Jared Isaacman leitete im September 2021 mit Inspiration4 die erste rein private Mission in den Orbit an Bord des Raumschiffs Crew Dragon von SpaceX. Etwa drei Jahre später flog er erneut mit dem Raumschiff in den Orbit, um als erster privater Astronaut einen Weltraumspaziergang zu unternehmen.
Trump hält privaten Astronauten wohl für qualifiziert
Das scheint ihn in den Augen des kommenden US-Präsidenten Donald Trump, möglicherweise gefördert durch dessen neuen Berater Elon Musk, für den Posten des Chefs der US-Raumfahrtbehörde Nasa zu qualifizieren. Jedenfalls dürfte Isaacman Unternehmen wie SpaceX gegenüber in der Zukunft nicht weniger positiv eingestellt sein als bislang schon.
Immerhin hat der Milliardär seine Weltraumreisen stets privat finanziert. Reich wurde er mit einem von ihm schon im Alter von 16 Jahren gegründeten Zahlungsdienstleister. Zudem ist er ein erfahrener Pilot mit über 6.000 Flugstunden auf mehr als 100 Flugzeugtypen.
Außerdem ist Jared Isaacman der (selbst ernannte) Leiter des Polaris-Programms, das mehrere Weltraummissionen umfasst, die den Weg für zukünftige kommerzielle Raumfahrt vorbereiten sollen. Im Rahmen dieses Programms wollte der Unternehmer nach seinem Weltraumspaziergang im September zwei weitere Reisen an Bord von SpaceXs Crew Dragon und schließlich mit dem viel größeren Starship des Unternehmens absolvieren.
Isaacman muss Weltraummissionen auf Eis legen
Die Nominierung zum Nasa-Chef zwingt ihn nun dazu, seine persönlichen Ambitionen in der Raumfahrt mindestens zu verschieben. „Die Zukunft des Polaris-Programms ist momentan ein kleines Fragezeichen“, sagte Isaacman laut Reuters vor dem Publikum einer Weltraumkonferenz in Orlando. „Es könnte sein, dass es für eine Weile auf Eis gelegt wird.“
Es war das erste Mal, dass Isaacman sich öffentlich zu seiner neuen Rolle geäußert hat. Wie Reuters berichtet, zeigte sich der Milliardär sehr optimistisch, was die Zukunft der privaten Raumfahrtindustrie angeht, was angesichts seines Verhältnisses zu Elon Musk wenig überrascht.
Isaacman gibt wenig Hinweise auf seine Nasa-Politik
Jedenfalls gab er bisher aber nur wenige Hinweise darauf, wie er die Nasa ab Januar leiten will. Allgemein dürfte zu erwarten sein, dass der 41-Jährige bestehende öffentlich-private Partnerschaften weiterführen wird.
„Bei der NASA werden wir diese Möglichkeiten mit Leidenschaft verfolgen und eine Ära einläuten, in der die Menschheit zu einer echten raumfahrenden Zivilisation wird“, schrieb Isaacman letzte Woche in einer Ankündigung auf X.
Als – vorsichtig formuliert – unklar darf bezeichnet werden, wie sich seine neue Rolle auf das Polaris-Programm und die anderen privaten Astronautenkooperationen von SpaceX mit Unternehmen wie Axiom und Vast auswirken wird.
Hinterfragt werden darf auch die Entscheidung Trumps, jemanden, der schlicht genug Geld hat, um sich Reisen in den Weltraum zu kaufen, für die Führung der US-Raumfahrtbehörde qualifiziert zu halten.