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Analyse

Janina Kugel: Das sagt die Managerin zu ihrem Abschied bei Siemens

Jetzt also doch: Janina Kugel, die Personalchefin von Siemens, wird ihren im Februar 2020 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Man trenne sich, so heißt es, im gegenseitigen Einvernehmen.

Von Tobias Weidemann
3 Min.
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Janina Kugel verlässt Siemens spätestens Anfang 2020. (Foto: Dominik Osswald)

Wenn man dieser Tage Meldungen über Janina Kugel, die scheidende Siemens-Personalchefin, liest, dann ist da stets der Begriff Starmanagerin zu lesen. Doch so einig sich die deutschen Qualitätsmedien über die Bewertung von Kugel sind, so wenig einig war sie selbst sich offenbar zuletzt mit dem Siemens-Vorstandsvorsitzenden Joe Kaeser. Der hat die erfolgreiche Managerin über lange Jahre intensiv gefördert, soweit bekannt in den letzten Monaten aber mehrfach übergangen und alt aussehen lassen.

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Insbesondere beim Spar- und Stellenstreichungsprogramm in der angeschlagenen Kraftwerksbranche war Kugel offenbar mit dem Rest der Geschäftsführung und dem Aufsichtsrat nicht einer Meinung. Und auch als Kugel im vergangenen Jahr die Umstrukturierung des Görlitzer Werkes, verbunden mit dem teilweisen Erhalt desselben, verkündete, soll Kaeser ihr die Arbeit durch entsprechende Verlautbarungen nicht erleichtert haben. Kein Zweifel: Das Verhältnis Kugel-Kaeser galt in Unternehmenskreisen bereits länger als schwierig.

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Eine der bekanntesten Managerinnen in Deutschland

Wohl auch daraus resultierend wirkte Kugel bei öffentlichen Auftritten teilweise weniger souverän als in der Vergangenheit. Wer würde es ihr verdenken? Dennoch hat die 49-Jährige, die in der Tat zu den bekanntesten ManagerInnen der Republik zählt, es stets geschafft, sich zu aktuellen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Themen öffentlichkeitswirksam zu positionieren. Sie hat bei Siemens einen echten Kulturwandel in Bewegung gebracht, was eine Erneuerung des Konzerns mit sich bringt: Mehr Diversity, lebenslanges Lernen und insgesamt eine Unternehmenskultur, die für einen Großkonzern wie Siemens als überraschend modern angesehen werden kann. 370.000 Mitarbeiter und eine halbe Milliarde Euro, die Siemens allein im Kraftwerksbereich sowie in der Prozessindustrie- und Antriebssparte bis 2020 einsparen will, können nur ansatzweise die Dimensionen illustrieren, um die es hierbei geht.

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In einem persönlichen Statement über die Plattform Linkedin schildert Kugel ihre Sicht der Dinge. Neben den üblichen Floskeln, wie sie in solchen Verlautbarungen üblich sind, wird die Managerin aber auch persönlich: „Veränderung ist das, was ich jetzt in meinem eigenen Leben erreichen will. Um den Wandel anzunehmen, müssen wir ständig neue Dinge lernen und neue Inspiration suchen, egal was wir bereits wissen. Nachdem ich Siemens verlassen habe, werde ich mir die Zeit nehmen, von anderen Unternehmen und Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Hintergründen zu lernen. Ich bin gespannt, wie sie ihre Herausforderungen meistern und wie sie neue Ansätze verfolgen.“

Janina Kugel: Zwischen Inklusion und Diversity

Gleichzeitig ist aber auch klar, dass Kugel sich nicht aus dem Geschäft zurückzuziehen gedenkt: „Ich freue mich darauf, mit meiner langjährigen Erfahrung und Expertise andere Unternehmen und Organisationen bei der Bewältigung ihrer eigenen Transformation, dem Wiederaufbau ihrer eigenen Ökosysteme und der Lösung ihrer eigenen strukturellen Probleme zu beraten und zu unterstützen“, erklärt die Managerin – fast ein Bewerbungsschreiben, obwohl die Headhunter bei ihr sicher ohnehin in großer Zahl anklopfen werden.

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Doch Kugel geht nicht, ohne ihre Philosophie noch einmal zusammenzufassen – das, wofür die Managerin im Siemens-Konzern gestanden hat und mit dem sie zuweilen in einem Konzern, den man positiv als hochgradig konservativ bezeichnen kann, an vielen Stellen angeeckt ist: „Für mich sind Inklusion und Empowerment der Schlüssel zur Bewältigung vieler der Probleme, mit denen wir konfrontiert sind, sei es die geschäftlichen Herausforderungen auf der Ebene von Unternehmen und Organisationen oder die großen globalen Herausforderungen, denen wir auf Ebene der Gesellschaft als Ganzes gegenüberstehen. Um diese Herausforderungen zu meistern und eine lebenswerte Zukunft für uns alle zu gestalten, müssen wir die strukturelle Diskriminierung in unseren Gesellschaften überwinden und die Fähigkeiten, das Wissen und die Energie aller nutzen, die einen Beitrag leisten wollen.“

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Kommentare (1)

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Petermeter

Komisch dass ich sie nicht kenne, lol

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