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MIT Technology Review Kommentar

„Japan First“: Welche großen KI-Pläne der Softbank-CEO für sein Land hat

Nicht nur USA und China: In der KI-Branche wollen viele Player mitspielen – am liebsten natürlich ganz vorne. Auch Japan bringt sich in Stellung und hat beste Voraussetzungen, mit eigenen Diensten den Markt zu prägen, meint unser Autor.

Von Martin Kölling
3 Min.
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Masayoshi Son, CEO von Softbank, hat nicht nur viel Kapital, er setzt es mit seinem Unternehmen auch in Wetten auf die Zukunft ein. (Foto: Glen Photo/Shutterstock.com)

Die Europäische Union mit ihren Mitgliedsstaaten mag wie andere Länder zig Milliarden Euro in die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) stecken. Doch beim Versuch, mit den Großmächten China und USA mitzuhalten, hat ausgerechnet Japan einen Vorteil: Asiens älteste Industrienation hat nicht nur Geld, sondern auch einen Gründer, der seit Jahrzehnten auf Augenhöhe mit den Großen im Silicon Valley und in China spricht – und sogar mit US-Präsident Donald Trump.

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„Ich wurde geboren, um künstliche Superintelligenz zu realisieren“

Die Rede ist von Masayoshi Son, CEO des größten Tech-Investors Softbank und sinnbildlich ein Getriebener. Er hat nicht nur viel Kapital, er setzt es mit seinem Unternehmen auch in Wetten auf die Zukunft ein. Für KI geht er mit 67 Jahren noch einmal aufs Ganze. „Es mag seltsam klingen, aber ich glaube, ich wurde geboren, um künstliche Superintelligenz zu realisieren“, sagte er im vergangenen Jahr.

Damit meint er eine Intelligenz, die 10.000 Mal schlauer ist als die Menschheit. In zehn Jahren rechnet er damit. Spätestens. Den Weg dorthin will er schon heute mit zeitgemäßen KI-Diensten ebnen, über die USA nach Japan und dann erst recht in die ganze Welt.

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Für den ersten Schritt hat er sich früh mit dem OpenAI verbündet. Zuerst mit einem Investment, dann, unmittelbar nach dem Amtsantritt von Donald Trump als US-Präsident, mit einem ganz großen Coup. Gemeinsam mit OpenAI, dem IT-Service- und Softwarekonzern Oracle und dem Investmentfonds MGX gründete er am 21. Januar Stargate, das 500 Milliarden US-Dollar in die amerikanische KI-Infrastruktur investieren will. Son wird Vorstandsvorsitzender.

Sons Devise: „Japan First“

Er erwägt auch, die Investitionen in OpenAI um 25 Milliarden US-Dollar oder mehr zu erhöhen, um die neue Welt der KI-Dienste auch unternehmerisch mitzugestalten. Unter dem Motto „Japan First“ hat er Anfang Februar in Tokio ein Joint Venture mit OpenAI gegründet, das KI-Dienste für Unternehmen zunächst im eigenen Land entwickeln und dann auch weltweit ausrollen soll.

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Mit diesem Schritt will er die Rolle Japans in der KI weiter stärken. Die Voraussetzungen, in diesem Bereich nach China und den USA eine Rolle zu spielen, sind in seinem Heimatland besser als in den meisten anderen Ländern, auch in Deutschland. Denn eine weitaus größere Zahl von Unternehmen und auch Startups als in anderen Ländern beschäftigt sich seit Langem mit KI.

Da sind die ehemaligen und zum Teil immer noch aktiven Computerkonzerne wie Fujitsu, Hitachi, Toshiba und NEC oder Elektronikriesen wie Panasonic, die KI schon seit Jahren in einigen Produkten einsetzen, nur eben bis vor Kurzem nicht in den boomenden Sprachmodellen aktiv waren.

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Japanisch-sprachige Sprachmodelle als Schutz vor einem US-Monopol

Auch Roboter- und Maschinenbauer arbeiten seit Jahren an intelligenten Fabriken. Und dann sind da noch die Telekommunikationskonzerne, die sich derzeit mit KI-Diensten überbieten. Mehr noch: Mehrere Unternehmen entwickeln mit Hochdruck japanisch-sprachige Large Language Models. Die wären ein wichtiger Schritt, um wenigstens regional in Japan ein US-Monopol zu verhindern.

Der Vorteil: Es gibt bereits große Datenmengen in hoher Qualität, denn vor 20 Jahren wurden der Regierung erste Versuche mit Sprach-KI präsentiert. Auch in der Medizin gibt es schon viel bessere vereinheitlichte Datensammlungen als in Deutschland, um neue KI-Dienste zu entwickeln.

KI-Entwicklung in Japan beschleunigen

Es gibt sogar weltweit bekannte Startups wie Sakana AI, das zwei ehemalige Mitentwickler von Google Deepmind in Japan gegründet haben. Und jetzt wendet sich der Softbank-Gründer Son noch stärker Japan zu, um die Entwicklung der KI zu beschleunigen.

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In dieser schnelllebigen Zeit ist sein Engagement keine Erfolgsgarantie. Wie das Medienecho und der Börsencrash nach dem Start der chinesischen KI-App Deepseek gezeigt haben, können Vorsprünge schnell verpuffen. Ein Absturz der hoch bewerteten KI-Aktien würde auch Softbank mit in den Abgrund reißen. Aber bis das passiert, wird Masayoshi Son Japans Stimme und Rolle in der KI-Welt stärken.

 

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