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Auf eurem iPhone wird wohl bald mehr Werbung angezeigt

Apple baut einem Bericht zufolge seine Ambitionen im Werbegeschäft auf iPhones und iPads weiter aus. Unter anderem sei mit Werbeanzeigen in vorinstallierten Apps wie Maps, Büchern und Podcasts zu rechnen.

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App-Store-Icon auf einem iPhone. (Foto: Hilalabdullah/Shutterstock.com)

Schon jetzt spielt Apple Anzeigen in wenigen Apps wie News und Aktien aus. Auch in den App-Stores für iPhones, iPads und Macs ist das der Fall. Ähnlich wie Googles Suchanzeigen können Entwickler:innen in den Stores dafür bezahlen, dass ihre App bei der Suche für eine bestimmte Anfrage wie „Puzzlespiele“ oder „Fotoeditor“ beworben wird. Zudem hatte Apple in den USA Werbung in seinem Aboservice TV Plus für seinen eigenen Friday-Night-Baseball-Vertrag geschaltet.

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Suchergebnisse in Apple-Karten wohl bald mit Werbung

Laut dem Bericht des Bloomberg-Reporters Mark Gurman könnten bald auch Anzeigen in Apples Kartendienst auf die gleiche Weise funktionieren wie im App-Store: Unternehmen können dafür bezahlen, dass sie bei Eingabe bestimmter Suchbegriffe ganz oben in den Suchergebnissen erscheinen.

Werbung im App-Store ist wohl nur der Anfang. (Bild: Apple)

Gurman glaubt ferner, dass der iPhone-Bauer auch in seinen eigenen Apps wie Podcasts und Bücher Werbeanzeigen integrieren könnte. Verlage könnten so die Möglichkeit erhalten, Anzeigen in Bereichen innerhalb jeder App zu platzieren. Denkbar sei ebenso, dass ihre Inhalte in den Suchergebnissen gegen Bezahlung weiter oben erscheinen. Derzeit sind Maps, Podcasts und Bücher noch werbefrei.

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Neben der erwarteten Ausweitung der Werbeanzeigen auf weitere Apps gehen sowohl Gurman als auch 9 to 5 Mac und weitere Medien davon aus, dass Apple die Werbung im App-Store weiter ausbauen wird. Zusätzlich zu den Anzeigen, die schon in der Suche zu finden sind, könnten bald auch der „Heute“-Tab und die App-Downloadseiten Werbung erhalten.

Laut einem älteren Bericht von 9 to 5 Google könnten Anzeigen im „Heute“-Tab als größere Karten mit dem Wort „Anzeige“ unter dem Namen der App angezeigt werden. Anzeigen auf einzelnen App-Seiten würden im Abschnitt „Das gefällt dir vielleicht auch“ blau hervorgehoben werden.

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Gurman: Apple TV Plus mit großem Werbepotenzial

Mit der Werbung im App-Store und in den genannten Apps könnte es Gurman zufolge nicht aufhören. Der Bloomberg-Reporter spekuliert, dass Apple sich das Potenzial für Werbung auf Apple TV Plus nicht entgehen lassen könnte.

Er meint, dass der Konzern sich dafür entscheiden könnte, „preisgünstigere werbeunterstützte Formate“ zu schaffen. Genau das verfolgen derzeit sowohl Netflix als auch Disney Plus und wollen ihre werbeunterstützten Angebote bis Ende 2022 anbieten. Derzeit wird Apple TV Plus vollkommen werbefrei für 4,99 Euro im Monat angeboten.

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Apples Werbegeschäft ist nicht vollkommen neu: Der Konzern hatte schon 2016 Anzeigen im App-Store eingeführt. Allerdings baut der Hersteller seine Ambitionen in diesem Segment massiv aus. Pikanterweise kann als einer der wichtigen Bausteine dieser Pläne Apples 2021 mit iOS 15.4 eingeführte App-Tracking-Transparency (ATT) identifiziert werden.

Die auf iPhones und iPads eingeführte Funktion ermöglicht es Nutzer:innen, Werbetracking von Apps komplett zu unterbinden. Das bedeutet letztlich, dass App-Anbieter euch nicht mehr webseitenübergreifend tracken können, was für Meta (ehemals Facebook) oder Snap mit einem massiven Verlust im Werbegeschäft einhergeht. Für 2022 erwartet Meta etwa, dass Apples Anti-Tracking-Funktion den Umsatz des Konzerns um zehn Milliarden US-Dollar drücken werde.

Seit iOS 14.5 müssen Apps um Erlaubnis fragen, ob sie euch webweit tracken dürfen. (Screenshot: t3n)

Die Einführung von ATT könnte zum allgemeinen Wachstum von Apples Werbesektor beigetragen haben. Gemäß den Daten, die das Portal Business Insider vom Marktforschungsunternehmen Omdia erhalten hat, wuchs das Werbegeschäft von Apple allein im Jahr 2021 um 238 Prozent auf 3,7 Milliarden US-Dollar.

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Die knapp vier Milliarden US-Dollar seien indes nur der Anfang. Laut Gurman plant Todd Teresi, Vizepräsident für Werbeplattformen bei Apple, den Jahresumsatz in den „zweistelligen Bereich“ zu bringen. Das bedeutet dem Bloomberg-Reporter zufolge, dass mindestens eine Verdreifachung des derzeitigen Werbegeschäfts in Sicht sei.

Langfristig dürfte das heißen, dass iPhone- und iPad-Besitzer:innen mit mehr Werbung auf ihren 1.000-Euro-Smartphones und ‑Tablets rechnen müssen.

Apples Werbung fällt nicht unter ATT

Ein weiteres ironisches Detail ist, dass das Werbesystem des Unternehmens Daten aus seinen anderen Diensten und aus eurem Apple-Konto verwendet, um zu entscheiden, welche Anzeigen geschaltet werden sollen. Das sieht nicht nach einer Politik aus, bei der der Datenschutz im Vordergrund steht.

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Ihr könnt die Funktion zur Personalisierung von Werbung deaktivieren (siehe Apple-Werbung im Menü „Datenschutz und Sicherheit“ der Einstellungs-App), und nach Angaben des Unternehmens haben 78 Prozent der iOS-15-Nutzer:innen genau das getan. Das System nutzt aber immer noch Daten wie die Identität eures Anbieters, den Gerätetyp und das, was ihr lest.

Ihr fragt euch vielleicht, warum Apple-Apps die Nutzer:innen nicht über eine Pop-up-Meldung um Erlaubnis bitten müssen, ihre Daten zu verfolgen? Das ist bei anderen Apps unter ATT der Fall.

Der Grund dafür ist laut Apple, dass das System „Sie nicht über Apps und Websites anderer Unternehmen verfolgt“. Genau das soll ATT verhindern. Wenn eine App eines Drittanbieters nicht über fremde Apps und Websites hinweg verfolgt, muss sie auch kein Pop-up anzeigen. Dieses Detail widerspreche Apples allgemeiner Politik, bei der der Datenschutz im Vordergrund stehe, kritisiert Gurman.

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Es sei zwar möglich, die Personalisierungsfunktion zu deaktivieren. Das würden nach Angaben des Unternehmens knapp 80 Prozent der iOS-15-Nutzer:innen auch machen. Das System nutze jedoch immer noch Daten wie Informationen über euren Netzbetreiber, den Gerätetyp und das, was ihr lest.

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