iPhone als Bezahlterminal: Apples Tap to Pay startet in Deutschland – so funktioniert es
Nach Apple Pay für Kund:innen bringt der iPhone-Bauer nun eine Lösung für den Handel nach Deutschland: Schon Anfang 2022 hatte Apple die iPhone-Funktion Tap to Pay in den USA eingeführt. Rund ein Jahr später landete Tap to Pay in den ersten europäischen Ländern wie Italien und Frankreich sowie in Großbritannien. Mit etwas Verspätung ist jetzt Deutschland an der Reihe – Insider:innen hatten bereits mit einem früheren Start gerechnet.
Laut Apple sollen „Millionen von Händlern von kleinen Unternehmen bis hin zu großen Einzelhändlern“ mit Tap to Pay statt der Hardwareterminals von Orderbird ein iPhone als Terminal nutzen. Neben Apple Pay werden auch kontaktlose Kredit- und Debitkarten sowie andere digitale Geldbörsen – auch auf Android-Smartphones – unterstützt.
Tap to Pay per iPhone: Apple kooperiert mit Bezahlplattformen
Tap to Pay ist wie Apple Pay kein Dienst, den Apple komplett allein betreibt: Der iPhone-Hersteller stellt zwar die Schnittstellen und einen Teil der Plattform zur Verfügung. Allerdings arbeitet das Unternehmen in jedem Land mit zahlreichen Bezahlplattformen zusammen, über die die Zahlungen abgewickelt werden.
In Deutschland sind zunächst Dienstleister Adyen, Commerz Globalpay, myPOS, Nexi, Sumup und Viva mit am Start. Weitere Dienstleister wie Mollie, Payone, Revolut, die Sparkassen-Finanzgruppe und Stripe werden Tap to Pay auf dem iPhone im Laufe dieses Jahres einführen, so Apple. Die für Händler anfallenden Gebühren legt der jeweilige Anbieter fest, erklärt Apple.
Zum Deutschlandstart akzeptiert Tap to Pay Zahlungen mit Kredit- und Debitkarten etwa von Mastercard und Visa. Apple verspricht ferner, dass es künftig auch möglich sein werde, mit Girocard zu bezahlen. Die Sparkassen sollen Apple zufolge noch in diesem Jahr damit starten.
Tap to Pay: iPhone statt Bezahlterminal
Auch Apple setzt künftig in seinen deutschen Stores auf Tap to Pay und kann so die eigene Hardware anstelle der Bezahlterminals der Dienstleister verwenden. Ebenso führen Apple zufolge Unternehmen wie Dyson, Ganni und Rituals Tap to Pay in ihren Filialen ein. Auch der Kassensystemanbieter Gastronovi macht Tap to Pay auf dem iPhone in seinen Systemen verfügbar, die, so Apple, in Tausenden von Restaurants zum Einsatz kommen.
Für die Nutzung von Tap to Pay müssen Händler:innen nicht das neueste iPhone als Terminal verwenden. Laut Apple genügt ein iPhone XS aus dem Jahr 2018 „mit integriertem NFC-Lesemodul und aktueller iOS-Version“. Für die Nutzung ist außerdem die Tap-to-Pay-iOS-App erforderlich.
Zum Datenschutz sagt Apple, dass der iPhone-Hersteller selbst „keinerlei Kenntnis“ über die Tap-to-Pay-Transaktionen erhalte. Wenn eine Zahlung verarbeitet wird, speichern weder Apple noch der Händler Kartennummern oder Transaktionsinformationen auf dem Gerät oder auf Apple Servern, so Apple.
Auch wenn Tap to Pay nun in Deutschland bereitsteht, heißt das nicht, dass es die mit iOS 18 angekündigte Neuerung namens Tap to Cash nach Deutschland schaffen wird. Mit der Funktion ist es möglich, Geldbeträge direkt zwischen zwei iPhones auszutauschen, indem die Geräte ähnlich wie bei Namedrop aneinander gehalten werden. Tap to Cash ist allerdings an das nur in den USA verfügbare Apple-Cash-Konto geknüpft.