Trump und Biden im Fokus: Iranische Hacker starten Whatsapp-Kampagne gegen US-Regierung
Mutmaßlich iranische Hackerangriffe haben Meta dazu veranlasst, mehrere Konten seines Messengerdienstes Whatsapp zu blockieren. Ein „bedrohlicher Akteur“ habe von den betroffenen Konten aus Nachrichten versandt, hieß es.
Meta: Cyberangriffe auf US-Politik
Ziel der Attacke sollen Personen mit Verbindungen zur aktuellen Regierung von Joe Biden und dem Umfeld von Ex-Präsident Donald Trump gewesen sein. Meta zufolge soll versucht worden sein, „Personen in Israel, Palästina, Iran, den USA und Großbritannien“ anzugreifen.
Hinter dem Angriff soll die iranische Hackergruppe APT42 stehen, wie die Deutsche Welle berichtet. Die dort versammelten Hacker:innen sind auch unter den Namen UNC788 und Mint Sandstorm bekannt.
Hacker geben sich als Support-Mitarbeiter aus
Die Cyberkriminellen hatten sich laut Meta als Support-Mitarbeiter:innen von US-Techfirmen wie AOL, Google, Yahoo und Microsoft ausgegeben – sogenanntes Social Engineering. Die APT42-Hacker:innen sind bekannt für ihre hartnäckigen Versuche, mit einfachen Phishing-Methoden Zugangsdaten zu Online-Konten zu stehlen.
Meta soll auf die mutmaßlichen Cyberattacken aufmerksam geworden sein, weil betroffene Personen verdächtige Nachrichten gemeldet hatten. Dem Konzern zufolge gibt es derzeit keine Hinweise darauf, dass die Konten der Personen kompromittiert worden seien, wie heise.de schreibt.
Einflussnahme iranischer Akteure
Zuvor hatten Microsoft und Google ähnliche Attacken gemeldet. Microsoft zufolge gebe es derzeit eine „erhebliche Einflussnahme iranischer Akteure“.
Cyberangriffe mit politischem Hintergrund, insbesondere aus dem Iran, scheinen sich im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahl im November 2024 zu mehren. Auch die Spannungen im Nahen Osten dürften entsprechende Vorgänge anheizen.
Trump-Wahlkampfteam gehackt
Vor wenigen Wochen war US-Medien nach einem wohl iranischen Hackerangriff interne Kommunikation des Wahlkampfteams von Donald Trump zugespielt worden. Herzstück soll ein ausführliches Dossier über Trumps Vizepräsidentschaftskandidaten J.D. Vance gewesen sein. Das FBI hat in diesem Fall Ermittlungen aufgenommen.
US-Geheimdienste erklärten in diesem Zusammenhang, dass man in diesem Wahlzyklus zunehmend „aggressive iranische Aktivitäten beobachtet“ habe. Diese zielten „insbesondere auf die Beeinflussung der US-amerikanischen Öffentlichkeit und auf Cyberoperationen gegen Präsidentenwahlen ab“.
Auch Kamala Harris im Visier
Auch das Wahlkampfteam von US-Vizepräsidentin Kamala Harris hatte zuvor erklärt, Ziel eines ausländischen Cyberangriffs geworden zu sein, wie die FAZ berichtet.
Iran, so die US-Geheimdienste, betrachte die Präsidentschaftswahl in den USA als folgenreich, was seine nationalen Sicherheitsinteressen angehe. Was wiederum die Neigung des Landes steigere, „das Ergebnis zu beeinflussen“.