Jedes Jahr kürt die renommierte Fachzeitschrift Science die größten wissenschaftlichen Durchbrüche des Jahres. Dazu gehören Entdeckungen, Erkenntnisse und Erfindungen. In diesem Jahr ist eine technische Erfindung der Sieger. Das Weltraumteleskop James Webb liefert seit Sommer faszinierende Aufnahmen aus fernen Galaxien.
James-Webb-Weltraumteleskop will Urknall erforschen
Das Teleskop der Superlative seit rund einem halben Jahr in Betrieb und hat seitdem atemberaubende Bilder von kosmischen Objekten geliefert. Dafür haben die Entwicklerinnen und Entwickler tief in die Taschen gegriffen: Zehn Milliarden US-Dollar hat das James-Webb-Weltraumteleskop gekostet.
Im Jahr 1996 ist es als gemeinsames Projekt der Weltraumagenturen Nasa (USA), Esa (Europa) und CSA (Kanada) entwickelt worden und gilt als Nachfolger des Hubble- und des Spitzer-Weltraumteleskops.
Das James-Webb-Weltraumteleskop startete am 25. Dezember 2021 und erreichte zum 24. Januar 2022 eine Umlaufbahn um den etwa 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernten Lagrange-Punkt L2. Die ersten Bilder des JWST wurden der Öffentlichkeit am 11. und 12. Juli 2022 präsentiert.
Mit seinem 6,50 Meter großen Hauptspiegel im Bereich der infraroten Lichtwellen blickt das Superteleskop ins All. Das ermöglicht Einblicke, die mit optischen Teleskopen wie Hubble nicht möglich sind – dazu zählt die Erkundung von Regionen, die hinter Staubwolken verborgen sind. Die Forscher wollen damit auch einen Blick zurück in das Weltall kurz nach dem Urknall vor 13,8 Milliarden Jahren werfen.
Binnen des ersten halben Jahres sind enorm spektakuläre Bilder aufgenommen worden – etwa vom Stephans Quintett, den Kosmischen Klippen und den Säulen der Schöpfung.