man sein Datenvolumen verbraucht. Wobei der Konzern da in letzter Zeit immer lockerer wird, mittlerweile darf man auch größere Apps per Mobilfunk laden. Waren es Anfangs noch maximal 20, später dann 50 Megabyte, kann man aktuell bis zu 100 Megabyte große Apps laden. Und mit FaceTime, Apples Videotelefonie-App, kann man mittlerweile auch über Mobilfunk telefonieren – anfangs ging das auch nicht. Allerdings kann man keine Filme und TV-Serien über Mobilfunk laden oder den automatischen Fotostream nutzen. Auch iOS-Updates funktionieren nur per WLAN oder eben über iTunes am Computer. Für die meisten dürfte das kein Problem sein, denn fast jeder hat ein WLAN zu Hause. Es ist zudem ziemlich praktisch, so etwas wie iMessages einfach über WLAN verschicken zu können, wenn man an Orten ist, wo man zwar WLAN, aber keinen Mobilfunkempfang hat.

Fazit

Wenn ich ein iPhone 5 gehabt hätte, wäre ich nicht auf ein 5s umgestiegen, sondern hätte noch ein Jahr auf das nächste Modell gewartet – so gravierend sind die Änderungen nicht. Dazu kommt, dass man ja auch immer etwas Neues haben möchte und da das 5s bis auf die Farben gleich aussieht, ist das eher langweilig. Da ich aber vom 4S komme, ist das für mich natürlich komplett neu. Von daher spreche ich für 4S-Nutzer oder Besitzer älterer Geräte eine klare Kaufempfehlung aus.

Im Vergleich zu vielen Android-Smartphones hat das 5s weniger Funktionen, allerdings muss ich man sich selbst fragen, ob man die denn unbedingt braucht. Das beste Smartphone ist nicht das mit den meisten Funktionen, sondern das am besten benutzbare, das seine Funktionen sinnvoll integriert. Da ist weniger dann oft mehr. Apple hat mit dem iPhone 5s eine solide Weiterentwicklung abgeliefert. Funktionen wie der Fingerabdrucksensor, der 64-Bit-Prozessor und das akkuschonende Aufzeichnen von Bewegungsdaten sind wegweisende Neuerungen, die uns sicher in der Zukunft auch bei anderen Herstellern begegnen werden.

Update vom 8. Dezember 2013: Ich habe jetzt auch noch die Sprachqualität getestet. Im Vergleich zum iPhone 4S klingt das 5s voller und weniger blechern. So richtig toll ist es nicht, es gibt also sicher andere Smartphones, die besser klingen. Ich hatte allerdings bislang keine Probleme. Ich konnte alle Gesprächspartner gut verstehen und diese auch mich. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich nicht viel telefoniere und das darum natürlich nicht repräsentativ ist. Was ziemlich gut funktioniert ist die Umgebungsgeräuschunterdrückung. Man kann eigentlich immer die Stimme gut verstehen und Hintergrundgeräusche werden recht gut unterdrückt (man hört sie noch, aber nicht übermäßig störend). Besser als beim 4S funktioniert diese aber in meinem Test nicht. Allerhöchstens minimal. Wie das iPhone 4S nutzt auch das 5s zwei Mikrofone um Geräusche zu unterdrücken. Beim 4S war das zweite Mikrofon oben neben der Kopfhörerbuchse. Seit dem iPhone 5 ist es auf die Rückseite zwischen Kamera und Blitzlicht gewandert, damit man besseren Ton bei Videoaufnahmen hat. Je nach Quelle der Hintergrundgeräusche kann das für bessere Ergebnisse sorgen.

Das iPhone 5s unterstützt wie auch das 5er HD-Voice. Das ist ein besserer Soundcodec, der eine Übertragung in höherer Qualität erlaubt. Im Vergleich zum normalen GSM-Codec wurde die Tonbandbreite auf 16 Kilohertz erweitert. Das sorgt für eine wesentlich bessere Sprachverständlichkeit. Um aber damit telefonieren zu können, müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt sein: Das Smartphones des Anrufers und des Angerufenen müssen dieses Codec unterstützen (was immer mehr neue Smartphones tun). Dann muss das Mobilfunknetz das unterstützen. Momentan tun dies aber nur Telekom und Vodafone. Außerdem muss man im UMTS-Netz sein, über GSM funktioniert das auch nicht. Leider hat man davon auch nichts, wenn man im Festnetz anruft, da diese wenn sie denn überhaupt HD-Voice unterstützen, leider einen anderen Codec nutzen. Und diese sind nicht kompatibel.

Wie seht ihr das? Lohnt sich der Umstieg auf das iPhone 5s oder sollte man in jedem Fall auf das nächste iPhone warten? Oder lieber gleich zu Android?

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18 Kommentare
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Robert Hartung

„64 Bit braucht man, damit man mehr als vier Gigabyte RAM nutzen kann. “

Das ist wohl war, aber man darf eins nicht vergessen: 64 Bit bedeutet auch die Wortlänge des Prozessors. Somit kann man in einem Datenwort nun viel mehr unterbringen nämlich zuerst mal zwei 32 bit Worte. Bei einem Speicherzugriff holt man also unter Umständen 2 Worte.

Außerdem kann in einem 64 Bit wort z.B. die Addition von Zahlen (zwei 32 bit worte) zusammengefasst werden. Man spart teure Speicherzugriffe und Energie.

Also da steckt mehr dahinter, als nur > 4 GiB RAM. Leider ist das für den regulären Kunden wohl uninteressant ;)

Antworten
Sebastian Düvel

@Robert: Das ist völlig korrekt was du schreibst, allerdings ist der Performance-Gewinn dadurch eher zu vernachlässigen. Ja, er ist vorhanden, aber eher mess- als spürbar. Wollte das nicht unnötig verkomplizieren. :-)

Antworten
Gustave

Danke für den ausführlichen Test. Steige in den nächsten Tagen ebenfalls vom 4s auf das 5s um und bin nun noch mal bestärkt in meiner Entscheidung.

Dass das 4s hinsichtlich der Geschwindigkeit mittlerweile in die Jahre gekommen wäre kann wohl wirklich niemand behaupten (vor allem nicht in Hinblick auf die ruckelnden Konkurrenz-Smartphones… ). Bei der täglichen Nutzung gibt es aber doch immer mal wieder Bereiche (öffnen / schliessen / wechseln von Apps) in denen die Bedienung ein wenig träge wirkt. Vielleicht ist man aber auch verwöhnt von dem Wow-Effekt in der ersten Zeit der Nutzung (vor allem wenn man wie ich von Android zu iOs wechselte.) Da war erstmal alles unglaublich schnell.

Antworten
ChriMi

Hi,
Danke für den Artikel. Leider konnte ich aber nichts über die Telefonqualität lesen. Wurden diese gegenüber dem 4S verbessert (Empfangs/Sendequalität)? Hatte jetzt mal länger einen Vergleich mit einem BB Q10 und da wäre ich fast soweit gewesen, fürs telefonieren nur noch das Q10 zu verwenden.

Antworten
MaxK

„Im Vergleich zu vielen Android-Smartphones hat das 5s weniger Funktionen, allerdings muss ich man sich selbst fragen, ob man die denn unbedingt braucht.“

Ihr entdeckt es schon ;-)

Antworten
Sebastian Düvel

@ChriMi: Telefonieren ist voll 90er, aber extra für dich werde ich das am Wochenende noch testen. :-)

Antworten
ChriMi

*g* – Danke :-)

Antworten
Sebastian Wagner

Toller Artikel, der endlich mal mehr in die Tiefe geht als die sonstigen 5s Berichte, die man so kennt.

Antworten
Sebastian Düvel

So, Update zur Sprachqualität ist jetzt drin.

Antworten
ChriMi

Danke für das Update. Ich bin echt am Überlegen, mein 4S in Rente zu schicken und das 5S zu erwerben. Das Aufzeichnen von Bewegungsdaten sowie der Fingerabdruck Home-Button sind meine persönlichen Highlights. Mit den Empfangs- und Sendeeigenschaften muss ich vorher noch testen, im Büro zu Hause habe ich mit dem 4S doch einige Empfangsprobleme.

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